Das Studio befand sich in einem sehr modernen Haus. Es bestand nahezu komplett aus Glas, allerdings konnte man von außen nicht hineinsehen. Damit hatte man während des Trainings immer noch eine gewisse Privatsphäre. Shawn führte mich auf direkten Wege zu den Umkleideräumen. Jedoch nicht zu den Sammelumkleiden, sondern in seine eigene, private. Ich hätte auch keine Probleme damit gehabt, mich in einer der anderen Räume umzuziehen, doch gab es mir das Gefühl etwas Besonderes zu sein. »Treffen wir uns gleich oben an der Treppe? Dann führe ich dich einmal herum und zeige dir, wo du alles findest.« Nickend stimmte ich Shawn zu. »Ja, bis gleich.«
Der Raum war schlicht und zweckmäßig gehalten. Eine Bank, ein Schrank in dem man seine Sachen unterbringen konnte und im hinteren Bereich vermutete ich eine Dusche. Schnell waren meine Alltagsklamotten gegen sportliche ausgetauscht. Turnschuhe, Leggins, Sport-BH und Top – einfach und funktionell. Ich schnappte mir mein Handtuch und machte mich auf den Weg zurück zu meinem Kunden. Ich war sehr gespannt, was der Tag noch bringen mochte. Bisher hatte Shawn noch keinerlei Signale gesendet, mit mir schlafen zu wollen. Obwohl er mir suggeriert, dass er mich attraktiv findet. Ich wäre wirklich enttäuscht, nur sein nettes Anhängsel darzustellen. Denn bisher hatte es nur den Anschein, er suche eine beste Freundin.
»Ah, da bist du ja...« anerkennend wanderte sein Blick über meinen Körper und seine Augen verschleierten sich vor Lust. Also doch nicht nur die beste-Freundinnen-Nummer? Ich gab die Schlacht noch nicht verloren. Ein Lächeln konnte ich mir nicht ganz verkneifen. »Danke, du auch.« zwinkerte ich. Er grinste nur jungenhaft zurück, sagte aber nichts weiter dazu. Die nächste halbe Stunde zeigte Shawn mir das Fitnessstudio, erzählte mir was zu seinem Job, was seine Aufgaben hier waren und das der Sport seine große Leidenschaft ist. »Wenn es nach meinem Dad ging, hätte ich schon längst seine Firma übernommen. Aber er versteht auch, dass ich noch nicht in seine riesigen Fußstapfen treten möchte. Wenn es an der Zeit ist, werde ich Scott Industries übernehmen. Gelegentlich helfe ich dort auch jetzt schon aus, damit die Übernahme in ein paar Jahren leichter fällt. Aber wie ich meinen Vater kenne, wird es noch lange dauern bis er abtritt.« lachte er. Bei jedem seiner Worte wurde klar, wie sehr er seinen Vater liebte. Aus seinem Steckbrief, den mir meine Agentin geschickt hatte, wusste ich das seine Familie mit an oberster Stelle stand. Da ich selbst ein Familienmensch war, fiel es mir gar nicht schwer, es mir bei Shawn vorzustellen. Wenn er von seinen Eltern sprach, lag so viel Wärme und Liebe in seinen Worten. Er würde nahezu alles für die beiden tun.
»Zum warm machen auf's Laufband?« fragte er hoffnungsvoll. Dem konnte ich nichts entgegensetzen. Zuerst war es etwas ungewohnt, da ich sonst mit Sophia an der frischen Luft laufen ging, doch ich konnte mich schnell an das Laufband gewöhnen. Shawn neben mir zog ziemlich schnell sein Tempo an, ich ließ es etwas langsamer angehen. Mit der Zeit steigerte ich die Geschwindigkeit, bis ich ein für mich angenehmes Tempo gefunden hatte. Langsam kam ich ganz schön ins Schwitzen, ab und zu ließ ich meinen Blick zu Shawn neben mir wandern. Dieser schien jedoch kaum außer Atem zu sein. Wundern sollte es mich allerdings nicht. Als ich langsam an meine Grenzen stieß, drosselte ich das Tempo und lief langsam aus. Die Wasserflasche, die Shawn mir vorhin gegeben hatte, trank ich fast in einem Zug leer. Auch er verlangsamte seine Geschwindigkeit, obwohl er sicher noch ewig so hätte weiterlaufen können. Als das Laufband endgültig zum Stillstand kam, schnappte ich mir mein Handtuch.
»Wow, Madlene. Ich bin wirklich beeindruckt. Läufst du öfter?« Ich war immer noch ganz schön aus der Puste. »Meine beste Freundin und ich gehen gelegentlich laufen. Das kann man mit dem hier allerdings nicht wirklich vergleichen.« lachte ich. »So lange ihr dabei Spaß habt... Für mich gibt es kein besseres Gefühl, als beim Laufen den Kopf frei zubekommen. Naja, außer vielleicht Sex.« Wieder stahl sich dieses spitzbübige Grinsen auf seine Lippen, was die Grübchen in seinen Wangen zum Vorschein brachte. Wenn dieser Mann mich jetzt schon schwach machte, was sollte das erst werden, wenn wir wirklich irgendwann miteinander schliefen? In meinem Unterleib machte sich bei diesem Gedanken ein wohliges Kribbeln bemerkbar.
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Tagebuch eines Escorts
RomanceMadlene ist ein Escort-Girl und liebt ihren Job. Doch als ein neuer Kunde in ihr Leben tritt, scheint sich alles für sie zu ändern. Sie liebt ihren Job, doch kann sie ihn weiterhin ausüben, wenn sie insgeheim Gefühle für einen ihrer Kunden entwickel...