Teil 6

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Zur Beginn des Jahres war meine Mentale Gesundheit nich zu schlecht aber auch nicht wirklich gut. Ich konzentriere mich immer noch zu sehr aus meinem Gewicht, obwohl ich in Recovery war.

„Frohes Neues Lys!", wünschte mir mein Therapeut in der ersten Sitzung nach Silvester.„Danke, Ihnen auch!", wünschte ich zurück. Er setzte fort: „Wie waren die Feiertage? Konntest du deine Ferien genießen?". Ich antwortete: „ja, es geht, nur Familienessen war manchmal schwierig und insgesamt mit vielen Menschen zu essen."
Wir redeten weiter über meine Magersucht und dann ging ich auch nach Hause. Schule hat begonnen also hatte ich genug zutun. Ich merkte, wie ich mich immer weiter weg von meinen Freunden entfernte aber auch niemand von denen machte was. So verging auch Januar und Februar stand an.

Ich habe morgen Geburtstag aber ich will nicht. Ich will nicht 16 werden. Ich habe mir an dem Tag im Sommer gesagt, bis zu meinem Geburtstag bin ich bestimmt weg aber nein ich, Lys, lebte immer noch. Ich war doch auch irgendwie stolz auf mich, dass ich es geschafft hatte aber ob ich viel verpasst hätte wenn ich mich doch umgebracht hätte?...

Ich wachte Heute auf, zog meine Sportsachen an, trainierte, duschte, frühstückte und machte meine Haare. Anschließend schminkte ich mich und zog mich an. Etwas später wachten meine Eltern auf: „Alles Gute zum Geburtstag, Sonnenschein!". Sie schenkten mir eine Apple Watch, wie ich mir gewünscht hatte. Sonst den Morgen verbrach ich mit Telefonaten mit ständigen: „danke, ich habe euch/dich auch lieb!". Dann musste ich kurz zu Rewe um einen Kuchen zu kaufen. Eigentlich wollte ich gar nichts an dem Tag essen aber ich musste...

Gegen 12 Uhr kam meine (damalige) beste Freundin und wir aßen zusammen Mittagessen, Kartoffel und Brokkoli. Danach gingen wir in die Stadt, kauften Snacks und machte Bilder. Als wir nach Hause kamen, guckten wir einen Film und machten noch mehr Bilder, dabei tränkten wir Hugo. Gegen Abend bestellten meine Eltern Pizza und sie aß noch mit uns, dann wurde sie abgeholt. Und das war's. Mein Geburtstag war zu Ende.

Mental ging es mir tatsächlich Berg auf! Natürlich nicht nur aber schon bisschen. Ich wusste selber nicht ob ich es zulasse - meinen Körper zuzunehmen oder doch abnehmen will, weil ich zu dem Zeitpunkt 2 kg zugenommen habe.
Ich verbrachte auch mehr Zeit mit einer alten Freundin, Elisa und ich lass mir die Haare schneiden, nicht viel aber auch nicht nur spitzen. So verging sowohl Februar.Dann März.

Ich war an einem sehr tiefen Punkt anfangs April.
Seit paar Tagen weinte ich jeden Tag, da es mir ziemlich beschissen ging. Das einzige war nur, dass die Eltern der Elisa uns eingeladen hatten. Ich freute mich die ganze Zeit drauf. Gegen 14:00 Uhr machte ich mich fertig und wir fuhren los. Angekommen merkte ich, dass sie gar nicht da war. „Hast du ihnen nicht gesagt, dass Elisa bei ihrem Freund ist?", fragte die Frau ihren Mann. Er antwortete: „Ich dachte du sagst das.". Und so wurde ich allein gelassen. Nachdem ich etwas gegessen hatte, ging ich mach Hause.

„Ich habe das Gefühl ich habe keine Freunde, meine beste Freundin, Angie verbring auch lieber Zeit mit anderen Freunden. Ich dachte ich kann wenigstens mit Elisa heute Zeit verbringen aber sie ist auch bei ihrem Freund.", ich versuchte auf dem Heimweg Tränen zu unterdrücken.
Zu Hause angekommen aber musste alles raus. Schon heftig weinte ich aber es tat gut. Ich dachte über alles mögliche nach.
Irgendwann später beruhigte ich mich und dann schminkte ich meine verschmierte Wimperntusche  ab. Das war das letzte mal, wo ich weinen konnte, weil in den nächsten 2 Wochen gar nichts mehr aus mir rauskam.

She tries Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt