"Lu, oh mein Gott ich bin so froh dich zu sehen!" sagte ich zu meiner besten Freundin und zog sie fest in meine Arme. Und das war ich wirklich, denn ich hatte sie jetzt seit über 3 Wochen nicht gesehen! Heute ist der Tag nach der Ankunft in Deutschland und ich bin natürlich noch total fertig. Nicht nur wegen dem Flug, sondern auch wegen der Sache mit Taddl und Richard. "Maia, du siehst schrecklich aus." murmelte sie in meinen Pulli. "Danke, schön zu hören." sagte ich sarkastisch. "Sorry, aber du siehst wirklich fertig aus." Stimmt, ich hatte ihr noch gar nicht von der Sache mit Taddl und erst recht nicht von Richard erzählt. Ich klatschte mir mit der flachen Hand auf die Stirn. "Ich muss dir was erzählen. Ist 'ne Schande, dass ich es dir gegenüber noch nicht erwähnt hatte." Und so erzählte ich ihr alles. Von dem Surfer Richard, von dem Ausrutscher im Club und von dem enttäuschten Taddl.
Luisa lauschte still meinen Worten und hörte aufmerksam bis zum Schluss zu. Als ich dann meinen Mund schloss starrte sie mir noch eine Weile in die Augen, vermutlich suchte sie nach den passenden Worten. "Das ist... heftig. Wow. Maia du musst unbedingt mit Taddl reden! Ich meine, ich wusste ja dass ihr euch gut versteht, aber dass er so von dir denkt ist seh-" stotterte Lu nicht wissend was sie sagen soll. Ich unterbrach sie. "Moment, was meinst du?" - "Damit meine ich, dass ich fest davon überzeugt bin, dass er Gefühle für dich hat. Er wollte sich für dich prügeln! Es gibt keinen weiteren Grund, wieso er sonst hätte so reagiert sollen als er dich sah wie du mit Richard.. naja du weißt schon.Warum sollte er denn jetzt sonst so sauer sein?" Ihre Worte klangen so unklar. Ehrlich gesagt ist mir das noch gar nicht in den Sinn gekommen. Klar hatten wir uns schon fast geküsst, aber ich hatte nie so weit gedacht. Alles was Luisa sagte machte Sinn, aber schien mir doch so unreal. "Luisa, ich weiß nicht. Wir sind doch bloß Freunde." sagte ich leise und unsicher. Sie schüttelte leicht den Kopf, aber eher in Gedanken versunken. "Was fühlst du für ihn?" fragte sie plötzlich sehr direkt und ich weiß ehrlich gesagt keine Antwort auf diese Frage. Ich bräuchte mehr Zeit um über diese Frage nachzudenken. "Ich weiß es echt nicht." Ich zuckte leicht mit den Schultern. Mein Kopf schien leer. Sie sah mich mitleidig an, lächelte leicht und zog mich in eine warme Umarmung. "Hör zu Süße, du musst das so schnell wie möglich mit ihm klären. Er kriegt sich sicher wieder ein. Du schaffst das!" wisperte sie mir ins Ohr.
"Maia, was ist los?" fragte Dner mich und setzte sich neben mich auf das weiche Sofa. Er schaute mich von der Seite bemitleidend an. Ich saß hier um nachzudenken, doch anscheinend schon länger als ich dachte. Klar, dass Felix sich Sorgen macht. Ich drehte mich also zu ihm und sah ihm in die Augen. "Ich... Ich weiß nicht was ich da im Urlaub getan habe. Ich hatte was getrunken. Ich wollte das alles nicht. Taddl hasst mich, Felix!" brach ich unter schluchzen raus. "Ich denke ganz und gar nicht, dass er dich jetzt hasst. Vielleicht geht er so mit Enttäuschungen um oder er hatte vielleicht noch nie so eine Situation erlebt und weiß deshalb nicht was er machen soll. Egal was ist, du musst versuchen mit ihm zu reden! Wie sehr er auch abblockt, ich denke du bist die Einzige die ihm jetzt helfen kann und ich weiß, dass du das schaffst!" Er umarmte mich. "Vielen Dank, Felix!" ich lächelte ihn an, wenn auch schwach. Er hatte recht!
Es klingelte an der Tür und Dner stand auf um die Tür zu öffnen"Hey, wir wollen Pizza essen gehen. Kommt ihr mit?" erkannte ich die Stimme meines Bruders. "Klar, also ich auf jeden Fall! Hab Hunger!" hörte ich Dner lachen. "Ich geh mal kurz zu Maia und frag sie, warte hier an der Tür, Felix." Und dann nahm ich keine Antwort von meinem Bruder mehr wahr. Wahrscheinlich nickte er nur. Dner kam wie zu erwarten rein. "Maia, kommst du mit Pi-" - "Jap, hab auch Hunger." unterbrach ich ihn. "Gut!" er lachte leise. Ich ging ins Bad und kämmte mir kurz durchs Haar. Man, sah ich scheiße aus! Juckt eh keinen..
Da saßen wir nun in einem italienischen Restaurant, Simon und Caty, Dner, Ardy, Taddl, Felix und ich. Es war recht schön hier, einfach, aber dennoch gemütlich. Taddl saß am anderen Ende des Tisches. Bis jetzt hatte ich mich nicht wirklich getraut aufzuschauen. Ich weiß, das ist super kindisch, aber irgendwie kann ich nicht anders. Spätestens bei der Bestellung muss ich meine Bedrücktheit eh brechen. "Und sie, bitte?" - "W-was?" Ich schaute auf und blickte in die großen runden Augen des Kellners, auf meine Bestellung wartend. Wenn man einmal in Gedanken versinkt könnte man annehmen das halbe Leben rauscht an einem vorbei, so schnell vergeht die Zeit. Ich habe über alles nachgedacht, bloß nicht über das, was ich bestellen möchte. Ich bestellte einfach das Erstbeste was mir in den Sinn kam, ohne möglichst viel sprechen zu müssen. "Oh, Verzeihung. Eine Margarita bitte." Der Kellner lächelte mich gezwungen nett an. "Darfs auch was zu trinken sein?" - "Ja, ein Wasser." Er kritzelte kurz nickend auf seinem Block rum und ging weiter.
"Ich bin eben draußen. Dauert ja noch bis die Pizza kommt." sagte Taddl plötzlich und schob seinen Stuhl unsanft zurück, woraufhin er in schnellen Schritten das Gebäude verließ. Ok, jetzt oder nie. ich blickte kurz nach links und rechts, wahrscheinlich aus Nervosität und verließ ebenfalls unbemerkt das Restaurant. Kurz musste ich mich orientieren, da es schon längst dunkel war und ich nie in diesem Teil Kölns gewesen war, aber dann sah ich ihn auf dieser einen abgelegen Bank sitzen, die Kapuze weit ins Gesicht gezogen. Ich zögerte, aber erinnerte mich sofort an Luisas und Felix' Worte. Ich muss mit ihm reden! Ich lief auf die Bank zu und blieb hinter ihr stehen. "Hey." Dieses Wort verließ nur schwer meinen Mund und es hörte sich dünn und leise an, aber es war nicht zu leise, denn er hörte es. Er zuckte leicht zusammen, wahrscheinlich weil er nicht damit gerechnet hatte, aber er drehte sich nicht um, blieb stumm. Ich wartete auf eine Antwort, stand stur hinter der Bank. Vergebens setzte ich mich dann aber doch neben ihn. "Ich... es tut mir leid. Manchmal denkt man nicht nach und manchmal trifft man falsche Entscheidungen, wobei ich diese nicht mal wirklich getroffen hatte, denn ich konnte kaum denken. Ich war alkoholisiert und..." Eine ruckartige Bewegung von der Seite ließ mich unterbrechen. Taddl hatte seinen Kopf zu mir gedreht und starrte mich an. Ich drehte meinen Kopf nur zögerlich in seine Richtung, nicht mehr wirklich fähig irgendwas zu sagen. Seine Augenbrauen waren angestrengt zusammen gezogen und sein Kiefer offensichtlich angespannt. Er schüttelte nur leicht, niedergeschlagen den Kopf und stand auf und lief schnell, fast sogar rennend, weg. Nicht realisierend was soeben passierte blieb ich steif sitzen, bis ich wirklich zu mir kam und mir bewusst wurde, dass ich zu ihm musste. Ich rannte ihm hinter her, bis ich ihn eingeholt hatte. Ich weiß nicht wohin er wollte, wahrscheinlich einfach nur weg hier, weg von mir. "Taddl, bitte hör mir zu!" Nichts, keine Reaktion und der Blick nur starr noch vorn gerichtet. Er machte große zügige Schritte, bei denen es mir schwer fiel mitzuhalten. Die Gegend wurde immer dunkler und abgelegener. "ich bitte dich.." Meine Stimme klang so flehend, fast schon erbärmlich. Er blieb ruckartig stehen und schaute mich eine Weile einfach nur an. "Weißt du, wie ich mich fühle?" kam es nun von ihm, doch er gab mir keine Chance zu antworten. "Weißt du, wie schmerzvoll die letzten Tage für mich waren? Ich weiß nicht wie es für dich war, aber im Urlaub wurde mir so einiges klar. Wir haben uns so gut verstanden, gelacht, rumgealbert, uns fast geküsst...und du machst mit diesem Typen rum? Ich fühl mich missbraucht, nicht ernst genommen und veralbert. Ich versteh das nicht, ich versteh dich nicht!" Bei jedem seiner Worte wuchs der Schmerz in meiner Brust und seine Stimme wurde immer lauter. Die Straßen Kölns waren leer und ich war froh darüber. Taddl bewegte sich immer mehr in meine Richtung. Ich war nicht in der Lage irgendwas zu sagen. "Ich sah dich da. Total erledigt vom Alkohol auf diesem Typen liegen und in diesem Moment wurde mir so schlecht. Ich hatte ernsthafte Angst! Ich spürte Wut, die ich in meinem Leben nie gespürt hatte und ich wusste nicht mehr was ich tue, meine Gedanken waren so vernebelt. Bin mir nicht mal sicher ob du deine Taten irgendwie bereust. Ich bin so enttäuscht von dir, Maia.." Der letzte Satz war so leise, dass ich ihn nur hören könnte, weil er mir so nah stand. "Ich weiß auch nicht was ich da tat, der Alkohol-" doch weiter kam ich nicht. "Der Alkohol? Du schiebst alles auf den Alkohol?" Taddl lachte bitter und wurde so laut, dass ich aufzuckte. "So ein Blödsinn! Selbst unter Alkohol macht man nicht so etwas.. Dummes! Ich kanns nicht fassen, dass dus nicht kapierst." ich stieß mit dem Rücken gegen die kalte Ziegelwand, denn mittlerweile nahm er mir auch den Rest an Ausweichmöglichkeiten. "Ist es denn so schwer zu verstehen? Maia, Ich liebe Dich!"
Er klang so verzweifelt. Das war eine Sache, die hätte ich jetzt niemals aus seinem Mund erwartet. Stille. Ich sah ihn nur an. War ich denn so blind? Es war kein Instinkt, es war eine Handlung aus dem Bauch heraus, denn es fühlte sich Richtig an. Meine Hand fuhr ruckartig zu seinem Nacken und ich zog mich hastig hoch um meine Lippen auf seine zu legen. Überrascht versteifte er seinen ganzen Körper, aber schon gleich erwiderte er und ich ergriff mit der anderen Hand seine Hand. Er löste sich kurz und es herrschte wieder kurz ein Moment der Stille und ich konzentrierte mich auf seinen Atem, welcher an meinen Lippen abprallte, ehe er die Lücke wieder schloss und mich erneut küsste.
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Hey Friends!
12. Kapitel und ich glaube die Schlussszene war diese Szene, die ihr doch alle sehnlich erwartet hattet, nicht wahr? :D Aber halt, das war erst der Anfang dieser Liebe und ich werde es den Beiden nicht leicht machen! muhahahahaIch war übrigens letzte Woche auf Abschlussfahrt in dam dam dam... LONDON :3 und es war wundervoll. *~*
Und Vielen Danke by the way an die knappen 300 Leser, die trotz meiner Inaktivität von einem halben Jahr am Ball geblieben sind. I luv u :]
Habt noch einen graziösen Tag und vergesst nie wer ihr wirklich seid. <3
Bis dann, Nadja (^V^)/
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'Urr' macht der Wookie [ Taddl/Youtube ]
FanficMaia besucht die Ferien mit ihrem Zwillingsbruder Felix (aka Rotpilz) das Youtuber-Haus. Ihr Bruder will ihr endlich diese verrückten Idioten vorrstellen die Felix schon fast Familie nennen kann. Maia kennt die ganzen Jungs nur vom Telefonieren und...