11. Gedanken der Vergangenheit

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Die Sonne stand tief als ich blinzelnd zu mir kam und mein müder Blick in ein wunderschönes Orange glitt.

„Hey?" ich lächelte automatisch. „Wie lange war ich weg?"

Ihr sanftes lächeln, löste ein kribbeln in mir aus. Sie lag auf der Seite ihres Bettes und hatte den Kopf mit der Hand abgestützt, um mich betrachten zu können. Das Sonnenlicht, das sie von hinten anstrahlte, ließ sie unwirklich schön erscheinen. Da waren diese leichten Sommersprossen auf ihre Nase und Wange. Ich kannte dieses Muster mittlerweile schon auswendig, aber es war jedes Mal faszinierend.

Mit der Hand strich sie mir sachte eine Strähne aus dem Gesicht. „Eine Weile. Ich wollte dich nicht wecken, du warst so erschöpft."

„Hm." ich streckte mich und streifte dabei ihr Bein. „Das ist großzügig von dir."

„Ich weiß." sie lehnte sich vor. Sanft und neckend strichen ihre Lippen über meine. Schmunzelnd legte ich meine Hand an ihre Wange und verwickelte sie in einen trägen, gefühlvollen Kuss. Versank vollkommen in diesem Gefühl zuhause angekommen zu sein und der Wärme in meiner Brust, die jedes Mal einen schauer über meinen Rücken jagte.

Langsam rückte ich näher und schob mein Bein zwischen ihre. Genoss das Gefühl ihrer Nähe und dieser Vertrautheit. „Hm, ich kann mich daran immer noch nicht gewöhnen." seufzend löste ich mich von diesen fantastischen Lippen.

„Warum?" sie lehnte sich etwas auf, um mich besser ansehen zu können. Dabei strich ihre Hand sachte über meine Seite. Aufmerksam sah sie mich an.

Ich sah ihr einen Moment tief in diese wunderschönen Augen. „Ich weiß nicht. Es ist einfach zu schön um wahr zu sein, weißt du was ich meine? Ich liege hier mit dieser wunderschönen Frau..." ich hauchte ihr lächelnd einen zweiten Kuss auf. „...und weiß das ich mit ihr mein Leben verbringen will und dann frage ich mich, ob das so alles richtig ist. Es gibt so viele die hart für das, was wir haben, kämpfen mussten und ich treffe einfach die Frau meiner Träume beim Grillen an?"

Ihr Daumen strich sanft über meine Wange, während sie mich eingehend betrachtete. „Nun manchmal muss man sein Glück einfach zu schätzen wissen, Love."

„Aber wir werden Heiraten, also irgendwann und..." ich wurde durch ihr sanftes lachen unterbrochen.

„Love, alles mit der Ruhe. Ich finde wir sollten den Moment genießen."

„Aber, willst du nicht eine Zukunft mit mir?"

„Natürlich." ihre Lippen legten sich auf meine, während sich ihr Arm besitzergreifen um mich schlang. „Ich will dich irgendwann heiraten und eine Familie gründen, aber du bist noch jung. Du bist 19 und deine Eltern haben sich gerade erst damit angefreundet, dass du mich jetzt hast."

Ich seufzte. „Ich weiß, ich weiß. Aber das Alter hat nichts zu sagen, Baby. Wir sind Lebenspartner, ich weiß das wir irgendwann heiraten werden. Ich will das zumindest."

„Irgendwann ist gut." neckend legten sich ihre warmen Lippen an meinen Hals kurz unter dem Ohr. Ihr heißer Atem löste eine Gänsehaut aus. „Wie wäre es, wenn wir uns die Zeit noch etwas vertreiben bis wir zu deiner Mom gehen? Gute Idee?"

Ich keuchte unter den Kontakt ihrer erregenden Lippen. „Sehr gute Idee." grinsend zog ich sie an meine Lippen, während sich ihr Körper angenehm schwer auf meinen legte. Oh ja, genau das war gut. Das war was ich wollte...

Ein heftiger Blitz ließ mich zusammenfahren und die Realität zurückkehren. Eine düstere einsame Realität in der wir klitschnass in eine Häusersiedlung einbogen und schnell versuchten vom Gewitter wegzukommen. Ich verbiss mir den Schmerz, weil ich das woran ich mich erinnert hatte, nicht mehr hatte. Kane und ich waren uns schon lange nicht mehr so vertraut und ich vermisste diese Momente. Ich vermisste sie zu sehen. Ich vermisste es sogar mit ihr zu streiten. Fünf verdammte Jahre ohne sie und ich wusste selbst nicht, wie ich das geschafft hatte. Es hatte meine Seele vernarbt und angerissen und ich wusste, dass ich nicht auf ewig so leben konnte ohne verrückt zu werden.

The Light between your DarknessWo Geschichten leben. Entdecke jetzt