Friends R Family

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Halli hallo!
Auch dieser OS gehört zum BuK-Universum, eine Szene, die ich schon lange im Kopf hatte. Ich finds sehr toll, hier nun Szenen hinein packen zu können, die es nicht inndie Stories geschafft haben.
Ein bisschen auch eine Hommage an "I can't help myself", das vor kurzem 25 Jahre alt wurde! My God, ich fühl mich alt... Haha.

Ich freu mich auf eure Kommentare!
Eure Reniawen

P. S. : Schulter gehts besser, bald gehts auch sonst weiter hier.

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»Herr Kelly, es tut mir leid, dass ich Sie störe, aber könnten Sie vielleicht kommen? Jamila hat sich in der großen Pause in die Mädchentoilette eingeschlossen und weint die ganze Zeit.«
Erschrocken ließ Paddy beinahe sein Handy fallen. Gerade hatte er sich nach getaner Hausarbeit mit einer Tasse Kaffee auf die Terrasse zurück gezogen, wollte später mit Mark telefonieren, der für Termine in Berlin war.
»Herr Kelly?«, vernahm er die besorgte Stimme von Jamilas Klassenlehrerin.
»Ähm, of course, ich bin in ein paar Minuten da.«
Also kein Kaffee, stattdessen sprang Paddy auf, schnappte sich im Flur Portemonnaie und seinen Schlüsselbund und fuhr so schnell es erlaubt war zu Jamilas Schule. Glücklicherweise war diese nur zwei Orte von ihrem Hof entfernt in der nächstgrößeren Kleinstadt. Er parkte direkt vor der Schule, wobei ihm auch egal war, dass er auf dem Parkplatz der Schulleiterin stand. Jamila brauchte ihn, und für sie würde er überall hin fahren.

Jamilas Klassenlehrerin wartete vor den Mädchentoiletten im ersten Stock der Schule. Sie sah sehr besorgt aus, offenbar war Jamila immer noch nicht heraus gekommen. »Gut, dass Sie da sind«, begrüßte sie Paddy. Sie hatten guten Kontakt, seit Jamila vor ein paar Monaten eingeschult worden war. »Sie weint immer noch, ich habe leider nicht mitbekommen, was passiert ist. Es muss irgendetwas in der großen Pause gewesen sein.«
»Ist schon gut, ich sehe mal nach ihr. Ist es okay, wenn ich sie dann mit nach Hause nehme? Sie können mir die Hausaufgaben per Mail schicken«, bat Paddy.
»Natürlich«, nickte die Lehrerin. »Fahren Sie mit ihr nach Hause. Machen Sie etwas Schönes heute.«
»Danke«, sagte Paddy, fasste sich ein Herz und betrat die Mädchentoilette.

Er hörte Jamilas leises Weinen aus einer der Vorrichtungen und sein Herz zog sich zusammen. Was mochte nur passiert sein, dass ihre kleine Prinzessin so traurig war?
»Jamila? Ich bin da«, klopfte er sanft an die Toilettentür. »Mach bitte die Tür auf, komm raus, Schatz.«
Zögernd drehte sich der Schlüssel herum, Jamila schaute mit tränenüberströmtem Gesicht heraus, wohl um zu schauen, ob er tatsächlich da war. »Come here, love«, murmelte Paddy, ging in die Knie und Jamila warf aufschluchzend ihre Arme um Paddys Hals. »Was ist denn passiert?«, fragte Paddy und strich ihr sanft über den Rücken. »Bist du hingefallen, hast du dir irgendwie weh getan?«
Jamila schüttelte nur stumm den Kopf. Okay that’s good, dachte Paddy erleichtert. »Aber was ist dann passiert?«, blieb er hartnäckig.
»Können wir nach Hause fahren?«, fragte Jamila leise, ohne seinen Hals dabei loszulassen.
Paddy seufzte tief, konnte sich gar nicht richtig darüber freuen, dass Jamila ihr neues Zuhause erstmals als nach Hause benannte. »Okay, we’ll go home. Come, love.« Jamila ließ von ihm ab, aber nur, bis Paddy sich erhoben hatte. Dann griff sie nach seiner Hand und ließ ihn nicht los, bis sie am Auto waren.

»Möchtest du eine Tasse heißen Kakao?«, fragte Paddy, als sie zuhause waren. Er wollte verhindern, dass Jamila sofort in ihr Zimmer rannte, und lächelte erleichtert, als sie nickte.
»Ja«, antwortete sie schniefend, aber wenigstens waren die Tränen versiegt.
»Na, dann komm«, schmunzelte Paddy, Jamila stellte ihren Schulranzen im Flur ab und folgte Paddy in die Küche. Etwas später schob er ihr eine Tasse dampfenden Kakao über den Tisch. Wie immer war Jamila auf die Sitzbank geklettert, er setzte sich neben sie und sie schmiegte sich an ihn. Er wollte sie nicht gleich bedrängen, wartete geduldig, bis sie ein bisschen getrunken und sich in seinem Arm etwas entspannte. »Nun erzähl mal, hm?«, forderte Paddy sie dann doch sanft auf. »Warum hast du dich in der Toilette versteckt?«

"Bauch Und Kopf"-OneShotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt