She tries

Teil 7

Angie war immer öfter mit ihren anderen Freunden zu sehen, was mich etwas verletzte, weil ich mich als eine schlechte Freundin fühlte. Mental ging es mir immer mehr Berg ab. Auch meine andere Freunde waren nicht für mich da. Tagelang lag ich in meinem Bett und fühlte nur leere, meine Selbstm0rdgedanken waren auch da. Einen Montag lang weinte ich nicht, ich konnte einfach nicht und es machte alles noch schwieriger.

Heute machte ich mit Angie aus, dass wir uns treffen und picknicken. Meine Stimme im Kopf sagte, ich solle nicht zu viel essen und ich hörte drauf, also nahm ich ein Grapefruit, Weintrauben und Kekse mit. Als Angie zu mir gekommen war, gingen wir zusammen ins Netto. „Was wollen wir zum Trinken kaufen?", wollte ich wissen. „Hm ich weiß nicht", sprach die Freundin. „Nimm etwas kalorienarmes sonst nimmst du zu!", bestand die Stimme im Kopf. Wir kauften  uns dann Wasser mit Geschmack.
Als wir  den perfekten Platz für unseren Picknick fanden, fing es an zu regnen. Zum Glück hatten wir einen Regenschirm. Wir redeten, lachten und filmten witzige Videos. „HAHAHA ich lache immer mehr, weil meine Lache so witzig ist HAHAH", sagte ich, als ich Luft schnappte. Für einen Augenblick fühlte sich alles so gut an, als wäre ich glücklich aber zu Hause angekommen war es wieder so wie immer...

„I'm sick of it!", dachte ich. „Ne halt echt ich will nicht mehr es reicht warum muss ich immer traurig sein, warum muss ich mich immer schlecht fühlen?"
Langsam aber zügig fing ich an, an mir zu arbeiten. Frühs meditierte ich immer und übte Yoga, was mir echt geholfen hatte. Ich fing an mich gesünder zu ernähren, mehr Gemüse zu essen aber auch mehr Kalorien zu mir zunehmen. Insgesamt hat sich mein Zustand verbessert. Da es aber fast Sommer war ging es mir sowieso besser.

An einem Julitag bekamen wir unsere Mathe Ex zurück, da ich in Mathe gut bin, sogar sehr gut, musste es eine 1 sein, sonst bin ich nicht gut genug.

Ich saß so aufgeregt und der Lehrer teilte die Arbeiten zurück aus.
„Nein!nein!nein! es kann nicht wahr sein!" eine 2. Enttäuschung.
Irgendwie hab ich es bis zur Ende der Stunde geschafft aber dann, als der Lehrer weg war, musste ich weinen und fing sogar an zu hyperventilieren. Ich rannte raus, Angie ist mitgerannt und wir setzten uns draußen auf eine Bank. Als ich mich beruhigte, gingen wir zurück ins Klassenzimmer.

„Ich habe in Mathe eine 2 bekommen und es war sehr schlimm für mich" meinte ich und schilderte die Situation, als ich bei meinem Therapeuten war. Darauf lachte er mich nett aus und wollte wissen was daran so schlimm sei. Aber die Sache war, ich wusste es selber nicht. „Wenn ich schlechte Noten bekomme, in dem Fall eine 2 in Mathe fühle ich mich nicht gut genug.". Wir redeten noch eine Weile und dann war auch die Sitzung vorbei.

Irgendwie aber ging es mir im Juli doch besser. Ich war wieder enger mit Angie, ich fing an mehr zu lesen, arbeitete an mir, an Selbstliebe und ich konnte endlich sagen: „ich bin (fast) glücklich.". Ich wogte mich weniger und fing an mehr zu essen, meine Verhältnisse in der Familie waren auch besser. Jeden Tag war immer besser es war so schön, wirklich wundervoll. Ich bin spirituell sehr gewachsen da ich viele Bücher darüber laß, meditierte, praktizierte Yoga und vieles mehr.

Es war die letzte Schulwoche und ich merkte, dass ich immer mehr nach Nähe von Angie strebte. Ich wollte es nicht zugeben, dass ich für sie Gefühle haben könnte. An einem Schultag sprach ich darüber mit meinen anderen Freundinnen: „Also ich weiß nicht wie es sagen soll. Also. Oh also... ich glaube ich stehe auf Angie." Dalia, Luisa und Effy waren einerseits überrascht aber anderseits meinten sie, sie würden schon irgendwie denken könne.