:enAmored:

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Die Schmetterlinge flattern sanft um mich umher. Alles um mich ist dunkel, doch sie leuchten mich in ihren unterschiedlichen prächtigen Farben an. Der Moment ist friedlich, um uns herrscht eine idyllische Stille und ich bin glücklich, denn ich weiß Morgen werde ich ihn wieder sehen. Ich war auf dem Weg zur Schule. Eigentlich müsste ich mich beeilen, da ich verschlafen hatte, aber ich bin die Glückseligkeit in Person und genieße den Schulweg. Die Bäume sind so schön bunt, den es ist Frühling und die Natur erwacht wieder zum Leben. Ein so traumhafter Anblick, wie könnte ich ihn ignorieren. Aber worauf ich mich am meisten freue - ihn, Ciel, wieder zu sehen. Er war für ein halbes Jahr im Ausland gewesen und würde heute wieder kommen. Endlich sehe ich ihn wieder und dieser Gedanke erfüllt mich so mit Freude, dass ich das Gefühl habe mein Herz würde gleich explodieren so wie es rast. Zwar hatten wir in den sechs Monaten regelmäßig Kontakt gehabt, dich war es nicht annähernd vergleichbar mit dem Gefühl, welches mich übernahm wenn wir zusammen waren. In der Lage zu sein, sein leuchtendes Lächeln mit meinen Augen zu vernehmen, ein Leuchten so hell, das es selbst alle Sterne des Universums überstrahlt. Dazu auch noch so ansteckend, das der Anklang dessen selbst die Erde zum Lachen zwingt. Beim Klang seiner Stimme, bleibt die Zeit stehen. Ich könnte ihm auf ewig zuhören, den es gibt Nichts schöneres. Seine Präsenz, so fesselnd und bezaubernd, ich vergesse immer alles um mich herum. In solchen Momenten gab es nur ihn und mich. Es war Pause. Wir wollen uns an unserem Treffpunkt treffen. Ich warte nun schon seit einer Weile. Ob er mich vergessen hatte? Ein beklemmendes Gefühl breitet sich in meiner Brust aus und ein Kloß in meinem Hals. Plötzlich spüre ich zwei warme Hände die mich leicht aber hastig von hinten an den Schultern packen, gefolgt von einem lauten enthusiastischen "Luna!". Vor Glück vergesse/stockt ich/mir das/der Atmen. Mein Herz rutscht mir in die Hose, ich drehe mich um, doch bei dem Anblick seines Gesichts fehlen mir alle Worte.  Als er mich dazu noch anlächelt, war ich mir sicher ich würde jeden Moment an einem Herzversagen sterben. Es ist Schule aus und ich eile nach Hause. Wir wollen mit ein Paar Freunden an den See, obwohl es mir viel lieber wäre, würden wir alleine gehen, aber immerhin besser als gar keine Zeit miteinander zu verbringen oder 8.000 km von einander entfernt zu sein. Ich muss mich fertig machen. Am See. Ein Lagerfeuer um uns zu wärmen. Inzwischen war es spät geworden. Wir hatten viel herum gealbert und waren deshalb verständlicherweise recht erschöpft. Wir sitzen zusammen und teilen uns eine Decke. So nah sind wir uns bisher noch nie gewesen, weshalb ich vor Aufregung platzen könnte. Es werden viele Geschichten erzählt und jede von ihnen war interessant, doch seine zog mich in einen Bann. Sie ist die Beste von allen. Ein paar Stunden später beschlossen wir alle, dass es Zeit ist nach Hause zu gehen. Er begleitet mich. Wie gerne würde ich seine Hand halten oder ihn umarmen, aber unsere Beziehung ist noch nicht so weit. Es frustriert mich sehr, als würde ich von ihnen heraus verbrannt werden. Doch war ich auch zufrieden, denn ich war dankbar trotz allem die Ehre zu haben mit ihm Zeit verbringen zu dürfen. Dankbar dafür, dass er mich genug wertschätzt, um mit mir Zeit verbringen zu wollen. Wochen vergehen und meine Gefühle für ihn werden mit jeder Zeit die wir miteinander verbringen intensiver. (Beschreibe seine Art). Oft albert er herum, macht viele Späße und will Leute zum Lachen bringen, dennoch konnte er sehr ernst werden, wenn die Situation es von ihm verlangt. Seine fröhliche Art ist, wie der erste Sonnenstrahl der sich am Morgen aus der Dunkelheit erhebt, so ein schönes warmes Gefühl. Jeden Raum betritt er voller Selbstbewusstsein, denn er weiß was er zu bieten hat, eine Eigenschaft die ich besonders an ihm schätze.
Es geht das Gerücht um, dass er eine Freundin habe. Aber solange ich es nicht mit meinen eigenen Augen gesehen oder aus seinem Mund gehört habe, glaube kein einziges Wort dieses Gerüchts. Wir verbringen immer weniger Zeit miteinander. Hab ich etwas falsch gemacht? Nervös laufe ich in meinem Zimmer auf und ab. Bin ich langweilig geworden? Es ist einfach nicht seine Art. Hat es etwas mit dem Gerücht zu tun? Fragen über Fragen stapeln sich in meinem Kopf. Ich will mit ihm reden. Ich brauche antworten.
Wir haben uns im Park verabredet. Ich will im endlich meine Gefühle gestehen und vielleicht erfahre ich auch was über das Gerücht. Ich bin sehr nervös, als könnte ich jeden Moment bewusstlos werden. Das er zu spät ist macht es nicht besser. Zeit vergeht aber von ihm keine Sicht. Wurde ich versetzt? Bin ich seiner Zeit nicht mehr Wert? Wurde ich vielleicht sogar für die Freundin versetzt? Nicht mal eine Nachricht hat er hinterlassen. Also war ich ihm nichts Wert? Bei diesem Gedanken zerbricht mein Herz in tausenden Stücke, so ein fürchterlich brennender Schmerz ich kann es kaum ertragen und würde mir so gern das Herz aus der Brust reißen um mich von Schmerz zu erlösen. Den Frosch/ Kloß im Hals versuche ich runter zu schlucken aber stattdessen wird er immer größer. Ich fühle, wie sich meine Augen mit Tränen sammeln als würden sie gleich aus meinen Augen ... wie Wasser durch einen gesprengten Damm. Ich versuche mehrmals ihn zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Nach zwei Stunden warten, entschließe ich mich dazu nach Hause zu gehen. Die schmerzen sind unerträglich. Mein Herz, gebrochen. In diesem Moment will ich einfach nur sterben. Die Tränen fließen wie ein Wasserfall. Ich schreie aus voller Verzweiflung worauf auch selbst der letzte meiner Nachbarschaft diesen vernehme und mein Leid höre und fühle. Dinge werfe ich um mich und bete das der mich quälende Schmerz bitte aufhört. Ich schmeiße mich in mein Bett, mein Körper am beben und so schwer. Ich werfe mir Decke über den Kopf mit dem Wunsch mich einfach nur aufzulösen oder einzuschlafen und nie mehr aufzuwachen. Im Unterricht. Ich kann mich nicht konzentrieren. So viele Fragen schießen durch mein Hirn zu denen ich antworten verlange. Entgeistert schaue ich aus dem Fenster in die weite Welt. Plötzlich ertönt eine Durchsage. Doch was sie von sich geben, lässt mich vor Schock erstarren. Ein Gefühl der Leere breitet sich in mir aus. Mein Körper bebte wie noch nie zuvor. Tod? Er ist Tod? Unfall… Ein Autounfall? Und das Gestern? Nein! Etwa meine Schuld? Alles fängt an sich zu drehen, wie in einem sich viel zu schnell drehenden Karussell, gefolgt von Dunkelheit. Nun lieg ich schon seit Wochen im Bett. Wenn ich nicht gerade am heulen bin, schlafe ich. Ich bin leer, nichts macht Sinn und so viele fragen auf die ich niemals eine Antwort kriegen werde. An dem Tag sollte sich alles ändern, doch nahm alles eine ganz andere Wendung. Ich frage mich Tag für Tag, ob ich es ihm früher hätte gestehen sollen, ob es dann anders hätte laufen können. Gefangen in einem Traum von dem was hätte sein können.
Mutter und Vater hatten mich zur Therapie geschickt, da sie es nicht ertrugen mich so zu sehen. Ich bin ihnen dafür sehr dankbar. Es ist einige Monate her, doch die Therapie hilft bei der Verarbeitung. Endlich sehe ich wieder Licht in dieser dunklen Welt. Ich lernte die guten Momente im Leben wert zu schätzen, jedoch nicht an ihnen festzuhalten. Alles ist endlich. Unsere gemeinsamen Erinnerungen hüte ich in mir wie ein Schatz. Zerbreche mir nicht mehr den Kopf mit Fragen, was hätte sein können. Natürlich bedauere ich was hätte sein können, doch ist es am Ende nur ein Wunsch, der vielleicht nie in Erfüllung gegangen wäre. Ich lerne, mein Herz für die Zukunft zu öffnen. Und obwohl es sich so anfühlt, als könne ich nie wieder so intensiv fühlen, freue ich mich auf den Tag an dem noch intensiver fühlen werde. Ich bin einfach nur glücklich die Ehre gehabt zu haben, von ihm ein Freund genannt worden zu sein. Ich war glücklich mit dem was wir hatten, aber bin bereit es hinter mir zu lassen. Höre meinen Schmerz heilen.

:C H A O S:Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt