22.

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Tyler und ich sitzen noch lange auf dem kalten Badezimmerboden. Vor der Tür wird das Stimmengewirr mit jeder Minute, die verstreicht, leiser.
„Wollen wir nach Hause?" fragt Tyler in die Stille.
Ich nicke.
Wir rappeln uns auf, wobei das Zimmer leicht anfängt sich zu drehen. „Gib mit eine Minute." ich stütze mich am Waschbecken ab. So viel habe ich doch garnicht getrunken.
Tyler reicht mir einen Becher mit Wasser.
„Wo hast du den denn her?" Ich verziehe angewidert meine Mundwinkel.
„Keine Angst, war meiner."
Das kühle Wasser fließt durch meinen Körper und stillt das innere Feuer, das Tyler in mir auszulösen scheint.
Tyler wartet geduldig bis ich auch den dritten Becher geleert habe und öffnet dann die Tür.

Celine scheint immer noch nicht aufgetaucht zu sein.
„Ich mache mir echt ein wenig Sorgen."
„Worüber?" fragt Tyler.
„Celine. Der eine Typ meinte zwar sie sei hier oben, aber ich habe sie hier noch nicht gesehen."
„Ich hatte sie gesehen."
„Wo?"
„In einem der Zimmer. Bevor ich ins Bad bin. Sie war mit ihrem Freund."
„Oh ok." Also hatte der Typ recht.
Tyler legt einen Arm um mich. „Hey, sie ist versorgt und in guten Händen. Lass uns gehen." Er drückt mir einen Kuss auf die Schläfe.

Draußen schlägt mir die erfrischende Nachtluft ins Gesicht. Ich drehe meinen Kopf zu Tyler, der gerade dabei ist, sich eine Zigarette zu drehen.
„Stört dich das?" fragt er mit dem Tip zwischen den Lippen. Ich schüttle den Kopf.
Keine fünf Sekunden später setzen wir uns in Bewegung.

Zum Glück ist mein Haus nicht allzu weit von der Party entfernt, weshalb wir nach einem kurzen Marsch vor meiner Tür stehen.
Schweigend gucken wir die Tür an.
Was jetzt?
Gehen wir hoch in sein Zimmer? Oder in meins? Geht jeder in sein eigenes?

„Joa..." mehr weiß ich nicht von mir zugeben.
„Machst du auf?" Tyler's Blick ist immer noch auf die Tür gerichtet.
„Mhm. Und dann?" Ich beiße mir auf die Unterlippe. Kann man es noch nötiger fragen?
„Dann gehen wir rein?" Witzig, Tyler.
Ich verdrehe die Augen und suche unter dem Blumentopf nach dem Hausschlüssel.
„Nein. Das ist jetzt aber nicht dein Ernst." sagt Tyler fassungslos.
„Was?" Ich schaue zu ihm hoch.
„Gibt es einen noch schlechteren Platz zum Verstecken?" Er scheint wirklich enttäuscht zu sein, so wie er mich anguckt.
„Ja, direkt im Schloss lassen." Kurz verziehe ich mein Gesicht zu einem selbstgefälligen Lachen. „Wenn der Platz so offensichtlich ist, denken Einbrecher vielleicht, dass keiner so dumm ist ihn da zu verstecken, weshalb sie da nicht nachschauen."
„Nein."
„Na wie du meinst." Ich zucke mit den Schultern, öffne die Tür und deute Tyler an leise zu sein.
Drinnen schreibe ich Celine eine kurze Nachricht, dass ich heil zuhause angekommen bin und sie sich bei mir melden soll, sobald sie die Nachricht liest.
Ich spüre wie Tyler mir über die Schulter schaut, da dreht er mich zu sich herum und küsst mich sanft auf die Lippen. Er schmeckt noch nach Tabak. Ein Stöhnen entfährt mir. Der Kuss ist so innig, das ich für kurze Zeit das Gefühl habe eins mit ihm zu werden.

Tyler und ich stolpern die Treppe hoch, ohne voneinander loszulassen. Vor unseren Türen angekommen, bleiben wir stehen.
„Zu dir oder zu mir?" fragt Tyler grinsend.
Ich gebe ihn einen Klaps auf den Arm und drücke ihn in sein Zimmer. Kaum ist die Tür hinter uns zu, küssen wir uns wieder.
Rücklings drückt Tyler mich mit seinem Körper auf sein Bett. Seine Arme stützen ihn links und recht von mir. Als er sich langsam zu mir runterlässt, drehe ich unsere Körper, sodass ich schließlich auf ihm sitze. Jetzt ist es Tyler, der aufstöhnt. Ich küsse mich seinen Hals entlang. Er schiebt mein Kleid hoch.
„Fuck, Hailey."

Irgendwo zwischen heißen Küssen und der Erkundung vom Körper des Anderen muss die Entscheidung gefallen sein. Ich werde mit Tyler die Nacht verbringe.
Er ist vorsichtig und liebevoll und gibt mir immer wieder leichte Küsse auf die Wangen.
Auch, wenn ich Tyler noch nicht lange und erst recht nicht gut kenne, ist es magisch. Ich beobachte jede seiner Bewegungen und spüre ihn und wie er mich hält.

Ich muss immer noch ein Lächeln auf den Lippen tragen, als ich in seinen Armen einschlafe.

Don't do it again. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt