Prolog

865 45 5
                                    

„Rabenpfote, bist du da?“ Eine kleine gefleckte Kätzin erschien in der heruntergekommenen Scheune, die Rabenpfote, ein schlanker schwarzer Kater mit weißer Schwanzspitze und sein Freund Mikusch gemeinsam bewohnten. „Ich bin hier.“, ertönte eine Stimme über ihr und Rabenpfote sprang von einem Balken. Er landete elegant neben der anderen Katze und leckte ihr sanft zur Begrüßung über das Ohr.

„Lucy, was machst du denn hier? Ich dachte dein Zweibeiner würde dich nicht mehr raus lassen seit die Jungen da sind.“

„Ich konnte entkommen. Und wegen den Jungen…deswegen bin ich hier, ich habe sie dir gebracht.“ Mit diesen Worten schlüpfte sie wieder hinaus. Rabenpfote schaute ihr neugierig hinterher.

Als Lucy wieder auftauchte tapsten zwei Junge hinter ihr her. Eines war schwarzweiß gestreift und das andere rotbraun mit einem lustigen weißem Fleck auf der Schulter. „Dies sind deine Jungen, Rabenpfote…“Lucy wurde unterbrochen als das rotbraune vorsprang und laut miaute:„Ich bin Rubin und das ist Streif.“ Rabenpfote schaute belustigt auf den kleinen Kater hinab, der jetzt seine etwas schüchternere Schwester vordrängte. „Komm Streif, sei nicht so schüchtern.“ Die kleine Kätzin murmelte leise:„Hallo.“ Dann hob sie ihren Kopf und fragte schon etwas mutiger:„Bist du wirklich unser Vater?“ Lucy lächelte. Doch bevor Rabenpfote antworten konnte, hörte er ein leises Keuchen und einen Augenblick später tauchte Mikusch auf. Sein schwarzweißer Pelz war gesträubt und es dauerte ein paar Sekunden bis er wieder sprechen konnte.

„Mikusch, was ist los? Du siehst ja aus wie von wilden Hunden gejagt.“

Rabenpfote sah seinen Freund fragend an.

 „Von Hunden vielleicht nicht. Aber…von Zweibeinern mit Monstern. Sie sind auf dem Weg hierher.“

Auf Lucys Gesicht breitete sich Panik aus. „Was sollen wir denn jetzt machen?“, fragte sie gehetzt. Auch die Jungen spürten die Angst ihrer Mutter und pressten sich eng an sie. Rabenpfote behielt als einziger einen klaren Kopf. „Ich sag euch, was wir machen. Mikusch und ich nehmen jeweils ein Junges und wenn wir draußen sind rennen wir so schnell wie wir können ins Feld, OK?“ Mikusch und Lucy nickten beide und er gab das Zeichen zum Aufbruch. Dann nahm er Rubin am Nackenfell hoch und sein Freund tat dasselbe bei Streif.

Einer nach dem anderen liefen sie so schnell sie konnten aus dem Zweibeinerschuppen. Als Rabenpfote draußen war, erbot sich ihm allerdings ein schrecklicher Anblick. Mikusch, Lucy und Streif waren in Netzen gefangen, die an langen Stöcken befestigt waren. Sie strampelten und kreischten, doch alles half ihnen nichts.

Ihn hatten die Zweibeiner, die diese Stöcke festhielten, noch nicht bemerkt. Sie kehrten mit den gefangenen Katzen zu den wartenden Monstern zurück, wo sie Rabenpfotes Familie und Mikusch wegsperrten. Durch das durchsichtige Ding auf der Rückseite sah der schwarze Kater Lucys verzweifeltes Gesicht. Dann bewegten sich die Monster und fuhren davon. Schnell versteckte Rabenpfote Rubin unter einem Farn und rannte ihnen hinterher. Ohne Erfolg, denn die Monster waren viel zu schnell für ihn. So kehrte er traurig zu seinem verbliebenen Jungen zurück, und stieß es vor sich her. Beim Zweibeinerhof konnten sie nicht bleiben, dort würde es bald nur von Zweibeinern wimmeln, das ahnte der Kater.

Als Rabenpfote so vor sich hertrottete und Rubin leise wimmerte, wusste er was er tun musste.

 Der einzige, der ihm helfen konnte, war der Donnerclan und sein Anführer Feuerstern!

Warrior Cats- Ein neuer Tag/ Rabenpfotes RückkehrWo Geschichten leben. Entdecke jetzt