Un*gewissheit

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28. Dezember 2021
Ich wusste nie, ob es besser oder schlechter wäre es mit Sicherheit zu wissen. Zu wissen ob sie mich mag oder nicht.
Nun jetzt weiß ich es. Doch ob es nun besser oder schlechter ist weiß ich nicht.
Was nun die Antwort ist sollte eigentlich klar sein, aber nun ja. Sie mag mich nicht. Oder zumindest nicht so. Nicht auf diese Weise.
Und das schlimme. Ich fühle nichts. Weiß das sie mich nicht so mag wie ich sie.
Doch ich fühle nichts.
Es sollte weh tun. Mich zum weinen bringen.
Doch das tut es nicht und das macht mir Angst.
Ich bin nicht traurig.
Oder wütend.
Oder verletzt.
Fühle mich nicht nach weinen.
Aber auch nicht gut.
Ich fühle, aber ich weiß nicht was.
Das ist das schlimmste. Eigentlich Gewissheit zu haben und dann doch wieder nicht.
Ungewissheit über meine Gefühle ist noch schlimmer als Ungewissheit über die Gefühle einer anderen Person.
Chaos.
Gefühlschaos, über Gefühle die ich nicht fühle.
Gewissheit bringt Ungewissheit.
Ungewissheit über die eigenen Gefühle.
Eine Taubheit.
Und doch tausend Gedanken und Gefühle auf einmal.
Ich treibe. In noch ruhigen Gewässern, doch wer weiß schon, wie lange das noch so bleibt. Wie lange es noch bis zum nächsten Sturm hin ist.
Wann er los geht. Und wie stark er sein wird.
Vielleicht zu stark.
Zu große Wellen.
Wellen, die mich immer wieder unter die Wasseroberfläche zwingen.
Wellen, mit denen ich langsam untergehe und nach einem kurzen Moment für immer in den Weiten des Meeres, der Welt, verschwinde.
Vielleicht kann ich es nicht.
Lieben.
Vielleicht bin ich selbst zu kaputt, um jemand anderen soweit in mein Herz zu lassen. Jemanden so nah an mich ran zu lassen.
Vielleicht werde ich es nie tun können, egal wie sehr ich es will.
Vielleicht habe ich es mir deshalb selbst eingeredet. Eingeredet ich würde sie lieben und habe es doch nie getan.
Vielleicht wollte ich es ja nur so unbedingt. Wollte diese Gefühle haben und hatte sie eigentlich nie.

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