Plesentvile- Befriedigung der Gelüste

Kapitel 4 Eure Treue gehört dem König

Es schien unglaublich absurd, das der König diese Aufmerksamkeit schenkte. Er sah uns mit einem Blick an der uns von oben bis unten nüchtern scannte. Wahrscheinlich fiel es ihm schwer zu glauben das wir nicht die Intelligenz hatten, von der er angenommen hatte das wir sie besäßen. Jedoch gehörte in meinen Augen nicht viel Intelligenz dazu um eine neue Methode zu entwickeln, Wasser zugänglich für die breite Bevölkerung zu schaffen. Ehrlich gesagt erschien es mir schon als lächerlich, weil es eine so naheliegende und einfache Methode hatte. Ich glaubte fest daran das wenn die königlichen Wissenschaftler ehrlich daran gearbeitet hätten, Wasser zugänglich zu machen, das ihnen schon längst etwas eingefallen wäre. Mit zusammengezogenen Augenbrauen betrachtete ich den König eindringlich. Er war nicht mehr der König den ich einst bewunderte, eher war er ein König der sich von seiner Gier leiten lies und nun nicht mehr sein Volk sehen konnte. Was für ein grausamer Anblick. Es lief mir kalt den Rücken entlang, wenn ich daran dachte was er mit seiner Untätigkeit angerichtet hatte, wie viele vom Volk sinnlos deswegen sterben mussten wird wohl nie ans Licht kommen. Wenn der König doch nur Einsicht zeigen könnte das wir ihm zumindest einen Gefallen getan haben, dann wären wir schon mit einer Fuß in der Tür!

> Erzählt mir von den Slums in denen ihr gelebt habt. <

Was für eine merkwürdige Aufforderung.

> Es ist ein Ort an dem man zum Sterben hingeht. Viele sind sehr krank und schwach. Andere hingegen nutzen das Klima dort und haben eine Organisierte Bande gegründet und rauben den Menschen den letzten Cent aus der Tasche, wenn es nicht die Steuereintreiber selbst sind. Die meisten dort sind versklavt worden, weil sie ihre Zahlungen nicht tätigen konnten. Jedoch sterben die meisten innerhalb von Tagen, sobald sie als Sklaven aufgenommen werden. Die Bedingungen in den Arbeitslagern sollen wohl so fürchterlich sein, das sich die Leute lieber Selbstmord begehen als dort hin verschleift zu werden. Viele sind aber auch mit unglaublich viel Hass und Wut gegenüber der Krone erfüllt, als auch dem Adel gegenüber. Vielen ist es mittlerweile egal wie, sie wollen einfach nur Rache nehmen für die schreckliche Behandlung die sie erdulden mussten. Besonders die Männer denen gedroht wurde das ihre Kinder in die Lager verschleppt  werden, wenn sie nicht selbst gehen würden, schreien in unglaublicher Wut auf wenn sie sehen das ihre Kinder letztendlich doch verschleppt wurden. Diese Schreie hört man sehr häufig und es hat die Stimmung zunehmend verschlimmert. Die Leute haben angefangen sich gegenüber den Bandenmitglieder zu wehren und das auf ziemlich brutale Art und weise. Sie greifen in Massen an, sodass auch wenn viele dabei sterben, die Banden komplett überrannt werden. Die zahlen waren bis vor kurzem das einzige gewesen, das sie überlegen gemacht hat. Dadurch aber das sie an die Waffen der Banden herangekommen sind, ist es nicht nur noch reine Masse. Kleinen Kindern wurde auch das schießen beigebracht und es ist ehrlich gesagt nur noch eine Frage der Zeit gewesen, wann sie ihren Angriff gegen den Adel in die Tat umgesetzt hätten. Ich bin mir noch nicht einmal sicher ob sie überhaupt von ihrem Plan abzubringen sind, aber es haben sich viele Menschen aus anderen Territorien auch dem Vormarsch angeschlossen. Je nachdem wie sie ihr Urteil uns gegenüber stellen, kann der angriff sofort oder verzögert eintreffen. <. antwortete mein Vater und starre den Boden an. 

Die wichtigen Details, wie das der Großteil seit geraumer Zeit sauberes Wasser trinken konnten und sie dementsprechend viel stärker waren als irgendwelche ahnungslosen Tölpel, war natürlich nicht erwähnenswert gewesen. Im großen und ganzen schloss ich mich jedoch der Zusammenfassung meines Vaters an. Ein Bürgerkrieg stand kurz bevor und wann er genau beginnen würde, hängt vom heutigen Prozess und dessen Ergebnis ab. 

Die Adligen waren jedoch völlig außer sich gewesen, viele schienen trotz sehr viel Make-up sehr blass zu sein. Einige Frauen waren sogar nach der Erklärung Vaters ohnmächtig geworden. Natürlich gab es jene Territorien die von den Adligen gut gepflegt wurden. Aber solche Gebiete waren nicht gerade häufig anzutreffen.