Treppenstufen

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Fuck, ihn konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Mit seiner fast über fürsorglichen Art konnte er echt anstrengend sein, auch wenn er es nur gut meinte.

Wie komme ich aus dieser Situation raus?

Abhauen ist eigentlich keine Option so verlockend es auch grade klingen mag.

Ich ziehe es einfach durch, dann beruhigt er sich und ich kann mich wieder in Caro's Zimmer zurückziehen.

Ich öffne die Tür. Von unten nehme ich die aufgeregte Stimme meines Vaters wahr. Mir graut es jetzt dort hinunter zu gehen aber ich habe mir fest vorgenommen es durchzuziehen.

Ich stehe auf der ersten Treppenstufe.

War die Treppe schon immer so lange oder kommt sie mir nur so unendlich lang vor?

Gut, denke ich mir dann habe ich noch etwas Zeit mich auf die Begegnung mit Papa vorzubereiten.

Er wird mich mit tausenden Fragen bombardieren und ich versuchen diesen auszuweichen.

Ich gehe die Treppe langsam Schritt für Schritt herunter. In der Mitte bleibe ich stehen und atme tief durch.

Ich versuche meine Reize, die jemand auf dem Regler auf ‚über empfindlich' gedreht haben muss etwas herunter zu drehen, und hoffe dieser jemand lässt seine Finger künftig von ihnen.

Nun wirkt die Treppe viel zu kurz, bloß vier Stufen trennen mich noch von meiner Konfrontation, von der ich schon seit Tagen gehofft habe aus dem Weg  gehen zu können.

Plötzlich schießt Caro um die Ecke und rennt mich fast um. Ich erschrecke mich natürlich und versuche mir nichts anmerken zu lassen, wobei meine Blicke wahrscheinlich Bände gesprochen haben müssen.

„Sorry, ich wollte die gerade holen gehen. Marco nimmt uns gleich das Haus auseinander wenn er dich nicht gleich sieht."

Mit so einer Aussage hatte ich gerechnet und so bin ich recht wenig beeindruckt von Caro's Worten. Trotzdem bestätigten diese mir seine Reaktion noch einmal deutlich und die Angst stieg damit auf ein bedrohlich Mass weiter an.

„Komm schon, wenn es dir Zuviel wird kannst du jederzeit hochgehen. Phil hat schon mit ihm darüber gesprochen"

„Danke." mehr wollte und konnte ich in diesem Moment und zu dieser Situation einfach nicht sagen.

Ich hielt am Ende der Treppe kurz an um mich ein letztes Mal zu sammeln, doch dafür bleib keine Zeit, denn Caro lieg schon ins Wohnzimmer rein und verkündete, dass ich auf der Treppe sei.

Und so wurde ich in den Kampf geschickt, wie man jemanden zu Löwen hätte schicken können ohne die dicke Glasscheibe dazwischen, die einem den nötigen Schutz gibt sowie das Gefühl von Sicherheit.

Etwas Zeit ist vergangen, ich hatte Ferien und jetzt geht es wieder weiter. Heute ein etwas kürzeres Kapitel mit umso fieserem Cut:)

Flug ins Unglück (Asds)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt