Thunderstorm

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Ich habe das Gefühl mitten in einem Sturm zu stehen und bald auch den letzten Halt zu verlieren.
Als würde mir bald alles um die Ohren fliegen.
Das wacklige Gebilde das ich die letzten Jahre aufgebaut habe einstürzen.
Als würde ich Selbst einstürzen. 
Mich nicht mehr lange gegen den Wind stellen können.
Als würde bald alles zu schwer werden.
Als würde mir ein zu starker Gegenwind entgegenwehen.
Mich bald von den Füßen reisen.
Eigentlich läuft doch alles gut. Nicht immer ganz so wie gewollt, aber doch gut.
Fehler waren Menschlich und aus Rückschlägen lernt man schließlich. Nicht wahr?
Nun zumindest sagt man das, doch es fühlt sich nicht immer so an.
Als würden all diese kleinen Rückschritte diesen Sturm immer stärker werden lassen.
Mich immer weiter in den Kern des Sturmes wandern lassen.
Als würde auch der letzte Halt langsam verschwinden.
Mich allein in diesen Chaos zurücklassen.
Zurücklassen in einem Sturm aus Zweifeln, Ungewissheit und Tränen.
Einen Sturm in dessen Mitte ich das Gefühl habe unterzugehen.
Verloren zugehen.
Verloren zwischen tausend Menschen.
Verloren in der Welt.
Verloren in mir Selbst.
Ohne Halt. Ohne einen Weg raus aus dem Sturm.
Ein Sturm der um mich herum, aber auch in mir wütet.
Ein Sturm aus so vielen Gefühlen, Gedanken und Empfindungen.
All diese Sachen die gleichzeitig auf mich einstürzten.
Mir nur wenig Ruhe lassen.
In diesen Sturm, finde ich Ruhe in Worten.
Worte, die mich zwischenzeitlich aus der Mitte des Sturmes,  in eine andere Welt, holen.
Mir Klarheit in meinen tausend Gedanken schaffen.
Meine Sorgen und Probleme nicht verschwinden lassen.
Sie aber doch für einen Moment weit weg wirken lassen.
Gar unwichtig.
Doch immer kehre ich am Ende in den Sturm zurück.
Und immer trifft mich dort ein schneidender Wind.
Zwingt mich immer mehr auf die Knie.
Lässt mich langsam untergehen.
Verloren gehen.
Nur wenige andere Sachen lassen mich so vergessen, wie das schreiben.
Schreiben ist für mich gewissermaßen wirklich eine Therapie, doch am Ende muss ich mich meinen Probleme, außerhalb dieser magischen Welt aus Worten, doch stellen.
Mich ihnen stellen und versuchen, dabei mich Selbst nicht zu verlieren.
Sondern vielleicht eher mehr zu mir zurückzufinden.
Eine Aufgabe, die schwererer nicht sein könnte.




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