Kapitel 3

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Poseidon schien überhaupt nicht überrascht zu sein, mich zu sehen. Zuerst sah man zwei Fragezeichen in seinen Augen, doch dann hatte er auf einmal das gleiche breite Grinsen auf dem Gesicht wie Tyson vorhin beim Frühstück. Meine Güte, was war denn los mit Annabeth, heilige Hera, sie hat doch wohl nicht meinen Vater eingeweiht! Bei Aphrodite hätte mich das eher nicht gewundert.

"Lasst den Jungen und mich rein!", befahl Poseidon seinen Wachen und ich betrat die Eingangshalle. Sie war noch großartiger als es von außen aussah. Das Gebäude erinnerte mich ein wenig an den Palast des Hades, nur war hier alles prachtvoll und erinnerte einen nicht an den Tod. An diesen Ort wollte man sich lieber erinnern, als beispielsweise an den Thron vom Gott des Todes. Als die Tür hinter uns zufiel und wir alleine in der Eingangshalle standen, bemerkte ich wie rot wir beide waren. Bei mir war es aus Scham, denn es ist nicht einfach mit seinem Vater über die erste Freundin zu reden und besonders nicht dann, wenn der Vater ein gewisser Poseidon ist. Sein Gesicht war jedoch rot angelaufen, weil er mit aller Kraft versuchte ein Lachen zu unterdrücken. Nach ein paar Sekunden schien er sich in den Griff bekommen zu haben und sagte: "Ich glaube ich weiß, wieso du hier bist. Deine Freundin, die Tochter der Athene, nicht wahr? Ihr seid eine Woche zusammen und du hast noch kein Geschenk." "Ähm, ja, Vater." Ich blickte zu Boden, was für eine bescheuerte Idee zu Poseidon zu gehen, was hatte Tyson sich nur dabei gedacht? Poseidon lachte kurz und sagte:" Ach, mein Sohn. Du erinnerst mich viel zu sehr an mich selbst. Ich kenne diesen Gesichtsausdruck und ich weiß was du für sie empfindest. Du hast die Unsterblichkeit für sie aufgegeben, nicht wahr? Aphrodite sagt immer, Liebe kann einen dazu bringen verrückte Dinge zu machen." Mein Vater schien sehr viel Zeit mit Aphrodite verbracht zu haben. Aber er war ein unglaublich guter Menschenkenner und er wusste wie man mit Frauen umgehen muss, wenn man den Mythen Glauben schenken kann.

Wir schienen beide in Gedanken versunken zu sein, denn er sagte lange Zeit nichts und ich war ein wenig erschrocken, als er seinen Arm um meine Schulter legte und sagte: "Komm, ich hab etwas für dich." Er führte mich nach links zu einer sehr hohen und breiten Tür. Er öffnete sie und ich erblickte hunderte von Zyklopen, Poseidons Schmiede. Jeder von ihnen hatte etwas zu tun, die einen schmiedeten Waffen und die anderen trugen Bauteile aus dem Raum. "Seit der Schlacht in Manhattan arbeiten sie fast doppelt so viel. Nach dem Kampf gegen Kronos und Typhon musste fast alles wieder erneuert werden."

Plötzlich blieb er neben einer Vitrine in der Schmiede stehen. Die Vitrine war aus Glas und in ihr befanden sich viele bunte Korallen. Poseidon öffnete die Tür und ich fragte mich, ob er doch wohl nicht ernsthaft glaubte, Annabeth würde sich eine Koralle in ihre Hütte stellen.

Ein Geschenk für AnnabethWo Geschichten leben. Entdecke jetzt