Kapitel #11

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Wow, unser Urlaub verging echt wie im Flug! Heute ist schon der vorletzte Tag. Ich lag auf dem Bett von meinem Bruder und warf immer wieder einen Softball in die Luft. Ich musste auf ihn warten, da er nicht alleine nach unten zum Frühstück wollte, weil die Anderen schon da waren. "Bist du bald fertig?" rief ich genervt. "Mhm." bekam ich nur als Antwort. Ich stand auf und stieß die Badtür auf. Anstatt er weiter Gel in seine Haare klatscht saß er auf dem Klodeckel und tippte auf dem Handy rum. "Felix!" Ich nahm ihm sein Handy weg. "Hey!! Ich schreib doch grad!" keifte er mich an. "Wir müssen runter und du sitzt hier und schreibst. Bist du fertig?" Er nickte und riss mir sein Handy aus der Hand. "Dann los." Und somit machten wir uns auf den Weg nach unten.

Natürlich waren wir viel zu spät und der Großteil war schon fertig mit essen. Sobald dann alle Bäuche voll waren machten wir uns schon auf den Weg zum Strand. Nach einer Weile am Strand bekam ich Durst und machte mich auf, um eine Bar zusuchen.  Während ich dort entlang schlenderte sah ich mir den gesamten Strand an. Kinder mit Schwimmreifen, die ein oder andere Sandburg, eine Seniorenwassergymnastikgruppe, Opis in Badeschlüpfer und ein Volleyballfeld. Ich liebe es einfach nur Menschen und Dinge zu beobachten! Ich setzte mich an die Bar und bestellte meinen Orangensaft. Irgendwas sollte ich doch für Ardy mitbringen, aber ich hab keine Ahnung mehr was... Wärend ich mit meinen Fingernägeln auf dem dumpfen Holz der Theke trommelte sah ich mich weiter um. Warum sind hier keine interessanten Jungs?! Plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter. Ich drehte mich um und... Hallo interessanter Junge! "Hi, ähm Entschuldigung könntest du mir mal helfen die ganzen Surfbretter in den Van zu räumen? Eigentlich sollte mir  mein Kollege dabei helfen, aber der hat sich irgendwie verdrückt." lächelte er mich verlegen an. Wow, schwarze Haare, welche ihm nass ins Gesicht hingen und grüne Augen unter langen Wimpern. Er hat sogar leichte Sommersprossen, Ich liebe Sommersprossen bei Jungs! Maia, reiß dich zusammen und antworte ihm endlich, sonst denkt er noch du bist zurück geblieben! "Äh ja klar!" sagte ich nett und versuchte mein hübschestes Lächeln auf zusetzten. 

Als die Arbeit getan war klopfte er sich demonstrativ die Hände ab und hielt mir dann seine Hand hin. "Ich bin Richard und du?" grinste er mich an "Maia, nett dich kennen zulernen!" lachte ich. "Zur Belohnung geb ich dir jetzt einen Drink aus! Komm, ich hab Pause!" bot er mir an, aber ich schüttelte nur mit dem Kopf. Er schaute mich verwirrt an. "Ich hatte mir vorhin schon einen Orangensaft bestellt, aber wenn du magst können wir trotzdem ein bisschen quatschen." - "Äh ja gerne!" lächelte er und wir gingen gemeinsam zur Bar und setzten uns. "Einen Ananassaft bitte!" bestellte er. Ach, das war es was ich Ardy mitbringen sollte! Ich schlug mir mit der Hand gegen die Stirn. "Zwei Ananassäfte bitte!" wandte ich ein. Der Kellner nickte nur genervt, mein Einwand war wohl etwas zu laut, ups. "Mir ist jetzt wieder eingefallen, dass ich einem Kumpel einen Ananassaft mitbringen sollte." klärte ich Richard auf. Dieser nickte bloß lächelnd. 

Nachdem seine Pause zu ende war verabschiedeten wir uns voneinander. Wir tauschten Nummern und ich ging wieder Richtung Ardy und Co.. Richard war also 21 Jahre alt und für 6 Monate Animateur bei einem Hotel hier ganz in der Nähe. Ich finde er ist echt nett und er surft, wie cool ist das denn bitte?

"Hier Ardy, dein Ananassaft!" rief ich schon von weitem. "Danke, aber wo warst du so lange? Du warst 1 1/2 Stunden weg, nur um die Säfte zu holen!" sagte er lachend. "Naja hab ebend lange gewartet." sagte ich schmunzelnd. Mein Bruder fing sofort an zu lachen. "Und jetzt die Wahrheit bitte!" Mist, er kennt mich zu gut! "Ja ok, ich hab da jemanden kennengelernt." gab ich verlegen zu. Ich könnte schwören, dass ich jetzt rot geworden bin! Mein Bruder quetschte alles aus mir raus, bis ich auch den letzten Rest erzählt hatte. 
Mein Handy vibrierte. Uh, eine Nachricht von Richard!

Bevor wir abreisen wollen wir den letzten Abend nochmal richtig feiern. Wir hatten einen verdammt coolen Club ganz in der Nähe gefunden und dahin würden wir uns in weniger als 20 Minuten auf den Weg machen. Ich warf schnell den Rest in meine Tasche und ging dann gemeinsam mit Taddl und Ardy in die Hotellobby. Als die Anderen auch da waren gingen wir gemeinsam los.
Der Club schien angesagt zu sein, denn die Eintrittsschlange war unendlich lang und man hörte den Bass schon von weitem. Als wir dann an der Reihe waren wurde mir ein Stempel auf die Hand gedrückt und ich wurde reingeschupst. Hätte doch wohl ein bisschen sanfter sein können, Mister Türsteher!
Die Dunkle Halle wurde durch bunte Lichter zum Leuchten gebracht und die laute Musik brummte in meinen Ohren. Überall tanzende Menschen und viel Alkohol. Ich blieb kurz stehen und schaute mich um, bis ich dann den Anderen hinterher lief. Ich setzte mich zu Dner. "Heyho Felix, was geht?" strahlte ich ihn an. "Nix alles gut und bei dir?" grinste er. "2 Sex On The Beach bitte" rief er dem Kellner zu. "Felix, ich trink doch keinen Alkohol.." erinnerte ich ihn. "Oh stimmt..." - "Ist egal, ich trink ihn. Mal etwas zu trinken hat noch Keinem geschadet." sagte ich entschlossen.
Ich unterhielt mich mit Dner eine Ewigkeit und der Alkoholpegel stieg immer mehr. Ging ziemlich schnell, wenn der zierliche Körper nicht an so etwas gewöhnt war. Sobald Dner aber in der Menge verschwand, um zu den Anderen zu gehen, wurde mir schon auf die Schulter getippt. Ich zuckte leicht zusammen und drehte mich um. Ein gesäuseltes "Heeeeey" flog mir entgegen. Ok, kommt mir ziemlich bekannt vor. Der Alkohol unterstützte mein ohnehin schon schlechtes Gedächtnis nicht wirklich und ich versuchte mich mehr zu konzentrieren. Der Surfer... ähm, Richard! Richtig! "Oh, Hi Richard!" antwortete ich nun endlich. Der muss doch auch denken, dass ich zurück geblieben bin! "Haste Lust zu tanzen?" nuschelte er, jedoch laut genug. Ich nickte. Auch wenn er nicht gerade nüchtern scheint, kann ich mir das nicht entgehen lassen. Hallo? Er ist heiß! Ich stand auf und schwankte nach links. Richard stützte mich. Whow, dass ich so viel Alkohol im Blut hatte war mir gar nicht bewusst! Egal, auf gehts zum tanzen! Schon zog mich Richard Richtung Tanzfläche. Viel Menschen, heiße Luft und eine Menge Bewegung. Diese Kombination brachte meinen Kopf ganz schön zum arbeiten und mir wurde bei den blitzenden Lichtern ein bisschen schwummrig, aber ein Umfallen war kaum Möglich, denn ich war Richard mittlerweile sehr nah. Ich sah in Richards Gesicht und dieser grinste mich verschmitzt an. Ab diesem Punkt ging alles ganz schnell. Schon lagen seine Lippen auf meiner Wange und nicht viel später auch auf meinen Lippen. Er drängte mich in eine ruhige Sitzecke und zog mich auf seinen Schoß. Mein Gehirn war so durchflutet von den verschiedenen Cocktails, dass ich keineswegs an Konsequenzen dachte. Ich konnte nicht mehr klar denken und dass das, was ich grade tat nicht gut ist, war mir einfach nicht bewusst. Ehrlich gesagt wusste ich nicht mal warum ich das hier gerade tat. Richard zog mich enger an sich und seine Lippen fanden den Weg zu meinem Hals. Mein Körper fühlte sich an, als ob er unter Strom steht. Ich wusste nicht mal wo die Anderen waren. Sind sie schon ohne mich gegangen? 

'Urr' macht der Wookie [ Taddl/Youtube ]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt