Kapitel 11

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Widmung geht an @PrewatiundCo

"Guck mal Mami! Der Hund ist ganz dreckig. Warum wäscht der sich denn nicht?"

Diese Stimme, ich hatte die Vermutung dass sie von einem Menschenwelpen war, machte mich wach. Verschlafen blinzelte ich in die aufgehende Sonne und suchte nach dem Störfaktor, der meinen Schlaf unterbrochen hatte.

Der Menschenwelpe stand mit der Frau die er 'Mami' genannt hatte einpaar Meter von mir entfernt. Die Frau sah mich angeeckelt an und blickte dann mit einem Liebevollen blick zu ihrem Welpen.

"Du kannst ihn ja mal zum Wasser jagen.", säuselte sie und blickte dann mit einem hämischen Grinsen im Gesicht erneut zu mir. Der kleine nuckte eifrig und bückte sich um eine Hand voll Kies aufzuheben. Was wollte er tun? Misstrauisch verfolgte ich jede seiner Bewegungen.

Wollte er etwa diese kleinen, spitzen Steinchen auf mich abfeuern? Ängstlich senkte ich den Kopf und wartete auf den Schmerz. Doch der kam nicht.

Unsicher blinzelte ich den kleinen Menschen an. Er hatte den Kies wieder fallen gelassen und sah nun die Frau, wahrscheinlich seine Mutter, an und sagte mit piepsiger Stimme:"Aber das tut dem Hund doch weh!"

Mit diesen Worten ließ er die Hand seiner verdutzten Mutter los und rannte zu einer Pumpe, welche auf der anderen Straßenseite, fast schin in dem Feld, aus dem ich gestern gekommen war, stand.

Dort pumpte er einige Male Wasser in einen alten, verrosteten Eimer und schleppe diesen dann zu mir. Ein paar Mal wäre er beinahe umgefallen, dich immer wieder richtete er sich erneut auf, um tapfer weiter den Eimer zu schleppen, bis dieser ca. 1 Meter vor dem Karton unter der Bank stand.

Nun kniete sich der kleine hin und versuchte mich aus meinem Versteck zu locken. Aber was sollte ich tun? Er sah zwar nicht so aus, aber er könnte ein grausamer Mensch sein. Doch er hatte einen ganzen Eimer voll frischem Wasser!

Schließlich siegte der Durst über die Angst und ich begab mich auf wackligen Beinen zu dem Eimer, welcher neben dem Menschlein stand. Gierig fing ich an zu trinken und genoss das Gefühl, wie das frische und kühle Wasser meine ausgetrocknete Kehle herunterrann.

Fast hatte ich vergessen, dass ich nicht allein war, doch das fiel mir sofort wieder ein, als ich eine warme Hand auf meinem Rücken spürte.

Erschrocken hob ich den Kopf, riss die Augen auf und mein ganzer Körper verkrampfte sich. Was wollte er tun? Würde er mich nun bestrafen? Weil ich getrunken hatte?

Aber er hatte mich doch dazu aufgefordert! Doch statt mir Schmerzen zuzufügen, strich er mir sanft über den Rücken. Ich hatte das Gefühl, dass er mich damit beruhigen wollte.

Plötzlich wurde er jedoch mit diesen Worten von mir weggezogen:"Ihh! Komm da weg! Wer weiß was für Krankheiten der hat!"

Ich, ein Hund aus RumänienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt