1. Zurück im Hier und Jetzt

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„Kannst du mich jetzt bitte frei machen?" entnervt versuchte ich an den Ketten zu ziehen, doch sie packte diese fester und schob mich voran.

„Nein."

„Dein verdammter ernst?" ich stöhnte auf. „Komm schon Baby."

Ein harter Schlag in meinen Rücken traf mich.

„Nenn mich nicht Baby. Schon gar nicht vor meiner Schwester."

„Ach bitte." ich verdrehte die Augen. „Die hat sich Jahre nicht blicken lassen. Chill mal."

Unsachte schubste sie mich in eine Zelle und schloss diese.

„Du wirst für deine Vergehen bestraft. Was denkst du dir eigentlich dabei die Zeit zu beeinflussen?" ihre glühend orangen Augen sahen mich kühl an. Ich wusste das es nur ihre Fassade war, die sie versuchte zu bewahren.

„Bitte? Ich habe es für uns getan. Sonst wäre ich nicht mehr hier."

„Das glaubst du doch wohl selbst nicht." sie funkelte mich düster an. „Gib einfach zu, dass du es einfach nur aus deinen egoistischen Gründen gemacht hast. Du willst dem Tod nicht ins Auge sehen."

Ich sah sie wütend an. „Das habe ich bereits getan." ich trat an die Gitter heran. „Das haben wir alle genügend gesehen. Ich versuche nur zu retten, was noch zu retten ist. Du weißt genauso wie ich, dass es nur noch sehr wenige unserer Art gibt. Zu wenige. Die Welt ist ein Chaos. Da hilft es auch nicht das die berühmt berüchtigte Blakefamilie vollständig überlebt hat. Sie sind genauso hilflos wie wir und mussten untertauchen. Keiner weiß wo sie abgeblieben sind. Wir sind hier auf uns gestellt, Kane."

„Du meinst, du bist auf dich gestellt." ihre schönen orangefarbenden Augen glühten mich an. Sie fuhr sich mit einer kurzen Bewegung durch das Kinnlange braune Haar.

„Kane." ich sah sie ernst an. „Du kannst dich nicht einfach von mir abwenden. Wir gehören zusammen."

Sie hob die Augenbrauen. „Ach, hast du auch daran gedacht, als du mich mit diesen Typen betrogen hast?"

Ich starrte sie an.

Sie nickte nur. „Ich gebe Phönix bescheid. Ich habe es satt, deine Babysitterin zu spielen. Ich habe ein Leben."

Ich schnaubte. „Was? Du lässt deine Lebenspartnerin hier einfach im Stich?"

„Fick dich, Raven...ach ich vergaß, du fickst ja lieber die ganze Welt. Zumindest was davon übrig ist."

Autsch. Ich presste die Lippen zusammen. Sie verschwand aus dem dunklen Raum und ließ mich zurück. Seufzend sackte ich gegen die kühle Mauer. „Gut gemacht, Raven. So wird sie dir auf jeden Fall verzeihen."

Ich lachte ironisch. Als wenn mir jemals jemand verzieh. Ich war immer die Böse. Ich war das schwarze Scharf, selbst jetzt wo es um Leben und Tod ging. Wo die Welt am Ende war und jeder selbst versuchte zu überleben. Die Zeiten waren dunkel geworden und wir Mythosnachkommen waren zu wenig, um zu überleben. Jeder hoffte das es eine Chance gab zu überleben, aber ich sah es so...wir schlachteten uns lieber gegenseitig in irgendwelchen Kriegen ab, weil die Götter es so wollten, als der eigentlichen Gefahr in die Augen zu sehen. Den Normalsterblichen!

°°°

Die Tür des Raumes ging knarrend auf.

„Endlich!" ich sah Phönix an. „Du hast mich hier verdammte zwei Tage extra drin herumschmoren lassen!"

„Ich konnte nicht eher, Raven." ihre vertrauten grauen Augen strahlten im spärlichen Licht.

„Was ist mit unseren Twincode!" ich trat an die Gitterstäbe.

The Light between your DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt