Sequenz 159

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Auf der Nordhalbkugel der Erde war Winter.

Im Raumdock, an Bord der Enterprise, selbst im Hauptquartier der Sternenflotte in San Francisco konnte man dieses durchaus ignorieren.

Doch auf den mit weit über 80% von Menschen bevölkerten Landmassen oberhalb des 40. Breitengrades herrschte derzeit Winter. Wollte man sich also außerhalb von klimatisierten Räumlichkeiten bewegen oder auch nur kurz aufhalten war es von Vorteil, je nach Rasse und Art, die Kleidung entsprechend anzupassen.

Spock war dabei in seinen wenigen privaten Kleidungsbeständen nach entsprechend warmen Stücken zu forschen. Zweckmäßig und natürlich warm sollte es sein. Was trugen die hier stationierten vulkanischen Botschafter und Wissenschaftler bei dieser Witterung? Vermutlich die traditionellen festen und schweren Mäntel der Xir'Tan Region. Sie waren aufgrund der großen weiten Kaputzen unter Vulkaniern inzwischen durchaus beliebt und etabliert für Aufenthalte in kühleren Klimaten. Zumindest hatte sein Vater früher immer einige davon besessen und sie bei außerplanetaren dimplomatischen Reisen getragen. Spock selber besaß jedoch keine solchen Mantel. Vielleicht wäre es angemessen, sich einen zuzulegen, doch er bzweifelte, dass diese Unikate und zum Teil wertvollen Roben hier auf der Erde zu bekommen waren.

Jim hatte den Treffpunkt für seine Einladung an der Transporter- und Shuttlestation Picadilly ausgesucht. Von dort waren es noch etwas mehr als 10 - 15 Minuten Fußweg zum Veranstaltungsort, an dem das Konzert stattfinden würde. Die derzeitige Lufttemperatur in London betrug zwischen -1 und 3 Grad Celsius. Spock war zwar nach wie vor in Rufbereitschaft, könnte also auch eine entsprechend der Temperatur angepasste Uniform wählen und sich beim Quartiermeister holen, doch wusste, dass Jim dieses Treffen mit voller Absicht auf der privaten Ebene gedacht hatte.

Die Uniform war also nicht angebracht.

Spock entschied für einen dunkelgrauen Rollkragenpullover aus dünnem, doch sehr wärmendem Gestrick. Vertraue auf eine irdische Mutter, wenn es darum ging stets wärmende Kleidung im Gepäck zu haben, erinnerte sich Spock an die fernen Tage an denen er diesen Pullover einst eingepackt hatte – einpacken musste.

Seine Mutter hatte darauf bestanden. Sie hatte Recht damit gehabt.

Spock überlegte nicht zum ersten Mal ob er sie kontaktieren solle, um ihr zumindest mitzuteilen, dass er auf der Erde war. Doch sie würde die entsprechenden Bulletins sicher selber lesen und es bereits wissen. Dass sie nicht schon von sich aus Kontakt aufgenommen hatte, konnte darüber hinaus nur bedeuten, das sie mit Sarek auf Botschafterreisen war und demnach zu weit entfernt oder unabkömmlich.

Innerlich etwas erleichtert, dass ihm zumindest diese durchaus anstrengende Konfrontation erspart blieb, streifte Spock den Pullover über den Kopf und warf seinen dunklen wärmenden Umhang darüber. Auch dieser war ein Geschenk seiner Mutter gewesen, doch besaß er eine klar vulkanische Schnittführung und Stoffe, sowie die rituell aufgestickten vulkanischen Clanzeichen. Diese waren zumindest noch zutreffend.

Spock hatte noch fünf Minuten bis zum angemeldeten Transport von der Dockstation aus. Da die Enterprise derzeit nur auf Standby war, konnte er nicht von hier beamen. Er würde direkt durch die Passage in das Dock gehen müssen und sich dort ausloggen. Spock steckte Kommunikator, Handschuhe und Mütze unter seinen Umhang und verließ nach einem prüfenden Blick auf seinen aufgeräumten Schreibtisch seine Kabine.

***

Es war kalt.

Auch auf dem zum Teil überdachten Picadilly gab es noch immer genug freien Himmel, der Kälte hindurchlassen konnte. Kühler Wind zog durch die großen offenen Tore und Straßen hinein und brachte Kirk dazu den Kragen seiner Jacke hochzuschlagen. Er war selber gerade mit dem Shuttle aus San Francicso gelandet und strebte nun in Richtung Transportstation.

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