A Yoru Lovestory [ger]

Kapitel 6

Phoenix erklärt mir die Mission: ,,Wir vermuten, dass sie morgen auf 'Icebox' wieder einmal eine Bombe platziert wollen. Wir werden zu dritt aufbrechen und das verhindern." Nachdem er mir die Details mitgeteilt hat, verabschieden wir uns und ich gehe schnell duschen. Dieses Mal vergesse ich meine frischen Sachen nicht.
Am nächsten Morgen machen wir uns für die Mission bereit und versammeln uns vor dem Flugzeug. ,,Warum sind es eigentlich immer nur wir drei?", frage ich in die Runde. ,,Brimstone will das so. Wir sind ein starkes Trio und außerdem bekommen wir das auch gut alleine hin", beantwortet Phoenix die Frage und gibt mir ein Daumen hoch. Wir steigen ins Flugzeug und machen uns auf den Weg. Während des Fluges schaue ich aus dem Fenster und beobachte die Landschaft. Nach einer Weile wechselt sie von Grünland zu einer eisigen Gegend. ,,Wir sind gleich da, mach dich bereit", teilt mir Yoru mit, als er aufsteht und an mir vorbei läuft. Ich nicke, stehe ebenfalls auf und stecke alle nötigen Dinge ein. Wir steigen aus. ,,Sie sind auf 'B', ich werde ihnen aus 'Mitte' Druck machen", sagt Phoenix, wie er es mir auch schon gestern erklärt hat. Wir nicken und laufen los. Yoru und ich bewegen uns in den kleinen Raum, um das weitere Vorgehen kurz zu erläutern. ,,Wir gehen gemeinsam da rein. Auf dem Punkt dann teilen wir uns auf, damit sie von so vielen Seiten wie möglich bedrengt werden", schlägt Yoru vor, worauf ich antworte: ,,Gute Idee, aber eine kurze Frage. Ist dir nicht kalt, wie du gerade angezogen bist?" Er trägt seine übliche Kleidung. Wir wussten, dass wir in eine kalte Gegend gehen. Ich habe mich dementsprechend angezogen. ,,Ich bin ein harter Kerl. So ein bisschen Kälte wird mir nichts anhaben", äußert er selbstsicher, ,,Oder lenke ich dich wieder zu sehr ab?" Er kommt mir wieder ganz nah und stützt seinen rechten Arm an der Wand hinter mir ab. Mein Atem stockt. ,,Sollen wir da weiter machen, wo wir gestern aufhörten?" Er grinst und kommt mir immer näher. Die Hitze schießt mir in die Wangen.

Wir sind auf einer Mission, wie kann er da jetzt mit dem anfangen? Reis dich zusammen! Ich spüre, wie mein Herz immer schneller schlägt, je näher er mir kommt. Ich drücke mich fester an die Wand, als würde es vom Abstand einen Unterschied machen. Plötzlich bemerken ich etwas und stoße ihn zur Seite. Er schaut mich überrascht an. Ich hole meine Waffe hervor und schieße. ,,Sie haben uns entdeckt!", rufe ich in das Kommunikationsgerät. Die Person, die uns entdeckt hat, liegt verletzt am Boden. Yoru räuspert sich. ,,Das war alles geplant, sonst wäre die Mission viel zu langweilig", gibt er überzeugt von sich. Ich blicke zum Gegner und sehe wieder einmal meinen Doppelgänger. Ich bin kurz erstarrt, doch ich fasse mich und fessele sie. ,,Vielleicht finden wir so mehr über euch heraus", sage ich und blicke meinem anderen Ich ernst in die Augen. Sie schaut mich wütend an. Es ist ein wirklich komisches Gefühl, sich selbst in Wirklichkeit zu sehen. Wir lassen sie gefesselt da liegen, nachdem wir alle ihre Kommunikationsmittel abgelegt haben. Später werden wir sie mitnehmen. Erstmal müssen wir uns um die Bombe kümmern. Wir schleichen die Gasse entlang, bis wir auf den Punkt blicken können. Yoru dreht sich zu mir und nickt, worauf ich zurück nicke. Er holt seine Maske raus, zieht sie an und verschwindet im Riss. Jedes Mal finde ich es aufs Neue faszinierend. Ein paar Soldaten stehen in Deckung um die Bombe herum. Ich hole meine Waffe vom Rücken hervor und blicke durch das Visier. Die Marshal ist deutlich leichter als die Operator, weshalb ich mich für sie entschieden habe. Ich ziele auf einen der Soldaten und drücke ab. Der Getroffene fällt schmerzerfüllt zu Boden. Die anderen werden auf mich aufmerksam. Doch bevor sie etwas gegen mich unternehmen können, blendet Phoenix sie und schießt. Die meisten sind durch ihn abgelenkt, doch einer ist immernoch mir zugewandt. Er will mich mit seinen Kugeln durchbohren, doch ich hebe meinen Arm und aktiviere mein Plasmaschild, das an dem Arm befestigt und so groß ist, dass ich von Kopf bis Knie geschützt bin. Die Kugeln prallen ab und ich bewege mich währenddessen vorwärts. Hierbei kann ich nicht schießen. Das macht aber nichts, denn als ich dem Soldaten nah genug bin, deaktiviere ich das Schild und hole schnell meine Shorty raus. Zwei mal drücke ich ab und lege somit den Soldaten um. Phoenix eilt zur Bombe und entschärft sie. Ich gebe ihm mit Hilfe meines Schildes Rückendeckung. ,,Phoenix, ich gebe dir Deckung!" Doch ich kann nicht alle Seiten halten. Die Soldaten schießen und kommen immer näher. Ein Schuss schleift mich an der Schulter und ich beiße meine Zähne zusammen. Mein Schild hält das nicht mehr lange aus. Aber wir schaffen das! Wo bleibt Yoru? Schlussendlich entschärft Phoenix den Spike und genau in dem Moment öffnet sich plötzlich ein Riss neben uns. Da kommt eine seltsame Kugel aus dem Riss geflogen, die uns alle beim Aufprall blendet. Während ich geblendet bin, spüre ich jemanden neben mir. Die Person packt mich sanft an der Hand und führt mich weg. Langsam kann ich wieder etwas sehen und ich erblicke den Rücken von Yoru. Irgendwie fühle ich mich wohl und sicher, wenn ich ihn anschaue. Er hat mich aus der Gefahr geführt. ,,Was ist mit Phoenix?", frage ich ihn. Sein ernster Blick entspannt sich etwas, als er mich über seine Schulter anblickt und er sicher antwortet: ,,Der wird es auch ohne mich schaffen." Die Bombe hat er ebenfalls mitgenommen. Er hat an alles gedacht. ,,-atschii..", kommt es plötzlich von Yoru. ,,Gesundheit", entgegne ich darauf, ,,Wirst du krank?" ,,Ich und krank? Das gibt es nicht", äußert Yoru selbstsicher und zieht seine Nase hoch. Wir sind wieder da, wo wir am Anfang waren und treffen auf Phoenix, der mit meinem gefesselten Ich auf uns wartet. ,,Es ist alles gut verlaufen und die Bombe ist gesichert, lasst uns zurück fliegen", schlägt Phoenix vor. Wir nicken und warten auf das Flugzeug, das nach einer kurzen Zeit angeflogen kommt. Während des Rückfluges blicke ich ein paar Mal zu Yoru. Er scheint in Gedanken versunken zu sein und sein Gesichtsausdruck ist wieder so ernst. Soll ich ihn fragen, ob alles in Ordnung ist? ,,Alles in Ordnung, Bro?", kommt es unerwarteterweise von Phoenix, der Yoru an die Schulter fasst. Der Angesprochene blickt überrascht zu ihm und antwortet lasch: ,,Ah ja, alles in Ordnung." Das klang aber nicht danach. Irgendetwas ist vorgefallen, aber was? Ich denke, ich lasse ihn erstmal in Ruhe. Ich werde ihn später fragen. Mein Doppelgänger wechselt die ganze Zeit über kein Wort mit uns und sitzt mit einem gesenktem Blick einfach nur da. Bald kommen wir im Hauptquartier an. Wir werden Brimstone Bericht erstatten und ihn über des weiteren fragen.

(PS: Natürlich könnt ihr euch im Bild und in der Geschichte selbst vorstellen und selbst entscheiden, wie die Hauptcharakterin aussieht 😄)