Teil 11

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2 Monate Später

Wenn 3 Worte mein Leben beschreiben müssten, wären es Chaotisch, anders und.. und einfach abnormal.

In den letzten Wochen ist um ehrlich zu sein nichts passiert.. Michael war die meiste Zeit im Studio wodurch ich viel allein war und nachdenken konnte. Über mein Leben, mein Zukunft, mein Ängst und meine Träume.

"I wanna be last yeah
Baby let me be your, let me be your last first kiss
I wanna be first yeah
Wanna be the first to take it all the way like this
And if you only knew
I wanna be last yeah
Baby let me be your last, your last first kiss

I wanna be last yeah baby let me be your last
Your last first kiss
I wanna be last yeah baby let me be your last
Your last first kiss"

Ich spiele die letzten Töne, lasse vom Fusspedal ab und schließe die Augen um tief durchzuatmen.

Klavier spielen. Ein Teil von mir, welcher mir geblieben ist und welchen ich niemals verlieren werde. Ich vergesse alles und versinke vollkommen in dem Song. Wenn ich meine Finger über die kühlen alten Tasten des alten Klaviers meiner Oma fahren lasse und sie wunderschöne Töne hervorrufen, vergesse ich das Geschehene und Blicke in die Zukunft.

"Linn?!" ich werde aus meinen Gedanken gerissen und zucke zusammen. Ich öffne die Augen, starre aus dem großen Fenster vor mir und versuche meine Tränen bei mir zu behalten. "Linn?" Seine Stimme dringt in mein Ohr und ich nehme einen tiefen Atemzug bevor ich mich umdrehe und in ein tiefes braun sehe.

"Calum." Der abwertende Ton in meiner Stimme lässt ihn zusammen zucken. "Was führt ausgerechnet dich zu mir. Ich meine ich hätte jetzt meinen Bruder oder so erwartet aber dich?" Ich lege den Kopf in den Nacken um zu ihm hinaufsehen zu können und stehe anschließend auf. Mit langsamen Schritten gehe ich in die Küche, schnappe mir ein Glas und reiße den Kühlschrank auf. Nichts. Genervt verlasse ich die Küche und sehe Calum immer noch vor meinem Klavier stehen. "Cal?" Er zuckt erneut zusammen, dreht sich um und sieht mir tief in die Augen. Schreckhaft dieser Junge..
"Ich soll dich holen."

Meine linke Augenbraue schießt in die Höhe und ich verschränke provozierend die Arme vor der Brust. "Weil..?" Mit einer auffordernden Handbewegung versuche ich ihn zum Reden zu bringen doch er zuckt nur mit den Schultern und mustert mich angestrengt. An meinen Beinen bleibt er stehen, sieht mir in die Augen und erwacht aus seiner starre "Sorry.."

Mit einem seufzen trete ich die kühle Steintreppe hinunter und reiße die kalte und schwere Tür zu unserem Keller auf; Kühle und muffige Luft kommt mir entgegen.

"Linn ich meine das ernst! Michael hat mich geschickt und gesagt du sollst mit ins Studio kommen. Frag mich jetzt nicht wieso, leg die Cola Flasche weg und komm endlich mit verdammt!" seine laute Stimme lässt mir das Blut gefrieren und ich drehe mich ruckartig um.

Seine sonst so wundervoll- nein Linn wag es nicht! Zum erstenmal nach Jahren war sie wieder da; die alt bekannte nervige Stimme in meinem Kopf.

"Hallo?" mit einer Berührung an meiner Schulter reißt er mich aus meinen Gedanken und ich sehe zwanghaft Weg; auf seine große raue Hand welche meine nackte Schulter berührt.

Nach kurzer Zeit legen sich zwei Finger an mein Kinn und ich werde gezwungen in sein tiefes braun zu sehen. "Kommst du jetzt oder muss ich dich hier mit Gewalt raustragen?" Ein seufzen meiner Seite lässt ihn grinsen. "Du mich tragen? Träum weiter Hood. Bist viel zu schwach." mit erhobenem Kinn und extra Hüften schwingend laufe ich die Treppe hoch und sehe in der Kurve seinen verletzen, aber gleichzeitig verwunderten Blick auf meinem freiligenden Rücken. "Kommst du jetzt oder muss ich dich hier mit Gewalt raustragen?" Nachäffend schlüpfe ich in meine Schuhe und laufe in die Küche wo ich mir Handy und Schlüssel schnappe.

Zurück im Flur wartet ein frech grinsender und lässig im Türrahmen lehnender Calum welcher mich immer noch angestrengt mustert. "Mach doch wenn du kannst."

Ich küsse meinen Mittelfinger, halte ihm diesen ins Gesicht und tätscheln ihm leicht die Wange bevor ich mich an ihm vorbei drücke und hinaus an die Warme aber dennoch angenehme Luft.

"Schon beeindruckend." ich drehe mich im laufen um und sehe in seine Augen, welche kurz hinter mir ihren Weg verfolgen. "Auch mal in Sätzen reden oder muss man dir alles aus der Nase ziehen?" er grinst frech, schüttelt den Kopf und überholt mich. An einem Schwarzen Van bleibt er stehen und schiebt mir die Tür auf. "Wie der Bruder." sein linker Mundwinkel sitzt mittlerweile halb auf seiner Stirn so sehr grinst er.

Aber du findest es schon heiss. Gibs zu! Ach halt die Klappe.

Augenrollend lasse ich mich auf einen Fensterplatz fallen und platziere meine ziemlich heruntergekommenen roten Doc Martens auf dem schwarz glänzenden Ledersitz vor mir.

Gedanken versunken starre ich aus dem Fenster bis mich eine nervige Stimme zurück in die Realität holt und mir die letzten Nerven raubt.

Meinst du nicht, du solltest dir langsam mal im Klaren über deine Gefühle werden? Ich meine wie lange re- einfach mal fresse halten wäre gerade sehr nett! Danke.

Seufzend Rutsche ich auf meinem Sitz hin und her und ernte einen verwirrten Blick von Calum, welcher sich auf dem Platz neben meinen Füßen niedergelassen hatte und meinte, seinen Arm auf meinen Beinen ablegen zu müssen. "Sag mal..." er zögert und beißt sich verlegen auf die Lippe.

Fu that looks Hot. Als Antwort gab ich ihr nur ein schnauben von mir und widmete mich dem immer noch verlegen aussehenden Australier vor mir. "Mhm..?" ich lächle ihn aufmunternd an. "D-du hast schon ziemlich abgenommen oder..?" Seine Wunderschönen Augen sehen in meine und ich bekomme eine angenehme Gänsehaut, welche mich erröten lässt. "Also sei mir bitte nicht böse, i-ich mach mir nur Sorgen.." Erneut sieht er auf seine Hände und streicht über die sorgfältig Tätowierten Initialen seiner Mutter.

Süß. So verlegen und unschuldig. Musst du alles kommentieren was ich oder er machen meine Güte.

"J-ja habe ich. Und um ehrlich zu sein bin ich nicht stolz drauf, aber ich schaffe es nicht. Nicht allein.." Zum Ende hin versagt meine Stimme und ich sehe ebenfalls auf das kleine Herz welches meinen Zeigefinger ziert. "Was ist mit Michael? Mit Uns? Deinen Eltern? Wir würden dir doch helfen, wenn du es zulässt?!" Ich seufzte und strich über mein Tattoo.

"Das ist nicht so einfach.."-"Und wieso.?" Die Vorsicht, mich nicht zu sehr zu bedrängen, Klang aus seiner Stimme und ich muss leicht schmunzeln. "Es.. Es fällt mir nicht leicht Menschen zu vertrauen und ihnen mein Schicksal quasi in die Hände zu geben. Ich meine ich weiß selber, dass das alles nicht richtig ist und ich wirklich langsam in Lebensgefahr schwebe, aber ich bin allein nicht in der Lage dazu mein Leben zu ändern Calum." bei seinem Namen überkommt mich erneut eine Gänsehaut. Diesmal allerdings eine wohlige welche mich zu seinem Arm sehen lässt, welcher auf meinen nackten Beinen Ruht. Seine große raue Hand streichelt langsam mein Bein in kleinen Kreisen und ich merke wie er komplett in dieses Gespräch vertieft ist. "Ich brauche jemanden dem ich voll und ganz Vertrauen kann. Jemanden, der für mich da ist, egal wann und wo. Jemanden, der einfach da ist wenn ich ihn brauche.." Ich sehe nun ganz auf und genau in seine Traurig aussehenden Augen welche meinen Bauch und meine Beine Mustern.

"Vertrau mir."

Strong - Calum Hood FF -On Hold-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt