Kapitel 25

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Glücklicherweise eilte da auch schon Volstagg auf mich zu und ließ den grimmig drein schauenden Fandral zurück. Ich lächelte freundlich und er tat mir es gleich.
Wir beide begannen zu tanzen, wobei mir deutlich auffiel, dass Volstagg nicht für den Parkettboden gemacht war, sondern wesentlich besser auf der Trainingsanlage aufgehoben war. Nach einiger Zeit sah ich mich interessiert nach den anderen um. Ich erkannte, wie glücklich Eleanora mit Thor zu sein schien, aber auch wie gestresst Loki war, der geradewegs mit Lamalia an mir vorbeitanzte. Sif sah etwas gequält aus auch für sie war Tanzen wohl nicht die Lieblingsbeschäftigung und ich schmunzelte. Dies schien Volstagg wohl als ein Zeichen zu halten ein kleines Gespräch mit mir zu beginnen.
,,Mir gefällt dein Kleid", sagte er frei heraus und ich lachte kurz auf, von seinen ehrlichen Worten.
,,Danke", antwortete ich.
,,Ich weiß, dass du einen Weg finden wirst, deine schreckliche Schwester loszuwerden", sagte er plötzlich. Ich sah ihn nur verwirrt an und verstand seine Worte nicht ganz. Wir waren dann auch schon am Ende des Tanzes angekommen und die Partner wechselten untereinander. Ich merkte, wie Lamalia an Loki klebte und auch wie Nora versuchte mir zu helfen, sodass ich mit ihm tanzen konnte. Doch es kam etwas anders.

Plötzlich ergriff jemand grob meine Hand und begann mich zum Takt der Musik durch den Ballsaal zu führen. Seine Hand auf meiner Taille übte einen unangenehmen Druck aus und er schien mich förmlich zu packen und fest zu halten. Entsetzt blickte ich hoch in die Augen des Mannes und erkannte Fandral wieder. Mein Herz setzte einen Moment aus und ich wollte einfach nur weg von diesem Mann. Doch dieser ließ mir keine Chance. Ich blickte hysterisch um mich, bis mein Blick den von Loki traf, der mich im Auge zu haben schien. Er tanzte gerade mit Sif unmittelbar neben uns. Als er mich weiterhin beobachtete, merkte er wie unwohl ich mich fühlte. Ich sah, wie er sich ebenfalls verspannte und Fandral böse anfunkelte. Dieser hatte Lokis Blick gesehen, doch anstatt eingeschüchtert zu sein, ermutigte es ihn nur noch mehr. Er zog mich näher an sich und hielt mich eng umschlungen. Ich erinnerte mich daran, wie ich auf dem ersten Ball von ihm losgekommen war und versuchte es erneut. Doch diesmal half nichts. Er quetschte meine Hand und packte so fest zu an meiner Taille, dass ich mir sicher war, ich würde dort morgen blaue Flecken haben.

Jetzt schien das Fass übergelaufen zu sein. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, da stand Loki schon neben mir und hatte Fandral mit seiner Magie gegen die Wand geschleudert. Aus seiner Hand sprühen noch kleine grüne Funken, die kurz darauf verschwanden.
Loki hatte schützend seinen einen Arm gelegt, jedoch vorsichtig um mich nicht zu bedrängen. Ich war kurz erschrocken, sowie der Rest im Ballsaal ebenfalls.

Ich schaute vorsichtig zu Loki hoch, der über mich zu wachen schien wie ein Hütehund. Er starrte nur Fandral an, der dich langsam aufrappelte. Sein Gesicht war verzerrt vor Schmerz und Zorn und er kam auf Loki zugewandt. Dieser schien jedoch unbeeindruckt. Selbst ich wusste, dass Loki Fandral mit Leichtigkeit besiegen konnte. Gerade rechtzeitig griff Lady Sif ein und stellte sich zwischen die zwei Männer. Fandral musste wohl oder übel seinen Angriff abbrechen, starrte Loki aber weiterhin wutentbrannt an.
,,Hast du zu viel Wein gesoffen? Was ist in dich gefahren!", schrie Fandral Loki an.
,,Ich beschütze nur was mir gehört", entgegnete Loki ohne jegliche Emotionen. Mein Herz setzte für einen Schlag aus und ich spürte wie mir die Hitze ins Gesicht stieg.

Hatte er das gerade laut gesagt?

,,Du denkst auch nur weil du ein Prinz bist könntest du alles haben! Ich will doch auch mal meinen Spaß", rief Fandral immernoch wütend, mit einer wiederwärtigen Betonung.
Irritiert sah ich zwischen den beiden Männern hin und her. Beide schienen Lady Sif völlig zu ignorieren, obwohl diese auf sie einredete.
,,Komm her, dann bekommst du deinen Spaß. Hier und jetzt!", schrie Loki ihm wütend entgegen und ich zuckte erschrocken zusammen von seiner lauten Stimme, die im ganzen Saal widerhallte.

Jedem war mittlerweile aufgefallen, was hier vor sich ging. Die Beiden würden sich in wenigen Sekunden zerfetzen und nicht einmal Sif schaffte es sie zu besänftigen. Alles war mucksmäuschenstill und wartete gebannt darauf, wie es weitergehen würde.

Loki schob mich hinter sich, damit ich mehr geschützt wäre. Dabei schenkte er mir sein wärmstes Lächeln. Noch nie hatte ich diesen Ausdruck in seinem Gesicht gesehen und war sehr verwundert.

Was hatter er jetzt nur vor. Er würde sich wegen mir doch nicht duellieren wollen. Oder doch?

,,Loki! Der Ball ist für dich heute Abend vorbei!", donnerte Odin mit lauter Stimme. Entrüstet drehte sich Loki zu dem Thron um, auf dem sein Vater saß.
,,Vater, das kann nicht dein Ernst sein!", schrie Loki, ,,Er war es, der-" Doch er wurde von Odin unterbrochen, der seine Hand gehoben hatte.
,,Ich möchte kein weiteres Wort mehr hören", verordnete der Allvater. Erst jetzt begriff ich, was geschah. Loki wurde die Schuld gegeben, dabei hatte er mich gerettet. Erneut.
,,Euer Majestät!", rief ich kläglich und bat um Aufmerksamkeit. Ich wollte alles klar stellen. Fandral war derjenige, der gehen sollte.
,,Ich möchte keine Einwände hören. Wachen, eskortiert ihn hinaus", befahl er. Erschrocken über diese Worte, sah ich angsterfüllt zu Loki auf. Dieser nahm meine Hand in seine, welche angenehm kühl war und diese mich sofort beruhigte.
,,Es ist alles in Ordnung", versprach er mir mit einem sanften Lächeln und ich konnte nichts anderes darauf antworten, als leicht zu nicken. Aus purer Verzweiflung füllten sich meine Augen mit Tränen. Ich wollte sie tapfer herunterschlucken, doch ich konnte sie einfach nicht mehr halten. Schon rollte mir die Erste die Wange hinunter.
Mein Anblick schien Loki traurig zu machen und er wischte mit seiner noch freien Hand die Träne aus meinem Gesicht. Dabei strich er noch kurz sachte über meine Wange, was mir ein Lächeln entlockte. Erfreut ließ Loki seine Hand sinken und da erreichten die Wachen ihn auch schon. Ich merkte wie seine Hand in meiner sich langsam zurückzog und mir entglitt. Es schien wie in Zeitlupe, bis seine Fingerspitzen schlussendlich den Kontakt zu meiner Haut verloren.
Plötzlich fröstelte es mich und mein Herz wurde schwer, als ich sah wie die Wachen Loki unsanft mit ihren Stäben vor sich her trieben.

Warum nur hatte das passieren müssen?

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Sorry an alle Fandral lover da draußen :,)

Ich hoffe Part 2 von Kapitel 24 hat euch gut gefallen

Loki - forever yoursWo Geschichten leben. Entdecke jetzt