8: Luchsnebels Erzählung (Abgabe Wettbewerb)

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Der Kater mit dem gestreiften Pelz huschte in die Kinderstube, in der es längst nicht mehr so nach Milch roch wie damals, als er hier eingezogen war. Eine Königin würde bald einen weiteren Wurf bekommen, doch das würde er nicht mehr miterleben.
„Silberjunges, Braunjunges, Mondjunges?" die drei Jungen kamen herbeigeeilt, wobei Luchsnebel auffiel, wie groß sie bereits waren. Sie werden bald Schüler sein. Aber nicht hier, nicht im Wurzelclan. Er sah sich um und als er feststellte, dass niemand sonst in der Kinderstube war, setze er sich hin, legte seinen Schweif um die Pfoten und begann zu sprechen. „Wir werden zum Himbeerclan wechseln." „Was? Wieso?" schallte ihm von Silberjunges überrascht, und etwas irritiert, entgegen. In dem Moment eilte noch Smiley in die Kinderstube, er setze sich neben seinen Gefährten und lauschte ebenfalls gespannt.
„Ich denke, dafür sollte ich zunächst erklären, weshalb wir im Wurzelclan sind."
Die Jungen nickten alle gespannt und so begann Luchsnebel.
„Ich bin eine geborene Himbeerclankatze, ebenso wie meine Schwester Servalpfote, sie war vor kurzem hier zu Besuch." die Jungen nickten als Bestätigung, an die Kätzin konnten sie sich erinnern.
„Es war auf einer großen Versammlung, als ich euren Vater das erste mal traf. Er- er hat etwas besonderes ausgestrahlt. Ich glaube, es war sofort um mich geschehen. Wir haben uns ab diesem Tag immer und immer wieder getroffen. Er hat mich verändert, ohne ihn währe ich noch immer ein arrogantes Mäusehirn gewesen." Smiley an seiner Flanke nickte verstehend, er hatte sich nie getraut Luchsnebel nach seinem vorherigen Gefährten zu fragen, aber es schien, als wäre es ein besonderer Kater gewesen.

„Und dann?" fragte Silberjunges interessiert.
„Wir hatten bereits lange Zeit überlegt ob es möglich sein würde, beieinander zu Leben, doch es schien aussichtslos, schließlich war er Heilerschüler und mehr als benötigt in seinem Clan. Und ich war bereits im Himbeerclan dermaßen unbeliebt." er sah traurig zu Boden. „Doch dann erblickte ich Nachtsonne wie sie das Lager verließ."

„Wer ist Nachtsonne? Und darf sie nicht einfach gehen?" Braunjunges war ein wenig irritiert. „Sie war eine Königin deren Geburt der Junge kurz bevorstand und von Nebelpfote wusste ich, dass die erste Geburt einer Königin für diese sehr gefährlich werden kann. Ich bat sie zurück ins Lager zu gehen, doch sie weigerte sich. Sie meinte sie müsse das im Wald tun, sie hätte niemals Junge gewollt."
die Augen der Jungen weiteten sich. „Ist alles gut gegangen?" Luchsnebel nickte. Er merkte, dass die Jungen den Zusammenhang noch nicht ganz zu verstehen schienen.

„Das ist es. Wolkenfeder, ein Heiler aus längst vergangen Zeiten der schon seit vielen Monden im Sternenclan wandelt, hatte mir geholfen." „Wie soll das gehen?" Mondjunges stellte die Frage, doch den anderen Katzen brannte sie ebenso auf der Zunge. „Der Sternenclan ist zu außergewöhnlichen Dingen im Stande." war Luchsnebels einzige Antwort.

„Als die Geburt vorbei war, wollte Nachtsonne die Jungen, euch, im Wald zurücklassen und warten, bis ihr tot seid. Ich konnte dies nicht zulassen, schon gar nicht weil ihr mit sofort ans Herz gewachsen wart. Ich beschloss das mit Nebelpfote gemeinsam schaffen zu können und so verließen wir den Clan." „Papa, warum weinst du?" unschuldig und beinahe fürsorglich sah das kleine Junge hinauf zu dem Kater mit der auffälligen Fellmusterung.
„Als ich im Wald gewesen war, ist im Lager etwas ganz fürchterliches passiert. Als ich zurückkehrte, lag meine Mutter- sie war tot. Und ich konnte ihr nicht einmal auf Wiedersehen sagen. Doch ich musste gehen, zu eurem Schutz und für Nebelpfote."
Die Jungen nickten verstehend.

„Es viel mir schwer meine Schwestern und meinen gerade geborenen Bruder zurück zu lassen, auch wenn sie mich nicht mochten. Mich mochte niemand in diesem Clan, ich kann es ihnen aber auch nicht verdenken. Ich war fürchterlich eitel, angeberisch, aufmüpfig und einfach unangenehm. Ich war zwar gut in allem was ich tat, aber kaum zu ertragen. Deshalb wird uns bei unserer Ankunft zunächst einmal keiner mögen."

„Wir gehen also dorthin zurück, richtig?" fragte Braunjunges. Luchsnebel nickte zur Bestätigung. „Werden wir dann trotzdem Schüler?" „Selbstverständlich!", miaute Luchsnebel. „Großartig." das kleine Junge machte vor Freude einen Luftsprung und Luchsnebel konnte sich das Lächeln nicht verkneifen. „Wie weit ist das eigentlich weh?"
„Wir müssen zwei Territorien durchqueren, es wird also kein kurzer Marsch sein. Wo wir wieder bei unserer Ankunft hier währen. Möchtet ihr noch weiter hören?"
Die Jungen nickten gespannt und setzen sich alle wieder ordentlich hin, Luchsnebel leckte sich seine Augen trocken und fuhr fort.

„Dann kamen wir beim Wurzelclan und Nebelpfote an. Er freute sich riesig und versorge euch sofort, er wusste so viel, ich fühlte mich dumm neben ihm. Ich war in einem fremden Clan, hatte zwar Junge und einen Gefährten, aber nicht mal Milch. Aber ich war bei ihm. Wir dachten wir könnten nun unser Leben gemeinsam verbringen und zusammen zum Sternenclan gehen. Doch dann stürmte der Fuchs in das Lager."
Nun rannen wieder Tränen seine Wangen hinab, dieses Mal konnte er sie nicht stoppen.
„Wir hatten uns gerade Beute geteilt, eine zähe Dohle, und gescherzt, am nächsten Tag würde ich uns etwas fangen was uns besser schmeckt. Dann lag er neben mir, ich brauchte einen Moment um es zu verstehen. Er war Blutdurchtränkt und weder atmete er, noch schlug sein Herz. An seiner Seite lag ein kleines Bündel, Elsternjunges- sie- sie sind für uns zum Sternenclan gegangen."
Luchsnebel viel es schwer noch ein klares Wort zu sprechen, doch das sich der Kater, der bis eben noch ein Hauskätzchen gewesen war, an ihn schmiegte, half ihm, und so fuhr er fort.
„Ich verstehe nicht wieso er sich vor den Fuchs geworfen hatte, er war Heiler. Ein sehr guter. Aber kämpfen konnte er nicht. Hätte ich nur besser aufgepasst! Ich hätte den Fuchs bemerkt und- er- er-„ er sah zitternd und weinend zu Boden. „Er würde noch Leben."

Der Kater mit dem Fellmuster, nach dem er benannt wurde, sah wieder auf. Er liebte seine Jungen über alles. Doch an dem Tod seines Gefährtes, soviel stand für ihn fest, war er schuld.



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990 Wörter, ich hoffe das ist in Ordnung so. Das ist meine Abgabe für den ersten Teil deines Schreibwettbewerbes, felycitaz  . Ich hoffe es ist in Ordnung so.

Das alles ist nach einer rpg-ten Begebenheit, in dieser wiederum eine vor über einem Jahr RPte Begebenheit besprochen wurde.

Smiley wird der zukünftig neue Gefährte von Luchsnebel.

Luchsnebel ist 11 Monde alt und damit eigentlich zu jung um krieger zu sein. Er hat sich selbst nach Nebelpfote benannt, daher wirken die Namen nebeneinander unkreativ.

Ich hoffe da sind nicht zu viele Fehler drin, vielleicht habe ich später noch mal die Geduld mir alles durchzulesen.

Mal sehen wie es dir gefällt ^^

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