Kapitel 8

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,,Guten Morgen, Miss.'' Hörte ich Thaddeus leise sagen. Da ich voher noch geschlafen hatte, öffnete ich vorsichtig meine Augen. Erst jetzt kamen die Errinerungen von gestern wieder hoch. Ich versuchte mich mit meiner Decke im Bett zu verstecken, doch er kam auf mich zu und setzte sich neben mich auf die Matratze. 

,,Was ist los?'' Fragte er mit ruhiger Stimme, den Blick nicht von mir abgewendet. Schon wieder fing ich an zu heulen. Inzwischen mussten meine Tränen auch mal ein Ende haben, aber ich konnte es nicht kontrollieren, ich fühlte mich tot. Mein Körper war nur ein Schleier über meinem toten Inneren. Die selbstbewusste, offene und coole Luna gab es nicht mehr. Das einzige was übrig war, war ein kleines Häuflein Elend, ohne Kraft. Auch wenn es vielleicht geschätze 16 Tage hier waren, hielt ich das alles nicht mehr aus, psychisch, sowie physisch.

,,Was los ist? Gestern hast du mir dieses abscheuliche Bild meines Urgroßvaters gezeigt, hast mich dann berührt und getröstet. Danach schlugst du mich 2 Mal, bis ich fast nichts mehr spürte und liest mich alleine auf dem Boden liegen! Wieso tust du mir sowas an, kannst du mich nicht einfach töten?'' 

,,Luna, bitte verstehen sie doch, ich kontrolliere diese Seite meines Körpers nicht. Jeder Mensch hat doch eine gewisse böse Seite an sich, diese kommt bei mir zum Vorschein, da ich in meinem früheren Leben ein fröhlicher und netter Mensch war. Ich wollte ihnen nichts zu leide tuhen und will ihnen dafür meinen vollsten Leid aussprechen.'' Er bemerkte wohl meinen fragenden Blick, daher verschwand er wieder mit einer Nebelwolke und ließ mich mit diesen Worten alleine. 

Eine böse Seite? Verstehen tat ich es auch nach einigen Stunden noch nicht. Wenn Thaddeus früher ein guter Mensch war, ist er nun böse. Wenn er ein böser Mensch gewesen wäre, würde er nun nett sein.

Was war mein Gegenteil? Glücklich und Traurig? Ich war früher auch nicht gerade ein glücklicher Mensch. Meine Eltern waren streng, gaben mir viel Hausarest und verglichen mich mit anderen Kindern. Ich war immer schon anders. Ich trug meine eigenen Klamotten, schminkte mich gerne ausergewöhlich und liebte diese gewissen Blicke auf mir. Viele Freunde hatte ich nicht, außer Nina, die Freundin von Mirina und ein paar Schulfreunde gab es da niemanden. Auf einmal fragte ich mich, ob ich vermisst wurde. Voher hatte ich darüber nicht nachgedacht, wurde ich vermisst? Von meinen Eltern oder.. 

Den Gedankenzug konnte ich nicht zu Ende führen, da es klingelte. Dieses Geräusch war wie eine Türklingel, doch ich bezweifelte, dass es wirklich etwas Ähnliches war. 

Leise schlich ich zur Tür und zog sie vorsichtig auf. Da die Villa natürlich sehr alt war und schon etwas vermodert war, hörten sich die Wörter die ich hörte sehr dumpf an. Also war doch jemand an der Tür! 

,,Hallo mein Herr, wohnen sie hier?'' Fragte die männliche Stimme. 

,,Ja, das tuhe ich. Wollen sie etwas bestimmtes von mir?'' Ich hörte einen aggressiven Unterton in seiner Stimme, der Mann schien dieses aber nicht zu bemerken. 

,,Ja, ganz genau. Ich bin von der Kriminalpolizei Köln. Seit einigen Wochen werden zwei Mädchen, etwa ihres Alters vermisst.'' Ihres Alters, ist klar, wenn er wüsste. 

Ich ging vorsichtig die Treppe hinunter und trat nun neben Thaddeus. Meine Gedanken waren durcheinander, konnte ich endlich raus hier? 

,,Noch nie etwas von gehört, tut mir Leid. Ich habe keinen Fernseher in meinem Heim. Wie sehen sie denn aus?'' Ich dachte ich höre nicht richitg. Hätte ich nicht so viel Angst vor ihm, hätte ich ihm schon einen gewaltigen Tritt in seinen Schritt verpasst. 

Doch schlimmer war, dass mich dieser Polizist nicht sah! Ich hampelte förmlich vor seiner Nase herum, jedoch passierte nichts. Hektisch drehte ich mich zu Thaddeus um, der mich einmal kurz musterte und dann wieder ignorierte. 

Ich werde niemals von hier weg kommen. 

Mistake™ [Luna Darko FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt