Like Me

5 0 0
                                    

Neon City war vieles, aber definitiv kein leichtes Pflaster. DieKriminalität war hoch, die Polizei und Politik korrupt und jeder war sich selbst der Nächste. Aber dennoch wollte niemand dieses Drecksloch verlassen. Irgendwie band sich diese Stadt an jeden der darin lebte.

So auch sie. Und so saß sie hier oben. Auf dem Dach eines der vielen Hochhäuser. Mega-Tower nannte man diese Gebäude. Sie wusste nicht was an ihnen 'Mega' sein sollte. Aber dass wussten die Leute die diese Gebäude bauten selber nicht.

Die Neonlichter die sich in Massen in der Stadt verteilten,erleuchteten die belebten Straßen. Von hier oben sah alles so friedlich aus. Aber eins war sicher; dies war nicht der Fall. Wenn man genau hin sah, merkte man wie verdorben diese Stadt war. Auf offener Straße, direkt unter ihr, machte eine Gruppe von vier Männern gerade eine Frau mit lila Haaren an, was sie schnell bereuten. Es dauerte nur wenige Augenblicke, dann waren die vier tot und die Frau ging davon als sie sich eine Zigarette anzündete und ein Taschentuch an die Nase hielt.

Sie hörte dank ihrer Implantate, dass in der nächsten Gasse jemand kurz davor war Vergewaltigt zu werden. Als sie dies hörte, richtete sie sich auf und ging in die Richtung aus der die Geräusche kamen. Sie balancierte an der Kante des Mega-Towers entlang und sah nach unten. Und da waren sie. Drei Männer drängten sich einer Teenagerin auf. Die drei waren stark modifiziert. Ganze Körperteile, Arme, Beine, Augen, einfach alles. Sie waren schon fast mehr Maschine, als Mensch.

„Na komm schon!", sagte einer der drei als er das Mädchen am Ärmel griff und an sich heran zog. „Wenn du dich nicht wehrst ist es schnell vorbei!"

Das Mädchen schlug dem Mann ins Gesicht.

„Nein!", rief sie. „Nein! Niemals!"

„Ah Miststück!", gab der Mann von sich und hielt sich den Unterkiefer.

Sie, hier oben auf dem Dach, fuhr sich mit der Hand durch die kurzen schwarzen Haare und striff die Jacke ab. Sie drehte sich um, schloss die Augen und lies sich nach hinten fallen. Sie spürte den Wind an ihrem Körper entlang wehen, als sie nach unten rauschte. Kurz vor dem Aufschlag drehte sie sich in der Luft und landete mit beiden Füßen voran in der Gasse. Sie hinterließ dabei einen Krater im Boden. Erschrocken sahen die vier zu der Frau die vom Himmel gefallen zu sein schien. Sie richtete ihren von oben bis unten tätowierten Körper auf.

„Was für ne Schlampe bist du jetzt?", fragte einer der drei Männer.

„Ja!", stimmte ein anderer zu. „Verpiss dich besser oder du bekommst richtig Ärger!"

Der dritte war unsicher.

„Jungs, die is gerade einfach mal vom verschißenen Himmel gefallen!", fing er an. „Die is bestimmt von oben bis unten voller Tec!"

„Ja und?"

Die drei hatten halbwegs von dem Teenager abgelassen. Das Mädchen stand aber dennoch ängstlich an der Wand. Sie sah zu ihr. Der Blick des Mädchens schrie nach Hilfe. Verständlich. Wie sollte sie sich alleine, in diesem alter gegen drei bis zum Tode gemoddete Typen währen?

„Das sind wir auch. Zudem sind wir drei. Die hat keine Chance gegen uns!", er wendeten sich wieder dem Mädchen zu und griff ihr ans Kinn

„Und außerdem haben wird dann mehr für später"

Seine Art war einfach nur widerlich. Sie hätte kotzen können.

„Lasst sie in ruhe", sagte die Schwarzhaarige ruhig. „Sie ist noch ein Kind. Sucht euch lieber wen ihn eurer Größe."

„Was denkst du eigentlich wer du bist?"

Er lies wieder von dem Mädchen ab. Diesmal ging er ein paar Schritte auf sie zu. Die drei bauten sich nun auf. Sie stellten sich wie eine Mauer zwischen sie und das Mädchen. Bereit zum Kampf. Nur der eine schien noch immer unsicher.
„Zack, ich glaube...",versuchte er seine Kameraden aufzuhalten doch Zack, welcher der Anführer zu sein schien, verbat ihm mit einer Geste denn Mund.

Neon City - Kurzgeschichten SammlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt