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Erinnerungen.
Erinnerungen die sich - obwohl ich es versuchte zu verhindern - immer wieder in meinem Kopf abspielen.
Hand in Hand im Gelände von Hogwarts zu spazieren.
Auf dem Astronomieturm sitzen.
Ihm beim Quidditch zujubeln.
Tanzen.
Küssen.
Lachen.

Und egal wie sehr ich ihn auch dafür hassen mag, dass er unsere Beziehung für jemanden wie Voldemort weggeworfen hat, werden diese Erinnerungen wohl das beste sein was ich habe.
Da sie alles sind was mir jetzt noch von ihm bleibt.
Regulus Arcturus Black.
Dieser dünne Idiot, dessen Gesicht mir immer erscheint, wenn ich die Augen geschlossen habe.
Der graue Schatten des nicht vorhandenen Bartes über seiner Oberlippe.
Die einigen, wenigen Sommersprossen auf seiner Nase.
Seine wirklich dunklen, aber nicht schwarzen Locken.

Leider erwischte ich mich immer wieder dabei, wie ich an ihn dachte.
Doch das würde sich ändern.
Ganz bestimmt.
Im Zug nach Hogwarts saß ich, wie immer, neben Mary und Heather, die anscheinend den Sommer ihres Lebens gehabt haben.
Als sie mich dann fragten wie mein Sommer fragte, erzählte ich ihnen natürlich auch sofort alles.

In Hogwarts angekommen war ich bei recht guter Laune.
Als ich dann auch noch etwas zu essen bekam, war ich fast bei bester Laune.
Bis Dumbledore seine alljährliche Rede hielt:
„Liebe Schüler, Willkommen zu einem neuen Jahr in Hogwarts!
Ich hoffe, dass eure Anreise angenehm war.
Wie manche von euch bestimmt schon mitbekommen haben, sind überall im Schloss Auroren an den Korridoren platziert. Da sich der Zaubereiminister und ich und bestimmt auch meine Lehrkräfte einig sind, dass ihr so den größt möglichen Schutz erhaltet. Also, bitte stört sie nicht bei der Arbeit und lasst euch nicht verunsichern in dieser dunklen Zeit"
Ich musste schlucken.
Doch was wenn der Feind, oder ein Teil des Feindes nicht von außen sondern von innen auf uns dringt?
Als ich fertig gegessen hatte, ging ich mit Mary und Heather auf mein Zimmer.
„Das ist schon komisch, dass sie das erst jetzt machen. Immerhin ist Voldemort schon lange gefährlich", sagte ich als wir auf den Treppen auf den Weg zum Turm waren.
„Ach, so schlimm find ich es gar nicht. Die haben hier, glaub ich, nur die jüngsten Auroren platziert. Ich denke für die soll es so eine Art Übung sein", murmelte Heather.
„Ach, gefällt dir etwa schon wieder einer?", fragte ich sie und grinste während ich mir leicht auf die Unterlippe biss.
Manche Dinge ändern sich einfach nicht und das war mehr als gut.
Sie zuckte nur mit den Schultern.
Definitiv würde ich die nächsten Tage mal einen Blick auf diese Auroren werfen.

Am Abend fiel es mir mehr als schwer einzuschlafen.
Aber ich würde nicht, wie letztes Jahr, auf den Astronomieturm gehen.
Nein, würde ich nicht.
Also beschloss ich einfach liegen zu bleiben, bis sich der Schlaf wie ein schwarzes Tuch über mich legen würde.

Am nächsten Morgen wurden die Stundenpläne ausgeteilt.
Zwar hatte ich so viele Freistunden wie noch nie doch so viel lernen wie dieses Jahr musste ich nie.
Zu meiner Überraschung stand Professor Slughorn immer noch im Stundenplan.
Ich wette, dass Dumbledore ihm eine Gehaltserhöhung zugestellt haben muss, da es zu dieser Zeit bestimmt nicht einfach ist Lehrer zu bekommen.
Professor Slughorn hatte ich bereits in der ersten Stunde.
Als ich in den Kerkern angekommen war, breitete ich meine Sachen auf meiner Arbeitsplatte aus.
Dieses Jahr waren wieder die gleichen Leute wie letztes Jahr in diesem Kurs.
Slughorn strich sich zufrieden über den mittlerweile gewaltigen Schnauzer und teilte uns in Gruppen ein.
Nach einer guten Stunden hatten ich und meine Gruppe einen nicht gerade schlechten Kessel voll flüssigen Todes hergestellt.
„Nicht schlecht, gar nicht schlecht für Anfänger", sagte Slughorn als er den Trank begutachtete, „30 Punkte für Ravenclaw"
Ich lächelte zufrieden.

Der Klingelton ertönte und ich fing an meine Materialien einzupacken.
Danach hatten wir eine Doppelstunde Muggelkunde.
Danach gab es Mittagessen.
Als ich durch die riesige Tür zur großen Halle machte fiel mir einer der Auroren auf.
Ich musste bis zu beiden Ohren lächeln als ich ihn sah.
Andrew.
Einer meiner besten Freunde aus der Kindheit.
Er war drei Jahre älter und auch muggelstämmig.
Während ich zehn Jahre alt war zogen er und seine Eltern weg.
Ich hatte keine Ahnung, dass er auch ein Zauberer war.
Was mir auch auffiel war, dass er gut aussah.
„Andrew?", sprach ich ihn also an.
„Was? Warte...Eleanor?", stellte er fest.
Ich nickte und lächelte ihn an.
Dann umarmte er mich, was einen seiner Kollegen zum räuspern brachte.
„Entschuldigen sie mich, Kingsley?"
„Wenn zehn Minuten reichen, dann ja", antwortete Kingsley.
„Vielen Dank"
Ich zog Andrew um die Ecke in eine Besenkammer.
„Du bist ein Zauberer?", fragte ich.
Er nickte.
„Und du eine Hexe", sagte er.
Ich nickte.
„Ich hab so gut wie jeden Sommer an dich gedacht. Wo wohnt ihr jetzt?", fragte ich ihn.
„In einer Wohnung, nahe der Winkelgasse"
Ich nickte wieder.
Dann sahen wir uns an.
Er hatte ein markantes Kinn. Er was gut zwei Köpfe größer als ich.
Seine Haut war leicht gebräunt.
Und seine Augen waren blau. Leuchtend blau.
Wahrscheinlich hatte ich ihn hauptsächlich daran wieder erkannt.
Seine Haare waren dunkelbraun.
Er sah so erwachsen aus und trotzdem erkannte ich in ihm meinen Freund mit dem ich seinen Eltern vorgesungen habe und er so getan hat als wäre er Freddie Mercury.
„Und du? Immer noch so schlau?", fragte er mich.
Ich musste Nicken, alles andere wäre gelogen.
Dann schwiegen wir wieder.
„Du hast mir gefehlt", sagte er zu mir.
„Du mir auch", erwiderte ich.
„Ich habe um zehn Schluss. Dann können wir uns wo treffen und über alles reden", sagte er bevor er mich lange umarmte, wobei er mich vom Boden abhob, da er - offensichtlich - sehr groß und stark war.
Dann ging ich aber in die große Halle und aß etwas.

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Hallo, wie findet ihr das Kapitel?

Liebe Grüße <3

R.A.B | till forever falls apart Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt