Teil 2.

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„Hast du gut zugehört? Drei Lebende sonst nur Tote", die Stimme meines überaus sympathischen und liebevollen Vaters hörte sich geschäftig an, als würde er über das Wetter sprechen, obwohl es um Leben und Tod ging. Ich nickte nur, etwas anderes würde der große Captain der gefürchtetsten Crew nicht brauchen. „Gut, dann los", er wand sich von mir ab und stieg über die Planke an Land. Ich holte einmal tief Luft und folgte ihm.
Die Rufe der Menschen wurden lauter, je näher ich dem Stadttor kam. In den Straßen herrschte Chaos. Piraten plünderten, Bewohner schrieen und trauerten über die Toten, die auf der Straße lagen. Ich sah weg von dem ganzen Leid der Menschen, den vielen Toten und der Ungerechtigkeit, so wie schon viele Jahre lang. Ich lief auf eines der Häuser zu aus dem noch keine Rufe kamen oder Qualm aus den Fenstern quoll. Das Leben ist nicht gerecht, dachte ich als ich eine der Türen aufstieß. Mich erwartete eine leere, durch das Kerzenlicht beleuchtete Schmiede. Kaum hörbar zog ich einen meiner beiden Dolche, die an meinem Gürtel hingen und stellte mich in Kampfstellung. Lautlos schlich ich auf Zehenspitzen in die Hütte und sah mich um. Keiner zu sehen.
Plötzlich sprang ein Mann auf mich zu. Sein Blick war hasserfüllt und in seiner Hand hielt er einen Hammer. Ich konnte ihn verstehen, wer hasste Piraten denn nicht? Er rannte auf mich zu, brüllend, den Hammer erhoben. Aus Reflex hielt ich ihm den Dolch entgegen, der daraufhin in seinen Bauch rammte. Benommen zog ich den Dolch aus dem zitternden Körper des alten Mannes. Ich hatte ihn umgebracht. Ich war einer von ihnen.

Den nächsten Teil findet ihr bei OktaviaMa😉

Früher war alles anders...| Jay| Zusammenarbeit|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt