Kapitel 8 - Sara

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Der Tag ist da.
Es ist Freitag, kurz vor fünf, hier ist kaum noch jemand unterwegs.
Ich laufe gerade zu Alice Büro und setze dazu an die Tür zu öffnen, doch bevor ich die Klinke runterdrücken kann, wird die Tür schon von Alice geöffnet, und natürlich stolpere ich direkt auf sie drauf.
Man, wie unangenehm...
Ich wollte mich entschuldigen, aber Alice lacht:
"Huch, zwei blöde ein Gedanke, was?"
Ich grinse zurück. Meine Freude ist wohl nicht zu verbergen, dass die Stimmung zwischen uns lockerer wird.
"Komm, lass uns schonmal los. Das sieht echt nach Sturm aus, nicht dass es und wegfegt"
Alice nickt, packt schnell ihre Sachen und folgt mir zum Auto.
Dort herrscht leider wieder die seltsame wortlosigkeit zwischen uns, deswegen drehe ich das Radio auf.
Uhh, romantisches Lied.
Auch wenn ich mich auf das fahren konzentriere, entgeht mir nicht wie sie mich wie damals schon im Aufzug, wieder so anschaut.
Ein bisschen Smalltalk läuft 10 Minuten zwischen uns, als sie mich fragt: "Wie geht es dir eigentlich? Also außerhalb so" Diese Frage überrascht mich irgendwie, denn unsere Gespräche bis jetzt waren sehr unpersönlich und nur auf unseren Job bezogen.
"Ähm, naja, könnte besser sein. Ich erzähle es dir lieber nacher.", antworte ich. Jetzt ist nicht der Moment für meine Geschichten, denn das ist meine Chance etwas über sie zu erfahren. "und dir?"
Wir steigen aus, ich nehme meine Tasche vom Hintersitz. Bleh, also hier liegt wohl das Brötchen von Dienstag.
"Auch. Der Hass und die Morddrohungen sind manchmal ganz schön anstrengend." Sie versucht zwar mit einer starken Stimme zu antworten, aber ich sehe wie zwischen den Regentropfen versteckt eine Träne aus ihrem Augenlid weicht.
Ohne viel nachzudenken umarme ich sie.
"Oh, äh danke?"
Sagt sie, und ja, immernoch strengt sie sich an alles sachlich zu halten  aber das wird uns beiden eh nicht gelingen.
Also nehme ich ihre Hand und führe sie rein.

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