Five - Keep Your Eyes On The Goal.

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"Ich habe auch eine Theorie, meine Theorie dreht sich um Augenblicke. Um die Wahnsinnsmomente. Meine Theorie ist, dass diese Wahnsinnsmomente, diese unglaublich intensiven Lichtblicke, die unser Leben komplett auf den Kopf stellen, ausmachen, wer wir eigentlich sind. Die Sache ist die: Jeder Einzelne von uns ist die Summe sämtlicher Momente die er jemals erlebt hat, mit all den Menschen die er kennt. Und diese Momente sind es, die unsere Geschichte ausmachen, sowas wie unsere persönlichen Hits unter unseren Erinnerungen, die wir im Geist immer und immer wieder abspielen. Ein Wahnsinnsmoment, dessen Veränderungspotential Auswirkungen hat, die weit über das hinausgehen, was wir vorausahnen können. Durch den einige Teile aufeinander prallen und sich näher kommen, als je zuvor. Andere hingegen machen sich zu größeren neuen Abenteuern auf und landen an Stellen, wo man sie niemals erwartet hätte, und genau das ist der springende Punkt bei diesen Momenten: Niemand kann steuern, welche Wirkung sie auf einen haben, egal, wie sehr man es versucht. Man muss die fliegenden Teile ganz einfach landen lassen und auf den nächsten Zusammenstoß warten." ~Für immer Liebe


HARRY

Ich war wie versteinert. Ich bekam von meiner Umgebung nichts mehr mit. Das konnte nicht sein. Dieses Haar warf in mir so viele Fragen auf. Was hatte der Silberne Wolf hier zu suchen? Wo ist er jetzt? Wie lange befand er sich schon in unserer Nähe ohne dass ich etwas davon mitbekam? Wer ist überhaupt dieser Silberne Wolf? Und wie konnte er entkommen?

Der Wolf war genau das, was ich seit Jahren erreichen wollte. Er war eines meiner größten Ziele. Ich habe jahrelang nach ihm gesucht und nie gefunden. Ich habe mir oft Szenarios vorgestellt, in denen ich den Silbernen Wolf fand und umbrachte. Auf verschiedene Art und Weise. So sehr wollte ich diesen Wolf endlich finden. Und jetzt ist er mir praktisch freiwillig in die Arme gelaufen und ist mir wieder davongelaufen, ohne dass ich etwas davon bemerkte.

Ich konnte es nicht begreifen und wusste auch nicht, wie ich mich richtig fühlen sollte. Ich war wütend und enttäuscht, dass er entkommen war und dass ich nichts bemerkt hatte, andererseits war ich froh, dass er mir selbst so nah gekommen ist. Aber das spielte jetzt alles keine Rolle, er war ja nicht mehr hier. Ich konnte ihm nicht nachlaufen, seiner Spur zu folgen wäre sinnlos, vor allem in der Nacht. Er könnte über alle Berge sein. Wobei, es sind erst etwa zehn Minuten vergangen. Weit kann er nicht gekommen sein. Vielleicht hatten wir doch eine Chance...Ich war meinem Ziel so nah gekommen...

Wie durch Watte hörte ich Stimmen, die meinen Namen riefen, als plötzlich ein lautes Donnern ertönte. Ich riss meinen Kopf nach oben und sah Louis vor mir, der kräftig vor meinem Gesicht in die Hände klatschte.


"Yo, Erde an Harry! Na endlich, ich dachte schon du hyperventilierst gleich oder sowas." Louis grinste mich schief an. Die restlichen drei beobachteten mich wachsam. Sie wussten, dass ich sehr unberechenbar sein konnte. Doch in diesem Moment habe ich einen eisernen Entschluss gefasst. Mag sein, dass der Silberne Wolf entkommen ist. Aber nun weiß ich wirklich von seiner Existenz. Ich weiß, dass er irgendwo in der Nähe sein muss. Ich weiß, dass er an der Grenze MEINES Territoriums war. Mein Entschluss war wie in Stein gemeißelt. Ich werde ihn finden. Koste es, was es wolle.


Ich riss meinen Kopf hoch und funkelte meine Betas voller Tatendrang an. "Heute ist es bereits ziemlich spät, also werden wir uns morgen zu einem Meeting treffen. Ich will dort euch und alle besten und fähigsten Krieger sehen. Morgen um 9 Uhr in der Halle. Seid pünktlich. Ich werde diesen Silbernen Wolf finden. Ihr werdet mir dabei helfen." Meine Betas warfen mir zunächst erstaunte Blicke zu, bis sie sich gegenseitig mit frechen Grinsen im Gesicht anschauten. Liam war der Erste, der das Wort ergriff. "Da kannst du Gift drauf nehmen." Verschwörerisch zwinkerte er mir zu. Niall klopfte mir auf die Schulter und wir alle verfielen in Gelächter, während wir uns zurück auf den Weg ins Haus machten. Wir haben alle realisiert, wie nah wir unserem Ziel gekommen sind. Und wir wussten alle, was zu tun war.

Bring it on, Alpha. [h.s.] - ON HOLDWhere stories live. Discover now