Amore

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Vincenzo

Ich liege in meinem Bett und taste das Bett ab, aber die Seite ist leer. Tue mir das nicht an Bellissima. Ich öffne meine Augen, aber die Bettseite ist leer. Ich schließe die Augen, sie ist wirklich unglaublich.

Vorsichtig setzte ich mich auf und ziehe mir eine Boxershorts an und höre es klirren. Ich laufe durch die Räume und erblicke Bellissima vor der Weihnachtstanne. Sie hat eine Tasse neben sich stehe wo Kakao drin ist und eine Zuckerstange. Sie rüttelt an einem Geschenk und hält es sich ans Ohr.

Ich grinse und laufe zu ihr, da sie in der Hocke ist, stelle ich mich direkt hinter sie und als sie sich hinsetzt, hockt sie auf meinen Füßen. Sie trägt eines meiner weißen Hemden und wahrscheinlich ihr Höschen von gestern.

Sie sieht mich an, ihre Wunde am Hals ist langsam am Verheilen. "Guten Morgen." Sie nickt und lehnt sich zurück. "Wie fühlst du dich?" frage ich und gehe langsam in die Knie. Damit sitzt sie zwar mit dem Po auf dem Boden, aber das ist egal, hier ist eine Fußbodenheizung verbaut worden.

"Mir geht es gut. Nur die Narben an meinem Rücken ziehen ein wenig." Ich küsse ihren Nacken und spüre die Liebe von ihr in meinen Adern. Wie lange hat sie wohl darauf gehofft, dass sie jemand liebt, wie sie ist?

"Wieso stehen hier so viele Päckchen?" fragt sie, "der Plan war das wir beide hier Weihnachten verbringen. Das wir Sex haben und uns Verbinden war nur mein persönlicher Wunsch gewesen. Ich bat jeden, dass er sein Geschenk an diese Adresse schickt und sie kamen der bitte nach."

Sie nickt und lächelt mich an. "Wollen wir ein Bad nehmen?" Sie nickt und trinkt ihren Kakao aus. Ich helfe ihr hoch und sie eilt in die Küche und mir dann nach.

Im Bad lasse ich warmes Wasser in die Wanne und nehme Rosenblätter und verteile sie im Wasser. Als sich Bellissima in die Wanne lässt grinse ich und blicke sie eine Zeitlang an. Ich fühle mich so unglaublich gut.

Ich ziehe mir die Boxershorts aus und setzte mich hinter sie. Die Wanne ist groß genug zum Untertauchen, aber ich genieße ihren Körper, der an meinem lehnt. Ich spüre aber auch die Narben und merke das sie es merkt. Ich lege meine Arme um sie und küsse ihre Schulter.

"Tun sie dir sehr weh?" frage ich und sie blickt mich kurz an, "die Narben?" frage ich nach. "Manchmal mehr und manchmal weniger. Der Arzt sagt das es noch dauern wird, bis sie wirklich geheilt sind, aber ich habe Glück gehabt und es bleiben nur narben aber keine Langzeit Schäden."

Ich küsse ihren Nacken, spüre wie sie sich mehr zurücklehnt. Sie wirkt verträumt, spielt mit meinen Fingern und ich merke, wie sie lächelt. Dieses Lächeln hatte sie letzte Nacht auch oft drauf, ich habe es so genossen mit ihr eins zu werden, auch wenn das nie so der Plan war. Ich wollte sie daten und ihr einen Antrag machen, aber bei ihrem Bruder ging es auch so schnell und er ist glücklich.

Nachdem das Wasser kalt geworden ist, trocknen wir uns ab und ziehen uns grob an. Wir machen Frühstück und ich gebe ihr eine Blutkonserve. Lächelnd blickt sie mich an, ich habe mich in sie verliebt und das nicht nur erst seit heute Nacht.

"Wieso ich?" fragt Bellissima und setzt sich auf einen der Barhocker. Ich lehne mich mit den Unterarmen auf der Küchentheke ab. "Als du damals an dem Rand gestanden hast und ihr helfen wolltest, da bin ich aufs Dach und wollte dich aufhalten, du warst mir schon öfter aufgefallen, aber irgendwie habe ich es nie geschafft dich anzusprechen. Dann ging alles ganz schnell und wir lagen auf dem Boden. Ich sah dich an, du hattest meinen Kopf an deine Brust gedrückt und ich lag da, dann wurde mir schwarz vor Augen. Als ich aufwachte, warst du nicht da. Mein Vater hielt meine Hand und weinte, ich sah mich um. Dann drückte ich die Hand meines Vaters und er sah mich an und ich wusste irgendetwas stimmt nicht. Die ersten Monate sagte mir keiner etwas über diesen Tag, aber ich wollte wissen wo du bist, doch jeder Brief kam zurück. Ich wollte dich so gern sehen, aber ich bekam die Chance nicht. Als du dann an die Uni gegangen bist, ich wollte dich fragen, aber mein Vater hielt mich ab. Dann war Nero da und du warst glücklich, dann kam raus das du eigentlich verheiratet bist, meine Welt war zerstört, dann kam die Scheidung und irgendwie auch Alfonso der mit dir ein Kind hätte gehabt, doch beide starben. Ich war traurig, aber ich sah die Chance und ich war da. Ich gab nie auf, ich wollte dich kennenlernen, dich lieben lernen und dann rief man mich an und sagte sie braucht dich. Ich war bei dir in Japan und dann hast du meine Wange geküsst ich war so glücklich darüber. Ich wollte dich haben, dich jeden Tag sehen und endlich dich glücklich machen. Ich wollte nie wieder diesen Moment erleben wo du so zugerichtet auf dem Boden liegst, aber ich sah es ständig und dann rief David an und meinte reiße das Ruder um, ich schenke dich ihr zu Weihnachten. Ich nahm die Chance an und dann hast du gesagt du tust dich keinem an, ich wollte das nicht. Ich will das du dich mir antust."

Sie wischt sich ihre Tränen weg und lächelt, "jetzt ist sowieso alles zu spät." Ich laufe um die Kücheninsel herum und nehme ihr Gesicht in meine Hände, "ja, denn wir sind eins. Ich fühle alles was du fühlst und ich freue mich darauf. Du bekommst eine Hochzeit mit einem Kleid und einer Torte, aber gerade will ich eigentlich nur das du glücklich bin und lächelst. Wir können gerne wieder ins Bett gehen und weitermachen oder wir packen Geschenke aus und sehen Filme an. Wir haben alle Zeit der Welt damit du dich ausruhen kannst. Wir können auch in das andere Haus fahren, wo wir waren und dort die Zeit genießen. Wir können alles machen, wir können das Land verlassen, ein Baby machen oder einfach uns noch mehr lieben lernen." Sie lächelt mich an und küsst mich leicht, ich habe endlich mein Glück gefunden und endlich habe ich sie.

"Ich bin für Geschenke auspacken und Filme ansehen." Ich grinse, "alles was du willst." sage ich und wische ihr die Tränen weg. Ich wünsche mir das sie Glücklich ist, dass sie lachen kann und irgendwann ein Baby mit ihr. Ich will eine Familie mit ihr haben, wissen das es ihr gut geht und sie in Sicherheit ist und nie wieder so etwas durchmachen muss wie die groß Offensive oder sonst irgendein Auftrag vom hohen Rat. Sie soll endlich ihren Frieden finden und glücklich sein, das ist mein Wunsch und ich puste jede Kerze der Welt aus damit dieser in Erfüllung geht. 

Mono: Luciano RingeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt