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Lena

"Ich gebe zu der Film, war echt gut. Er hat mir sehr gefallen." Breche ich die Stille, als der Abspann kommt. "Hab ich doch gesagt." Steht Wanda auf und macht den Fernseher wieder aus. "Auch wenn ich irgendwie wusste das Daphne, da irgendwie mit drin ist. So dumm ist keiner." Lache ich.
"Ja das war schon offensichtlich." Gibt sie zu. Es ist echt schön mal nicht alleine zu sein, mit jemandem zu reden, wie ein normaler Mensch. Diese Stille machte mich schon etwas verrückt. Immerhin bin ich schon über 2 Wochen hier drin. So einsam habe ich mich nichtmal bei Hydra gefühlt.
"Du bist anderst."
"Was?" Schaut mich Wanda verwirrt an.
"Ich hab gesagt, du bist anderst.... als die anderen. Dir bin ich nicht komplett egal. Du beschäftigt dich mit mir." Ich schaue sie eindringlich an. Sie scheint zu überlegen.
"Du bist den anderen nicht egal." Ich sitze immernoch auf dem Boden, während Wanda zur Glaswand läuft und dort stehen bleibt.
"Bis jetzt hat mir noch keiner angeboten etwas zu schauen oder sich mit mir richtig unterhalten."
"Es ist kompliziert."
"Ja klar ich verstehe schon. Ich bin immerhin irgendwie euer Feind und ich wollte euch alle umbringen." Sie scheint mit meiner Aussage nicht komplett zufrieden zu sein.
"Wollte?" Zieht sie ihre Augenbraue hoch.
"Ich weiß nicht, was ich will. Alleine habe ich gegen euch eh eine sehr geringe Chance und ich bin auch noch hier drin gefangen." Lache ich.
"Stimmt. Wir würden dich fertig machen." Lacht Wanda. Es ist schön sie lachen zu sehen. Es hat irgendwas. Etwas was mir gefällt.
"Dich alleine würde ich aber fertig machen." Provoziere ich sie etwas.
"Träum weiter." Verdreht sie die Augen und grinst. "Du wirst schon sehen. Irgendwann wenn ich hier raus bin, beweise ich eh dir." Scherze ich etwas. "Viel Glück dabei."
Plötzlich vibiert ihr Handy und sie holt es zum Vorschein.
"Ich muss jetzt los. Aber wir sehen uns." Sie wirkt selber etwas traurig darüber.
"Ja alles gut. Danke... für ja.. du weißt schon.. den Film." Man was ist los mit mir? Ich kann nicht mal einen gescheiten Satz bilden.
"Kein Problem. Vielleicht können wir das ja irgendwann nochmal machen." Ohne das ich darauf etwas antworten konnte, verschwindet sie aus der Tür. Eine Zeit später bringt mir Peter, ohne etwas zu sagen, Essen und geht dann wieder. Dieser Junge ist irgendwie komisch.

Wie immer geht um 22 Uhr das Licht aus, das hat mir Natasha gesagt und um 7 Uhr geht es immer an.
Sie ist auch ganz okay. Wir ärgern uns immer gegenseitig, aber irgendwie macht das echt Spaß. Keine Ahnung wie sie es findet.

2 Wochen....
Man schon über 2 Woche sitze ich hier...
Und Hydra... die kleinen Arschlöcher haben nicht einen Finger gekrümmt, um mich hier rauszuholen. Ich gebe ihm noch eine Woche. Wenn sie aes dann nicht wenigstens versucht haben, schaue ich, dass ich mich selber hier raushole.

"Kann ich dich um was bitten?" Frage ich Natasha, als sie mir das Essen in die Lucke stellt.
"Um was geht es?" Schaut sie mich skeptisch an. "Ich hätte gerne einen Tennisball oder sowas in der Art."
"Einen Tennisball?" Schaut sie mich immernoch skeptisch an. "Ja." Nicke ich. "Es ist echt langweilig hier drin." Erläutert ich und sie nickt verständnisvoll. "Ich bringe dir morgen einen."
"Danke."
Ich muss mich irgendwie ablenken. Wanda war auch schon 2 Tage nicht mehr da und durch die Fußfessel kann ich nochmal mein Essen in meinen Mund schweben lassen. Das ist das, was am meisten Spaß gemacht hat hier drin.
Wie versprochen bringt mir Natasha den Tennisball und ich werfe ihn in der Zelle rum. Ich versuche verschiedene Rhythmen hinzubekommen und die unterschiedlichsten Tricks zu absolvieren. Zum Beispiel über den Tisch auf den Stuhl und wieder auf den Tisch.
Klingt zwar irgendwie langweilig, aber wenn man sonst nichts hat, ist das echt interessant. Manchmal muss man sich eben selber zu helfen wissen.

Die Tür öffnet sich und Tony kommt herein. "Wie geht es dir?" Fragt er mich und stellt sich breit vor mich. "Bisschen langweilig aber sonst okay." Antworte ich und laufe auf ihn zu.
"Wofür ist das?" Frage ich ihn und zeige auf einen Schal in seiner Hand. "Ich möchte, dass du mit mir wohin gehst." Sieht er mich neutral an. "Wohin?" Frage ich skeptisch.
"Zu Bruce ins Med. Ich würde gerne deinen Körper durchchecken lassen."
Das klingt nicht vertrauenswürdig.
"Und wenn ich das nicht möchte?" Hebe ich beide Augenbrauen hoch.
"Ich wusste, du würdest das sagen, dann..." Er holt seiner Tasche eine Spritze hervor und hebt sie hoch. Ich hasse Spritzen.
"Dann mache ich es trotzdem, nur so dass du es nicht mitbekommst." Grinst er frech.
"Wenn das so ist, komme ich gerne freiwillig mit." Versuche ich durch Arroganz meine Angst zu überdecken.
"Damit habe ich gerechnet."

Er setzt mir die Augenbinde auf, dass ich keine Orientierung habe und führt mich zur Krankenstation.
"Sie ist freiwillig mitgekommen?" Nehme ich Bruce überraschte Stimme wahr. "Die Angst vor Spritzen ist dann doch groß genug." Sofort schießt mein Kopf in Tonys Richtung. Woher weiß das?
Er nimmt mir den Schal vom Gesicht und führt mich auf den Stuhl.
"Zur Sicherheit." Bruce deutet auf Schlaufen in die ich meine Arme hereinlege und er mich festbindet.
"Also ich war solange echt brav, ein bisschen vertrauen schadet da nicht." "Wer vertraut wird leicht hintergangen." Sagt Tony. Damit hat er recht.
"Stimmt auch wieder."
Klar jetzt ein Ausbrechmanöver zu starten, wäre echt dumm. Erstens kann ich meine Kräfte nicht benutzen und zweitens weiß ich nichtmal wo ich im Gebäude genau bin.
Tony lässt mich mit Bruce alleine und er nimmt etwas Blut ab und testet irgendwelchen Kram von dem ich keine Ahnung habe.
"Wie funktioniert das eigentlich mit dem Hulk-ding?" Frage ich neugierig. Schließlich sind schon 20 Minuten rum und keiner hat etwas gesagt. Misstrauisch sieht er mich an. "Ahh Mist vergessen. Ich bin ja euer Feind. Meine Schuld." Lache ich etwas und Bruce kann sich das Schmunzeln ebenfalls nicht verkneifen.
"Ich kann das kontrollieren. Mehr kann ich dir dazu nichts sagen."
Verständnisvoll nicke ich.
"Und du? Wie hast du deine Kräfte bekommen?" Dreht er sich auf seinem Drehstuhl zu mir und richtet seine Brille.
"Keine Ahnung. Eines Morgens bin ich aufgewacht und dann waren sie da." Zucke ich mit den Schultern. Er nickt kurz und wir machen weiter mit irgendwelchen Gehirntests.

Von Böse zu Gut. Oder Doch Andersrum?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt