⊱chapter two⊰

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정호석
jeong ho seok

Vorerst vernimmt Hoseok keine Antwort und fühlt sich sogar etwas schuldig, da er nun denkt, es wäre zu aufdringlich gewesen. Doch als ein überlegender Laut von seinem Gegenüber kommt, schöpft er neue Hoffnung.
Er möchte ihn so gerne berühren.
Er möchte so gerne wissen, wie er aussieht.

«M-Macht man das so?», fragt Yunki, was den Jüngeren kichern lässt.
«Ja, tatsächlich schon...», antwortet er mit einem Lächeln auf dem Gesicht.
«Okay... dann», meint Yunki zögerlich, «mach es.»

Schmunzelnd steht Hoseok auf und setzt sich ohne Vorwarnung neben den Älteren, wobei dieser sich etwas erschreckt, da die Matratze links neben ihm nun ein wenig eingedrückt wird. «Keine Sorge...», sagt Hoseok leise und legt ganz vorsichtig seine Hand auf Yunkis Oberschenkel, «Dir passiert nichts.»

Panisch scheint er zu nicken, was Hoseok nur durch einen verunsicherten Laut wahrnimmt. Doch auch seine Muskeln scheinen angespannt zu sein, weshalb er anfängt sachte über sein Bein zu streichen, um dem Neuling Komfort zu geben.
«Hast du Angst, Yunki?»
«J-Ja», stottert er.

Nun ist auch der Jüngere verunsichert und überlegt, ob es wirklich so gut ist, ihn zu berühren. Doch intuitiv behält er die Hand auf Yunkis Bein, wobei die andere nun ganz langsam an seinen Arm tastet.
Schweres und hektisches Atmen ist von dem Berührten zu hören, doch Hoseok lässt sich nicht davon beirren. Irgendwas sagt ihm, dass es gut ist.

Schritt für Schritt wandert er mit der Hand weiter hoch zu seiner Schulter, bis er die Fingerspitzen an sein Kiefer legt.
«Ich mach es jetzt... Ich berühre dich.»
Und schon schließt er Yunkis Gesicht mit seinen Händen ein, streicht sachte mit den Daumen über seine Wangen und tastet mit den restlichen Fingern seine Ohren und sein Kiefer ab.
«Geht's so?», fragt er etwas unsicher, doch Yunki nickt, was ihm in seinem Handeln mehr Mut gibt.

Nun gleiten seine Finger zu seinen Augenbrauen, während sich seine Daumen auf seinen Nasenrücken platzieren. Ganz vorsichtig bewegt er diese auf und ab, wobei sich seine Finger nach unten zu seinen Augen begeben.
«Hast du deine Lider immer geschlossen?», fragt Hoseok ihn und fährt langsam dieses entlang.
«Ja...»
«Wieso?»
«Es... Es frustriert mich mit offenen Augen durch die Welt zu spazieren, wenn sie mir nichts zeigen können...»

Und aus unerklärlichen Gründen bahnt sich ein ziehender Schmerz durch Hoseok Brust. Seine Worte sind so negativ, aber doch sind sie wahr. Es verunsichert ihn zutiefst und lässt ihn selbst an seiner Tat zweifeln. Denn Hoseok hat seine Augen immer auf.
Immer stellt er sich alles vor und ist so glücklich dabei. Er möchte seinen Augen die Welt zeigen, auch wenn er selbst sie nichts sehen kann. Seine Augen können es sicher. Oder?

«Hab ich was Falsches gesagt?»
Seufzend tastet er die restlichen Teile seines Gesichts ab und entfernt dann seine Hände von ihm. «Nein...»

Im Inneren ist er Fasziniert von Yunkis Gesichtszügen. Er ist wirklich wunderschön, weshalb auch sein Herz immer schneller schlägt. Doch er kann es auf einmal nicht mehr von außen darbringen. Er möchte ehrlich sein und Yunki sagen, wie beeindrucken er ist. Doch er kann nicht. Etwas hindert ihn plötzlich.

«Bist du dir sicher?»
«Ja, es ist alles gut.»

Kurz ist es still. Und diese Stille macht Hoseok zum Ersten Mal etwas aus. Doch als Yunki wieder seine Stimme in den Raum hallen lässt, erfüllt es den Jüngeren wieder auf beruhigende Weise. «Hoseok, kann... kann ich auch dein Gesicht berühren?»
Und wie als würde ein Schwarm von Schmetterlingen durch ihn sausen, kribbelt sein Körper und ein Lächeln ziert seine wohlgeformten Lippen.
«Natürlich.»

«Okay...», antwortet er nervös und tastet den Arm des Jüngeren ab, wandert mit seinen Händen nach oben und bettet Hoseoks Gesicht ganz vorsichtig in seine Handflächen.
«M-Mach ich das richtig?»
Süßlich lacht er. «Hierbei gibt es kein richtig oder falsch, Yunki.»
«Alles klar...», sagt er und tippt mit den Fingerkuppen über des Jüngeren Gesichts.
Nicht wie Yunki vorhin schmunzelt Hoseok und kichert sogar des Öfteren, da er Yunkis Art sein Gesicht abzutasten wirklich niedlich findet.

«Machst du dich etwa über mich lustig?», fragt Yunki gespielt und streift sanft über Hoseoks Stirn. «Nein, ich doch nicht~», säuselt der Angesprochene und findet diesen Moment mehr als amüsant.
«Besser so», lächelt der Ältere und lässt irgendwann von ihm ab.

«Und... wie sehe ich aus?», fragt Hoseok.
Wieder schweigt er, doch räuspert sich dann kurz. «Du... Ich... weiß nicht, ob meine Vorstellung dich wirklich in meinem Kopf abbilden kann...»
«Das ist nicht schlimm...», meint Hoseok und kann den Neuling bei seinem Problem wirklich verstehen.

«Ich wünschte, ich k-könnte dich sehen, Hoseok. Dann könnte ich es dir sagen...», zweifelt er und ist kurz davor zu weinen, da es ihn anscheinend so sehr verletzt, dass er es nicht mehr kann. Er kann keine Gesichter mehr sehen und sich nicht mehr über die Schönheit anderer äußern.

Und Hoseok wünschte, er könnte ihm helfen.

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Eure bisherigen Gedanken dazu?

Ich hoffe, es hat euch gefallen und wir sehen uns nächstes Mal in einer Woche <3

feel you ⊱ {𝐣𝐡𝐬~𝐦𝐲𝐠}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt