Fatale Nachrichten

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(Sakura)

Einige Stunden schon befand ich mich auf den Beinen und empfing der Reihe nach meine Patienten. Mal war es nur zur Nachkontrolle, mal zur Untersuchung und mal ein leichter Eingriff in den Körper aufgrund akuter Schmerzen.

Es war ein Arbeitstag wie jeder andere, und es tat gut etwas Normalität neben dem Chaos zu Hause in meinem Leben zu haben. Auch, wenn es etwas amüsantes an sich hatte, meinen Jungs beim Haare raufen zu zusehen.

Als meine erste Schicht sich dem Ende neigte, holte ich meinen Kram aus der kleinen Kleidergarderobe, um draußen etwas die Beine zu vertreten, bis schließlich meine nächste Dienstzeit beginnen würde. Ich war dabei nach meiner dicken rosa Jacke zu greifen, als ich tief in Gedanken versank.

Naruto meinte, er würde es wahrscheinlich heute nicht mehr nachhause schaffen und Sasuke hatte genauso viel zu tun. Erst vor Kurzem wurde auch er Jonin. Es war ein langer Prozess, aber er hat es geschafft, wie es von ihm nicht anders zu erwarten war.
Genauso wie Naruto damals.

Ich machte mir Sorgen um ihn, um sie alle beide. Ich konnte es nicht richtig erklären, aber in mir schlummerte ein ungutes und bedrückendes Gefühl.

„Naruto...", flüsterte ich vor mich hin, während ich aus dem Fenster starrte.  Langsam wendete sich meine Aufmerksamkeit wieder dem Hier und Jetzt zu, aus den Gedanken gerissen aufgrund der aufprallenden Geräusche gegen die Scheibe. Kleine Wassertropfen sammelten sich dort. Es begann, zu nieseln.
Ich seufzte.

„Idiot. Ich habe es ihm doch gesagt."
Alter Sturkopf. Wenn Naruto sich erkälten sollte, geschieht ihm das nur recht.

Noch immer hielt ich meinen Mantel fest in den Händen und überlegte, ob ich warten sollte, bis sich der Regen legte.

In diesem Moment trafen Yuuki und Akari in den Raum ein. Sie knallten die Tür hinter sich zu, legten ebenfalls ihre Sachen ab und schienen völlig aus der Puste.

„Oh, Sakura!" Yuuki rang nach Luft, bis sie mich schließlich entdeckte, und ließ sich auf einen der Stühle neben mir fallen. „Hi!"

Akari tat es ihrer Zwillingsschwester gleich und begrüßte mich ebenso. Beide waren völlig verschwitzt.

„Hallo! Da seid ihr endlich", grinste ich leicht.
„Ihr seid ja ganz schön außer Atem. Warum denn diese Eile?"

„Wir haben - dank Yuuki- fast verschlafen und mussten uns den gesamten Weg lang extrem beeilen.
Sie hatte keinen Wecker gestellt und mich nicht einmal geweckt, obwohl ich es ihr gestern noch bestimmt tausendmal gesagt habe!"

„Ich habe es vergessen! Außerdem, warum muss ich das immer machen?", versuchte Yuuki sich zu verteidigen.

Das erinnerte mich doch sehr stark an einen gewissen Jemand.

„Weil es schon immer deine Aufgabe gewesen ist!", meckerte Akari Yuuki an.

Ich blickte auf meine Armbanduhr.
„Ihr habt doch noch etwas Zeit, und selbst wenn, das kann durchaus mal passieren, aber es sollte nicht zur Gewohnheit werden."  Ich warf ihnen einen Blick zu.

„Natürlich nicht," antworteten sie synchron. Ich verkniff mir das Lachen.

Zwischen den Mädchen und mir lagen vier Jahre Altersunterschied. Ich hatte sie nach dem vierten Ninjaweltkrieg kennengelernt.
Und nach Sasukes Abreise.
Ich weiß noch ganz genau, wie sie mich damals angefleht hatten, sie in Medizin zu unterrichten. Was soll ich sagen,
die Beiden wuchsen mir sofort ans Herz.

Akari war recht temperamentvoll und wusste immer, wie sie in einer heiklen Situation umzugehen hatte. Sie machte ihre Arbeit gut und ich bin oft überrascht, wie schnell sie dazulernt. Dennoch war sie zu strikt mit sich selbst und auch zu anderen gegenüber viel zu hart.
Manchmal hatte sie aber auch eine zerbrechliche Seite. Ich hatte sie schon abermals in Selbstzweifel versunken erwischt, wenn sie ein Ninjutsu noch nicht richtig einsetzen konnte oder harschere Kritik bekam. Ihr ständiger Druck, alles perfekt können zu müssen, wird sie eventuell fertig machen und ihr keineswegs gut in der Zukunft tun.

Das Ende ist erst der AnfangWo Geschichten leben. Entdecke jetzt