Angel-Universum Oneshots...!

Wenn die Vergangenheit hereinstürmt...!

Laurins Sicht...

„Kommst du am Wochenende auch zur Party Laurin?" „Ach ich weiß nicht Josh. Eigentlich wollte ich am Wochenende zuhause bleiben." Josh stöhnt genervt auf. „Dein Ernst Laurin? Du bleibst irgendwie immer zuhause. Geh mal aus. Hab Spaß! Du bist fünfundzwanzig und nicht fünfundachtzig. Aber du bist wie so ein Einsiedlerkrebs. Alle gehen am Wochenende zu der Party, die ist das Highlight. Komm schon, Ashley wird auch kommen und du stehst doch auf sie." Mein Kumpel stupst mir frech in die Seite, was mich die Augen verdrehen lässt.

„Na gut, ich komme hin. Aber danach hörst du auf mich ständig irgendwohin schleppen zu wollen." „Versprochen! Und jetzt sollte ich wohl weitermachen und du wolltest ins Lager. Wenn der Chef mitbekommt, dass wir nicht vorankommen, wird er wieder zickig." Wir müssen beide lachen, weil wir uns unseren kleinen, Bulldogen artigen Chef vorstellen, wie er wütend wird.

Das ist aber keinesfalls böse gemeint, denn unser Chef ist echt cool. Ich arbeite seit drei Jahren in einem Supermarkt und ich fühle mich hier wirklich wohl. Die Arbeitszeiten sind cool, die Kollegen nett und das Geld stimmt auch.

Während ich Richtung Lager gehe, treffe ich auf meine Kollegin Ashley. Sie ist so alt wie ich und ich stehe total auf sie. Josh, mein Kollege, mit dem ich gerade gesprochen habe, ist der Einzige, der es weiß. Das liegt daran, dass ich ihm alles erzähle, denn er ist mein bester Freund. Naja, so ganz stimmt das nicht. Alles erzähle ich ihm nicht. Wir haben uns hier auf der Arbeit kennengelernt und sind seitdem unzertrennlich. Mit ihm zu arbeiten, macht unfassbar viel Spaß. Er glaubt, dass er alles über mich weiß, aber von meiner Vergangenheit weiß er nichts. Das ich im Gefängnis saß weiß er nicht und von Aiden und Mike weiß er auch nicht.

Es ist nicht so, dass ich nicht darüber sprechen kann. Denn das kann ich mittlerweile, auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war. Aber dank einer guten Therapie bin ich in der Lage darüber zu sprechen.

Nein das Problem ist folgendes. Wenn ich ihm erzähle was mir angetan wurde, dann müsste ich ihm auch erzählen, dass ich im Gefängnis war. Und dann würde er fragen warum. Josh ist schwul und er hat einen Verlobten, mit dem ich auch befreundet bin. Ich kann Josh nicht erzählen, dass ich im Gefängnis war, weil ich einen Mitschüler gequält habe, weil er schwul war. Das würde Josh total schocken und dann würde er mich hassen. Aber ich will nicht, dass er mich hasst. Dafür ist er mir zu wichtig.

Ach so, wie man sieht lebe ich. Aiden und Mike wollten mich damals im Gefängnis ja umbringen, aber ich konnte rechtzeitig gerettet werden.

Noch heute denke ich jeden Tag an diese Zeit. Zwar breche ich heute nicht mehr zusammen, wenn ich mich erinnere, aber es macht mich trotzdem noch immer unglaublich fertig. Aus irgendwelchen Gründen bekamen Mike und Aiden damals nur zweimal lebenslänglich anstatt der Todesstrafe. Und das ist die Hölle. Seit diesem Urteil habe ich ständig Angst, dass die Beiden eines Tages aus dem Gefängnis ausbrechen und mich suchen könnten. Hoffentlich wird das niemals passieren. Allein der Gedanke daran, Aiden wieder gegenüberzustehen lässt mich fast an meiner Angst ersticken.

>>KNALL...<< Was war das? Dieser laute Knall, welcher mich aus meinen Gedanken reißt, hört sich an wie ein Schuss.

Da ich mittlerweile im Lager bin, kann ich nicht sehen was vorne vor sich geht. Plötzlich ertönt nochmal dieser Knall und diesmal bin ich mir zu hundert Prozent sicher, dass es sich dabei um einen Schuss handelt.

Was ist da draußen nur los? Nach den Schüssen fingen Leute an zu schreien. Und eine Männerstimme schreit irgendwas ganz laut, aber ich kann nicht verstehen was. Und diese Stimme kommt mir bekannt vor, aber ich kann sie noch nicht zuordnen.

Ich muss mich irgendwie verstecken und Hilfe rufen. Aber was, wenn dieser Typ, oder die Typen hier nach hinten kommen und mich finden? Wenn die mich dann dabei erwischen, wie ich die Polizei rufe, bringen die mich garantiert um. Trotzdem muss ich mich verstecken.