9. In dem ich alles zerstöre

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Die Nacht war unruhig. Die sogenannte Couch ähnelte eher einer Bank und war hart. Ich konnte darauf nicht wirklich schlaf finden, aber ich versuchte es. Vielleicht war es eine Art mich selber zu bestrafen. Ich hatte Kane erneut verletzt. Ihr vertrauen in mich mehrfach gebrochen. Meine Gedanken kreisten immer wieder und ich fragte mich ob es ein Fehler gewesen war, es ihr nicht zu erzählen. Gab es überhaupt etwas womit ich es gut machen konnte? Ich wusste es nicht. Ich war durcheinander. Ich wollte zu ihr. Sie in den Arm nehmen. Sie trösten und einfach bei ihr sein. Stattdessen lag ich auf dieser beschissenen Bank und fand keinen Schlaf, weil ich auf mich selbst sauer war. Ich war eine Idiotin. Ich hatte einen Hang dazu alles zu versauen. Ich wusste nicht, ob Kane mir das jemals verzeihen würde. Ich hatte den tiefen Schmerz in ihren Augen gesehen. Kane war stark. Sie war normal beherrscht, aber an diesen Abend war ein Teil von ihr zerbrochen.

Ich presste meine Lippen zusammen. Versuchte dem Verlangen zu widerstehen zu ihr herüber zu gehen.

In der Ferne hörte ich einen Donnergrollen. Es roch nach Regen und kündigte das Gewitter bereits an. Das sich das Szenario vom Abend immer und immer in meinem Kopf wiederholte, half da nicht wirklich. Blitze erleuchteten ab und zu den Himmel.

Frustriert erhob ich mich von dem harten Untergrund und begann hin und her zu gehen. Schwarzer Nebel kroch um meine Beine und verriet meinen Gemütszustand.

Leise schlich ich schließlich in mein Schlafzimmer und öffnete die Tür. Konnte dem Sehnen nicht viel länger widerstehen. Ich wusste sie war sauer und verletzt und ich wusste, dass ich damit alles riskierte was noch geblieben war, aber ich war zu müde um dagegen anzukämpfen.

Kane lag schlafend auf der Seite. Die Kissenwand war verschwunden. Ich presste die Lippen zusammen und kroch aufs Bett unter meine Decke. Die Dunkelheit füllte das Zimmer nur zu einem Teil aus. Vorsichtig um sie nicht zu wecken rückte ich etwas näher an sie heran. Legte den Arm vorsichtig über ihre Seite. Hielt den Atem an, aber entspannte mich, als sie sich nicht bewegte. Ich nahm ihren vertrauten Geruch war und obwohl sich unsere Körper nicht berührten, spürte ich die Wärme ihres Körpers. Ein erneuter Donner ließ die Erde erbeben. Plötzlich wurde mein Arm weggeschoben. Ich öffnete meine Augen und schlang den Arm erneut um sie. Wieder wurde er weggestoßen. Ich presste die Lippen zusammen und versuchte es ein drittes Mal. Diesmal griff ihre Hand meinen Arm feste und schob ihn schon fast grob zurück. Ein unmenschliches Knurren ertönte leise. Eine Drohung. Frustriert sank ich auf den Rücken. Ignorierte das Gefühl zurückgestoßen zu werden. Ich hatte es versucht. Ich schob mich auf meine Bettseite. Drehte ihr meinen Rücken zu und lauschte dem Gewitter, während die Emotionen in mir Ping Pong spielten.

°°°

Ich wurde durch eine unerklärliche Hitze wach, die durch meinen Körper schoss. Es regnete noch immer in Strömen, aber der Donner grollte nur noch in der Ferne. Ich versuchte mich zu bewegen und stieß mit meinen Hintern gegen ein Becken. Ein erregter Blitz schoss zwischen meine Beine. Himmel!

Ich versuchte mich zu orientieren. Tatsächlich lag ein Arm um mich geschlungen. Kanes Körper schmiegte sich eng an meine Rückseite. Ihr Becken lag an meinen Hintern. Ich presste die Zähne zusammen und versuchte normal zu atmen. Mir wurde ganz heiß, als sich in das Gefühlschaos auch noch ein heißes brennendes Verlangen mischte. Das war überhaupt nicht gut.

Ich schob ihren Arm von mir, in der Hoffnung es würde besser werden. Doch fast gleichzeitig darauf schlang sich ihr Arm wieder besitzergreifend um mich. Ein drohendes knurren entrann meiner Kehle. Als sie erneut den Arm um mich schlingen wollte, brannten bei mir die Sicherungen durch. Ich drehte mich um. Sie knurrte auf, als ich ihren Arm wegstieß. Ein wütendes gerangel entstand, ehe ich mich auf einmal auf ihrem Becken sitzend wieder fand. Keuchend nahm ich atmen und starrte auf sie herunter. Wut zeichnete sich in ihren Blick ab, aber da war auch noch etwas anderes. Ich presste mein Becken fester gegen ihres. Erneut schoss die Erregung durch meinen Körper. Das war zu nah, zu viel Kontakt. Ich hielt ihre Hände über ihren Kopf gefangen. Ihr Atem ging bebend. Ihr Oberkörper hob und senkte sich erregt. Sie bleckte die Zähne. „Lass mich los."

The Light between your DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt