Kapitel 3 Wende des Schicksals

14 0 0
                                    

Das der König uns Köpfen abschlagen wird, steht eigentlich schon fest, unglücklicherweise. Ich weiß eigentlich gar nicht was der König mit dieser öffentlichen zur Schaustellung erreichen will, jeder weiß das der König und insbesondere der Adel nach unseren Leben trachten, da wir es geschafft hatten Wasser zu produzieren. Ich glaube die Tatsache das wir in der Lage waren Wasser zu produzieren war nicht schlimm an sich gewesen, sondern eher die Tatsache das wir massenhaft Wasser an die Armen verteilt haben und das dies eben weltweit die Runde gemacht hat. Man kann nun keine lächerlich hohen kosten für die Bereitstellung von Wasser verlangen, wenn wir genau dieses Problem aus der Welt geschafft haben. Glück für die Armen die durch den Wasser Zugang Jahrhunderte lang geknechtet wurden, schlecht für den Adel der jetzt das einzige Druckmittel gegen die jetzige Gesellschaft  verloren hat. Was für ein jammer. Ich bin mir aber sicher, das jede Entscheidung die nicht mit unserer Auszeichnung zu tun hat, einen Krieg auslösen würde. Jedenfalls hoffe ich das. Der Adel konnte nur durch die Produktion von Wasser sich an der Spitze halten. Magie hat hier jeder, auch wenn die Königliche Brigade stark ist, so würde sie nicht gegen das gesamte Volk gemeinsam ankommen. Jedenfalls hoffe ich das, es gibt zu viele Variablen die einen Verlauf beziehungsweise Ausgang vom Krieg nicht eindeutig bestimmbar machen. Wer der Gewinner wird, wer der Verlierer sein wird, letzten Endes wird es alles darauf ankommen wie sich die einzelnen Individuen anstellen werden. Ich habe sogar jetzt auf meinen Weg hier her viele Gesichter gesehen die mit dem jetzigen Geschehen nicht einverstanden sind, vielleicht gibt es auch innerhalb der Brigade viele die ähnlich empfinden ? Es gibt ein Individuum das nur einen Befehl ausgeben muss und die gesamte königliche Brigade würde ihm folgen. Selbst wenn dies ein Verrat an der königlichen Krone selbst sein sollte. Nur ein einzelner Befehl ist genug, das ist alles was wir brauchen ! Oder alles was wir brauchen um fürchterliche Verluste zu erleiden. 

Aber allein durch die Tatsache das wir hier vor dem Thron desKönig knien und uns für unsere Taten schämen sollen, sagt doch schon alles darüber aus wie er empfindet. Obwohl wir uns einander so nahe standen, erkenne ich dich gar nicht wieder mein alter Freund. Ich hatte gehofft, dass du mich und meinen Vater nicht vergisst, aber offensichtlich lag ich wohl falsch. Was für eine Schande. Ich hätte dich aber vor meinem Tod zu gern ein letztes mal gesehen, aber mein Wunsch dich zu sehen wird wohl genau so unbeantwortet bleiben wie meine Liebe zu dir. Nicht das es irgendetwas neues wäre, aber wenigstens für meine finalen Momente, hätte ich gerne diese kalten grauen Augen, die Narbe über der Augenbraue, das stark ausgeprägte Kin und den Rücken des Helden unseres Landes gesehen. Nur ein allerletztes mal, das wäre glaube ich der einzige Wunsch den ich für dich noch übrig habe. Meine Augen wanderten suchend umher, suchend nach dem Mann der mein Herz gestohlen und dieses Land gerettet hat. Warum bist du nicht hier ? Warum kann ich dich nicht finden ? Statt seines bekannten kalten Gesichtsausdrucks, sehe ich die Gesichter des hohen Adels sowie dutzender Aristokraten die sich nichts sehnlicher als unseren Tod wünschen.  Ich hätte nie erwartet das Augen gefüllt mit unendlicher Mordlust einmal mir gegenüber gerichtet werden würden. 

Ein laute und schwere Tür wurde geöffnet und zum ersten Mal seit der Krönung, sah ich das Gesicht des Königs wieder. Dieser setzte sich auf seinen prunkvollen Thron und schien uns einfach nur betrachten zu wollen. Es war das Gesicht eines Mannes der schon viel miterlebt hatte, der Jahrhunderte lang gelebt hat und dementsprechend keinen Raum für ungehorsam duldete. Eigentlich hatte ich ihn immer als weißen und gnädigen Herrscher angesehen gehabt, das war aber bevor er sich inmitten seiner Regentschaft zu Entscheidungen durchgerungen hatte, die viele Leben gekostet hatten. Der Anstieg der Preise in Wasser waren astronomisch und die Reinheit des Wassers war noch nicht einmal so hoch das man solch einen Preis hätte rechtfertigen können. Es war jedem bewusst, das mit der Höhe des Reinheitsgrades des Wassers, verschiedene Individuen ihr wahres Potential entfesseln können. Umso mehr Gründe um die Produktion von Wasser geheim zu halten und nicht der Öffentlichkeit zur Verfügung zur stellen. Wenn sich überall auf der Welt plötzlich Individuen mit unglaublichen Kräften exponential zu erkennen geben, würde keiner mehr in der Lage sein das Volk zu knechten. Sie würden buchstäblich überrollt werden. Was für eine furchteinflössende Vorstellung es wohl für den Adel sein muss. Diejenigen die trotz dessen unglaubliche Kräfte entwickeln, werden ohne Ausnahme Rekrutiert. Mittlerweile denke ich sogar das die Rekruten einer strukturierten Gehirnwäsche ausgesetzt wurden. Kann mein Freund aus der Kindheit dennoch existieren, wenn ihm sein eigener Verstand geraubt wurde ? Bitte, ich brauche dich. Ein allerletztes mal, bitte. Zeig dich doch wenigstens in Angesicht meines anstehenden Todes ! Schrie ich verzweifelt in meinem Kopf in der Hoffnung das er mich auch irgendeinem Grund doch noch hören würde. So wie es immer getan hat, egal ob als Kind oder Erwachsener war. Er hat mich bis jetzt immer gehört ! 

Plesentvile- Befriedigung der GelüsteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt