:S O L I TU D E:

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Auf dem Weg zur Schule sah ich eine schwarze Katze. Sie starrte mich an als ob sie was von mir wollte. Ich versuchte sie zu mir zu rufen doch sie stand nur regungslos da und starrte mich mit ihren roten Augen an, welche gefühlt meine Seele durchbohrten. Er drückte mich gegen die Wand. „War das das Ende" fragte ich mich, als ihn an ihm vorbei in den Himmel schaute. Dieser Himmel, so schön. Er war bewölkt. Alles war grau. Es regnet. Alles ist nass. Ich bin nass. Seine Hände legen sich immer enger um meinen Hals. Meine Sicht schwindet. Alles wurde schwarz. Plötzlich kam sie auf mich zu. Diese roten Augen, als könnte man sich in ihnen verlieren. Nun saß sie vor mir. Mein Versuch sie zu streicheln wurde mit einem lauten fauchen abgelehnt. Aus ihrem Maul. Sie spuckte einen roten Stein aus und rannte weg. Schöner Stein. Sollte ich ihn mitnehmen? Die Sonne ging unter. Um mich herum tanzten die Bäume. Sie hatten so viel Spaß. Ihnen zuzuschauen machte Spaß. Ich tanze mit ihnen. Ich wurde wach durch ein hohes, sich wiederholendes piepen. Mein Wecker. Schule. Leider musste ich wieder zur Schule. Ein Ort an dem ich unsichtbar war. Ein Geist. Doch vielleicht war das besser so. Ich starrte in den Spiegel. Sie starrte mit einem eisernen Blick zurück, wer auch immer sie war. Zähne putzen, Gesicht waschen und was man sonst so macht. Zum Frühstück: Spiegeleier, Toast, Saft und weiterer Mist. Warum? Ich hab nicht mal Hunger. Überall war Blut. Mutter bat mich aufzuessen. „Wo ist Papa?" Ich hasse den Klassenraum. Wie meine persönliche Hölle. Ich rollte mich aus dem Bett und begab mich ins Bad. Der Unterricht war so öde wie immer und ich würde gleich vor langweile sterben. Ich konnte es gar nicht abwarten den Klassenraum zu verlassen. Weit Weg von den Menschen. Weit Weg von Menschen. An einen menschenleeren Ort. Ich schaute aus dem Fenster, den ich fragte mich wer da sang. Eine wunderschöne Stimme, engelsgleich als würde sie mich rufen. So friedlich als wäre sie der Anfang vom Ende. Ich wollte zu ihr. Wie hast du mich gefunden? Und weg war sie. Die Aussicht war wunderschön. Das Schuldach, mein Lieblingsort. Ich konnte eine menschenleere Stelle ergattern. Wenn ich springen würde, würde ich fliegen können oder zu Matsch werden? Die Sonne verströmte eine Wärme, die mich immer wieder aufs neuste überraschte. Das Gefühl der Wärme war ich nicht gewohnt, den alles um mich herum war so kalt. Es war ein Wunder, dass ich noch nicht erfroren war. Tränen aus Eis. Nur die Sonne sieht mich. Der Stein? Wo ich ihn her hatte, fragte sie mich. Er war ein Geschenk gewesen. Ja, die Pausenhalle hasse ich auch, aber nicht so sehr wie den Klassenraum. Schule? Wohl er ein Gefängnis oder doch die eher die Hölle? Es war dunkel. Der Mond leuchtet mir den Weg. Überall dunkle gestalten die mich anstarren. Wie sie sich bewegen? Seltsam. Oder tanzen sie mit den Bäumen? Angst machen sie mir. Sie verfolgen mich manchmal. Und im Blut lag ich nun. Ich hatte mir den Kopf angestoßen. Ich hörte sie wieder singen. Es lief mir kalt den Rücken runter. Bei den Klang ihrer Stimme flossen mir die Tränen. Ihre Stimme umarmte mich, hielt mich ganz fest und ich fühlte mich zum ersten Mal geliebt. Bitte verlass mich nicht! Das Wasser funkelte so schön im Licht der untergehenden Sonne. Noch wollte ich nicht nach Hause, weshalb ich Umwege lief. Wenn ich die Brücke runterspränge, könnte ich unter Wasser atmen oder würde ich ertrinken? Wie gerne würde ich es probieren. Es sah so einladend aus, das Wasser. Eine wärmende Kälte. Endlich konnte ich tanzen und tanzen und tanzen. Ich hatte Spaß. Und auch wenn ich wusste, dass der Moment, der Spaß, die Freude am Leben nur von kurzer Dauer war, genoss ich ihn. Ich schmiss mich ins Bett. Ich wollte mit der Welt abschließen aber es war noch nicht so weit. Und wir tanzten. Hatten wir eine Freundschaft geschlossen? Hatte ich eine Freundin? Ihre blauen Haare funkelten im Mondlicht. Ihre Augen, so tief blau wie der Ozean. Wenn sie lachte, bebte die Erde. Sie war so ansteckend, dass selbst die Erde mit lachen wollte. Das Rascheln der Blätter war unsere Musik. Selbst die Tiere wollten mit uns tanzen. Schuss. Tod. Das Wasser war so angenehm warm. Aber warum stand ein Hund im Bad? Seine Augen leuchten in einen kühlen Blau. Sie geben mir Gänsehaut. Sein Fell war weißer als Schnee, es leuchtet so hell das es mich fast blendet. Er starrt mich an. Wir starren uns an. Er kommt näher und aus seiner Schnauze fällt ein blauer Stein.
Er fällt ins Wasser und der Hund rannte davon. Also wohl zwei Steine. Wie gerne ich doch fliegen lernen würde. Wir spielten auf dem Eis. Der See war eingefroren. Ich wollte in ihm schwimmen. Könnte er kälter sein als alles was ich erlebt habe? Das Wasser war so angenehm warm. So viele Fische. Aber warum starrten sie mich an als wollten sie mich fressen. Ich wollte nicht zurück. Ich wollte hoch hinauf, aufsteigen in den Himmel und die Sonne berühren, selbst wenn ich bei dem Versuch verglühen würde. Sie sagte mir sie kann mir helfen mein Ziel zu erreichen. Die Dunkelheit. Sie ist mir so vertraut. Schon so lange Irre ich in ihr herum auf der Suche nach einem Licht. Und wenn ich denke das ich es gefunden habe, erlischt es. Und die Hausaufgaben die ich erledigen sollte, für die Schule, für meinen Schulabschluss den ich wohl fürs Leben brauche, eine Leben das ich leben muss, gegen meinen Willen. Ich fragte nie danach aber. Der Sand unter meinen Füßen. Der Schnee in meinen Händen. Ich lief tiefer rein in den Wald in der Hoffnung verloren zu gehen sodass mich niemand jemals finden würde. Er schrie mich an, aber ich hörte nur Stille. Ich wusste nicht, was ich diesmal getan hatte. Alles was ich tat war so falsch aber er war so makellos, so perfekt. Dabei brauchte ich ihn und seine Akzeptanz doch gar nicht also warum blieb ich an seiner Seite? Warum flüstert sie? Es gab keine Menschenseele weit und breit, niemand anderes der sie hören könnte. Würde ich perfekter werden, ihm ebenwürdig werden, wenn er mich schlägt? Alles voller Blüten. Kirschblüten, wie sie im Frühling blühten. Es spukt in der Schule. Alle sind besessen von Geistern. Dämonen. Ich bin dein Zuhause. Ich suche nach einem Ausweg aber er ist so schwer zu finden. Ein Eingang ohne Ausweg. Eine Hölle ohne Himmel. Es regnet Vögel, den sie haben alle das fliegen verlernt. Sie picken sich gegenseitig die Augen aus du Verwesung verbreitet sich über das ganze. Zum Abendessen gab es mein Lieblingsgericht: Grießbrei mit Sauerkirschen. Sie war auch da, sie, mit den blauen Haaren. Ich hab sie eingeladen um Zeit mit ihr zu verbringen aber sie ist anders. Ihre Haare sind verblasst, ihre Augen verloren an Tiefe und ihr Lachen war erloschen. War ich wieder das Problem? Meine Nase blutet. Ihr Name. Es ist Still. Ich verstehe kein Wort. Was wollen die alle von mir? Ich brauche Ruhe! Sie ist auf der Suche nach einem Wunder aber ich soll's niemandem erzählen. Ich verspreche es ihr. Aber wem sollte ich es den auch erzählen, den sie ist alles was ich habe. Meine einzige Freundin. Ich habe Angst um sie. Die Gestalten Grinsen mich an. Ein weites Grinsen, als würden sie sich über mich lustig machen. Sie flimmern in der Dunkelheit, hin und her. Aber selbst sie, die so voller Dunkelheit sind, haben jemanden an ihrer Seite, sie haben einander. Ich fühle ihren Zusammenhalt, ihre Gemeinschaft, etwas von dem ich nur träumen kann. Die Blüten trieben auf ihrer Stimme und ihre wunderschöne Stimme ertönte durch das ganze Feld. Xeraphim war ihr Name, aber ich würde ihn nie aussprechen. Ob wir wohl auch Freunde waren? Ich musste das Blut vom Boden wischen, obwohl es doch seine schuld war. Es gab nichts dunkleres als die unendliche Dunkelheit, die in seinen Augen herrschte. Sie waren so perfekt. Er würde mich umbringen, um mich dann zu fressen damit wir eins werden würden, damit ich auch perfekt sein würde. Sie breitete ihre Flügel aus und stieg auf in den weiten Himmel. Ich beneide sie, den wie gern würde ich auch aufsteigen in die unendlich scheinende Ferne des Himmels. Doch leider bin ich an die Erde gebunden. Plötzlich ertönt eine Stimme und ruft „Ylona". Jemand ruft mich? Ach ja sie, Reva, war es dir mich rief. Ihre Haare funkelten wieder in einem wunderschönem himmelblau. Kirschblüten in ihrem Haar. Die Sonne in ihrem lächeln aber womit hatte ich dieses Lächeln verdient? Ich war so müde. Ich wollte Schlafen. Ich legte mich ins Bett, voller Furcht vor dem Leid, der der nächste Tag mit sich bringen könnte und ging schlafen.

:C H A O S:Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt