Von einem leisen Jaulen wurde ich wach. Verschlafen gähnte ich, bevor ich mich langsam aufrichtete und begann mich zu strecken. Jeder einzelne Muskel protestierte, als ich aufstand.
Das jaulen jam aus der Kehle eines mir nur allzu bekannten Welpen. Erst überlegte ich, was er haben könnte, doch dann fiel mir ein, dass auch er wahrscheinlich seit Tagen nichts mehr gegessen hatte und genauso großen Hunger hatte wie ich.
Also musste ich, obwohl ich lieber liegen geblieben wäre, nach etwas essbarem suchen. Die Frage aller Fragen war nur: Wo sollte ich anfangen? Eine Frage, auf die ich leider keine Antwort wusste.
Aber da es mir auch nichts gebracht hätte hier rumzuliegen und zu faulenzen, setzte ich mich in Bewegung. Raus aus dem schützenden Gebäude und rein ins neue Leben.
Das erste, was mir auffiel, als ich auf die staubige Straße trat, war der Gestank. Es roch nach einer Mischung aus fauligem Fleich, tagealtem Fisch und Schweißt. Sehr viel Schweiß. Dich ich sagte mir, dass ich schon ganz anderes Überlebt hatte und ein bisschen Gestank mich nicht umbringen würde.
Aber wieso hatte ich diesen starken Geruch nicht schon gestern wahrgenommen? Doch dann rief ich mir in Erinnerung, dass ich ja etwas essbaren auftreiben wollte, und nicht den Gestank analysieren.
Also trabte ich los und bog auf der Straße nach rechts ab. Ich lief und lief und begegnete immer wieder Hunden, die entweder abgemagert, verletzt oder total schwach waren. Manchmal begegneten mir auch solche die an allen drei Sahen litten. Insgesamt stellte es das elende Straßenbild Rumäniens dar.
Erschrocken musste ich mitansehen, wie en Mann 5 Welpen bei lebendigem Leibe in kochend heißes Wasser warf. Sie jaulten und jammerten vor Schmerz und Verzweiflung. Es war ein furchtbares Bild.
Immer wieder tauchten die Welpen für wenige Sekunden aus dem Wasser auf, bevir sie, da sie ja noch nicht schwimmen konnten, wieder untergingen. Und jedes Mal, wenn sie wieder auftauchten, hatten sie ein wenig mehr Fell verloren.
Doch das war nicht alles. Denn aus der Hütte, vor der sich die Welpenszene abspielte, hörte man wütendes Gebell und eine Stimme, die irgendetwas brüllte.
Zu dem Zeitpunkt waren die Qualen der Welpen schon beendet. Man hörte nur noch lautes Jaulen, einen Knall und dann war alles totenstill.
Geschockt riss ich meine Augen auf, als ein lachender Mann aus der Hütten kam und dem der die Welpen gekocht hatte, anerkennend auf die Schulter klopfte.
Kurz darauf erblickten sie mich und fingen an zu grinsen. Langsam und gefährlich kamen sie auf mich zu. Ich wollte weglaufen, doch meine Beine wollten sich einfach nicht bewegen.
Aber dann dachte ich: Nein! Ich werde
nicht schon wieder gequält! Nur damit ihr
euren Spaß habt!
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Hii. Frohe Ostern an meine treuen Leser! :*
Ich weiß, dass das Kapitel ziemlich brutal ist, aber ich hab mal im Internet geguckt, wie die Hunde gequält werden, weil ich will dass das Buch hier so nah wie möglich an die Realität rankommt. Es werden noch einige brutale Kapitel folgen. Is vielleicht nicht gerade schön, aber so ist die Realität.
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Ich, ein Hund aus Rumänien
AdventureWenn man schon nach einem Tag von seiner Mutter getrennt wird, ein Jahr lang in der Hölle lebt, gegen einen Artgenossen kämpfen muss und danach ein Leben auf der Straße führt, kann man dann noch jemandem vertrauen?