Das Geschenk

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Katsukis Geschenk Teil 1/7
Das Päckchen

Izuku

Er stieg die Treppen nach oben in das zweite Stockwerk, schob den passenden Schlüssel ins Schloss und drehte diesen im Kreis. Mit einem 'Klick' öffnete sich die Tür. Er betrat den Raum und drückte die Tür hinter sich wieder zurück ins Schloss. "Bin wieder da" rief er unsinnigerweise in den Raum. Doch seine Mutter schien noch nicht von der Arbeit zurück zu sein. Womöglich rechnete sie auch damit, dass er bei Katsuki blieb, doch der Blonde schien lieber eine Nacht, ohne ihn verbringen zu wollen. Zumindest machte Katsuki nicht den Eindruck, als würde er in begleiten wollen, so schnell wie dieser verschwunden war.

Es war ruhig in der Wohnung.
Ungewohnt ruhig.

Wenn man einmal die Anwesenheit von Katsuki gewohnt war, wurde eine Stille beängstigend. Izuku seufzte, zog seine roten Schuhe aus und stellte sie sorgfältig nebeneinander. Es war eine gute Idee gewesen, seinen Freund mit ins Krankenhaus zu nehmen. Die Kinder hatten es gut aufgefasst und auch Katsuki war völlig in seinem Element. Wo er anfangs eher genervt wirkte, schien er es später sichtlich genossen zu haben. Vorallem an den kleinen Mädchen schien er gefallen gefunden zu haben. Die ganze Zeit waren sie am Tuscheln gewesen und blickten verstohlen in seine Richtung. Was sie genau besprachen, wusste Izuku nicht, doch es störte ihn auch nicht. Im Gegenteil, es freute dem Grünhaarigen, dass Katsuki dem Ganzen nicht abgeneigt gegenüber stand. Die Kinder waren Izuku sehr wichtig und sein Freund schien sie auch wieder besuchen zu wollen. Katsuki versprach es ihnen, dass er wiederkommen wollte, als sie gingen. So ausgelassen sah man den Blonden selten.

Izuku freute es ungemein.

Sein nächster Weg ging in die Küche, dort goss er sich Wasser in ein Glas und trank es mit einem Zug leer. Er öffnete den Kühlschrank und nahm sich ein Joghurt daraus und einen Löffel aus einer Schublade. Mit den Sachen in der Hand setzte sich der grünhaarige an den Esstisch. Richtig Hunger hatte er keinen.

Er fischte sein Handy aus seiner Hosentasche und öffnete den Deckel seines Joghurts. Während er das Joghurt löffelte, scrollte er durch die Bilder auf Instagram. Sah sich die Bilder seiner abonnierten Freunde durch, mit denen er dort verbunden war. Hauptsächlich waren es seine Freunde aus der U.A.

Er war selten auf sozialen Netzwerken, daher gab es viele Bilder, die er noch nicht gesehen hatte.

Izuku fiel vermehrt auf, dass Ochako Bilder von sich postete, von Orten, die er nicht kannte. Er war schon oft bei ihr gewesen und der Hintergrund auf den meisten Bildern war definitiv nicht ihr Zuhause. Wo sie wohl war? Womöglich hatte sie jemanden kennengelernt und hielt sich ständig bei ihm auf. Darüber musste er sie unbedingt befragen! Doch das konnte warten, bis sie sich in der Schule wiedersahen. Bei seiner Freundin Ochako war er in den Ferien nur ein Wochenende gewesen und das war ganz am Anfang der Ferien. Davon hatte er seinem Freund jedoch nichts erzählt. Sie war auch die Einzige, die er von ihrer Trennung und selbstverständlich von ihrer Versöhnung berichtet hatte. Gleich nachdem er wieder zuhause war. Izuku vermisste die Schule und sehnte sich nach dem Tag, an dem er endlich zurückkonnte. Es mag merkwürdig klingen, aber für ihn war das Internat mehr zuhause geworden als das hier. Klar liebte und vermisste er seine Mutter und genoss ihre gemeinsame Zeit, aber als Zuhause würde er eher das Internat betiteln. Dort fühlte er sich am wohlsten.

Auch von Shoto und Momo fand er einige gemeinsame Bilder auf der Plattform. Manche waren nebeneinander an Sehenswürdigkeiten bei anderen hielten sie Händchen und ganz selten war ein Bild dabei, wo sie sich küssten. Auch von Shoto allein war ein Bild zu sehen. Izuku freute sich und bedauerte es zu gleichen Teilen. Einerseits freute er sich, dass sein Freund glücklich war, und andererseits empfindet er es als traurig, dass von ihnen - als sie noch zusammen waren, nie solche Bilder entstanden. Ganz anders als mit Katsuki, dieser scheute sich nicht mit ihm Bilder zu machen. Zwar tat der Blonde das nicht gerne, aber wirklich sich dagegen wehren tat er nicht. Insgeheim vermutete Izuku, dass sich der Blonde auch darüber freute, denn jedes Bild hütete dieser wie seinen Schatz. Er forderte die Bilder auch sofort ein, wenn Izuku welche von ihnen machte. Ein sanftes Lächeln schlich sich auf seine Züge, wenn er an seinen blondhaarigen Freund dachte, begleitet von einem pochenden Herzen. Als sein Blick wieder auf sein Handydisplay fiel, sanken seine Gesichtszüge jedoch wieder.

•~Be mine~•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt