Eine extreme Panik durchquerte mich und mein Herz drohte zu explodieren, so schnell, wie es schlug.
Was war das denn? Ich will hier raus! Ich fühlte diese Einengung in meiner Brust und verspürte einen Drang, einfach abzuhauen. Weg von allem. Weg von den ganzen Sorgen und meinen Ängsten.
Ich rannte und rannte, doch der riesige Schatten kam mir immer näher. So sehr ich es auch versuchte, er holte mich ein. Ich schaffte es nicht.Mit einem Ruck riss ich meine Augen auf und merkte, wie ich am ganzen Körper schwitzte. Was zur Hölle war das? Ich war extrem kurzatmig und die Panik in mir schien mich innerlich aufzufressen. Nicht schon wieder... Nicht noch ein Albtraum...
Jede Nacht um genau drei Uhr wurde ich wach. Jede Nacht hatte ich diese verdammten Albträume. Jede Nacht überkam mich diese unerträgliche Panik.
Die nächsten drei Stunden bekam ich kein Auge mehr zu. Ich hatte die ganze Nacht dieses Herzrasen und diese nervigen Gedanken, wie der erste Schultag wohl werden würde. Diese Gedanken in meinem Kopf machten mich noch verrückt. Sie waren immer da. Wirklich immer und so sehr ich auch versuchte, sie auszublenden. Es funktionierte nicht. Nicht ein einziges Mal hatte ich es geschafft, nach einer dieser becheuerten Albträume wieder einzuschlafen. Zu groß war die Angst, dass es mich fangen würde. Das dieser Schatten mich fangen würde.
Dann kam endlich die Erlösung. Mein Wecker klingelte. Ich war todmüde und doch hellwach. Ich schaltete mein Handy ein, wobei ich sofort die Helligkeit herunter schraubte, da es viel zu hell war. Ich checkte meine Nachrichten und hatte eine von Louis.
„Vermisse dich jetzt schon :-( Ich hab keine Lust auf Schule ohne dich"
„Hoffentlich hast du trotzdem einen tollen ersten Schultag. Meld dich, wenn du zu Hause bist <4"
„<3*"„Danke Lou <5"
Ich legte mein Handy wieder auf den Nachttisch, wobei es extrem ungewohnt war, eines zu besitzen, da ich in meinem alten Zimmer keines hatte. Das große Haus war wohl das einzige, was mir hier gefiel.
Müde schlenderte ich ins Badezimmer und holte eine Zahnbürste und die Zahnpaste aus meiner Kulturtasche. Die Zahnpasta gab mir ein Deja vu an die Übernachtungen mit Louis. Wir hatten einmal unzählige Punkte der Pasta in unseren Gesichtern verteilt und so getan, als wären wir Aliens. Was ich tun würde, um diesen Moment noch einmal erleben zu dürfen... Erwachsen werden ist echt scheiße.
„Morgen, Mum" brummte ich, als ich fertig angezogen in die Küche schlenderte und meine Mum bereits am Tisch saß und Zeitung las.
„Morgen, Schatz. Gut geschlafen?"
„Mhm." murmelte ich und schenkte mir etwas Kaffee ein, welcher schon zubereitet in einer Kanne war. Dann kamen auch schon Gemma und Robin, welche sich ebenfalls an den Tisch setzten und uns einen guten Morgen wünschten. Mit meinem schwarzen Kaffee setzte ich mich neben meine Mum und blickte kurz in die Zeitung. Da allerdings, wie auch sonst meistens, nur langweilige Berichte enthalten waren, konzentrierte ich mich lieber auf meinen Kaffee.
„Ich kann dich zur Schule mitnehmen, muss da eh hin." sagte Gemma und schmierte dabei eine Scheibe Brot.
„Danke." murmelte ich und versuchte, so wach wie möglich zu wirken. Auf dem Tisch waren ein paar Brötchen, weshalb ich mir eines davon nahm und einfach mit Butter strich. Doch schon nach dem ersten Bissen merkte ich eine unerträgliche Übelkeit, die mir hochkam. Appetit hatte ich also nicht so wirklich. Trotzdem konnte ich das Brötchen jetzt nicht so stehen lassen und zwang es mir mehr oder weniger herunter. Nach der Hälfte konnte ich allerdings wirklich nicht mehr. Ich nahm noch einen kleinen Schluck des mittlerweile abgekühlten Kaffees und holte dann meinen Rucksack. Gemma wartete bereits und wenig später saßen wir auch schon in ihrem kleinem Landrover.
„Viel Spaß." sprach sie, als sie vor einem riesigen Gebäude hielt. Die Wände waren aus roten Backstein und gaben so einen Vintage Style ab. Äußerlich gefiel sie mir.
Ich stieg aus und stand nun völlig hilflos vor der Schule. Es waren nur sehr wenige Schüler da, was vermutlich daran lag, dass der Unterricht erst in zwanzig Minuten beginnen würde. Auch so eine Eigenschaft von mir. Ich ging immer viel zu früh los, um ja nicht zu spät zu kommen. Lieber würde ich zwei Stunden warten, als auch nur fünf Minuten zu spät zu sein. Nun ja, ob das jetzt positiv oder negativ war, lässt sich drüber streiten.
Die ersten Schüler betraten das Gebäude, weshalb ich es ihnen gleich tat. Nun musste ich nur noch das Sekretariat finden, dann war der Anfang geschafft. Nirgends konnte ich allerdings Beschilderungen erkennen, weshalb ich immer nervöser wurde. Es glich hier alles einem Labyrinth und ich fühlte mich total verloren. Fuck. Fang jetzt bloß nicht an zu weinen, Harold. Sonst kannst du direkt wieder die Schule wechseln.
„Tschuldigung? Ist alles okay bei dir?" ertönte eine Stimme hinter mir und ich spürte ein leichtes Stupsen auf meiner Schulter.
„Oh-Ähm... ja, danke." stotterte ich und sah in die haselnussbraunen Augen eines Mädchens.
„Sieht aber nicht so aus. Bist du neu hier?"
„J-ja."
„Dann suchst du vermutlich das Sekretariat?" Gott gnade diesem Mädchen. Sie war meine Rettung.
„Komm, ich zeig es dir. Ist ein bisschen verwirrend hier, wenn man noch nie hier war."
„Ein bisschen?"
„Ja... ja, die sollten echt mal Beschilderungen anbringen." lachte sie und zog mich an der Hand mit sich.
„Wieso kommst du mitten im Schuljahr?"„Umgezogen." antwortete ich knapp, da ich nicht sonderlich Lust hatte, über dieses Thema zu sprechen.
„Typisch. Also, das ist das Sekretariat." Mit ihrer Hand deutete sie auf eine große Holztür an, die auch tatsächlich beschriftet war. Ich klopfte, wie früher auch immer, und eine Frau mit kurzen grauen Haaren öffnete diese lächelnd.
„Wie kann ich helfen?" Louis hatte mir das Sprechen immer abgenommen und irgendwann hatte ich mich so sehr daran gewöhnt, dass wir uns vorher nicht einmal mehr abgesprochen hatten. Ich vermisste ihn. Jetzt schon.
„Hallo?" schnipste sie vor mein Gesicht.„Oh, ja. Tut mir leid. Ich... ich habe heute meinen ersten Schultag hier."
„Ah, richtig. Dann bist du wohl Harry." Unbeholfen nickte ich und sie bat mich herein. Die Frau, welche sich als Mrs. Brown vorstellte, informierte mich über alle wichtigen Dinge und begleitete mich später in mein Klassenzimmer. Sie klopfte an der Tür und trat ein. Ich tat es ihr gleich und sofort lagen alle Augen meiner neuen Klasse auf mir. Ich hasste es wie die Pest, im Mittelpunkt zu stehen, weshalb ich in diesem Moment am liebstem im Erdboden versinken wollte. Als ich jedoch dieses Mädchen von vorhin sah, beruhigte ich mich ein wenig. Wenigstens ein Gesicht, welches ich mehr oder weniger kannte. Sie lächelte sympathisch und machte einen wirklich netten Eindruck.
„Also, das ist Harry. Euer neuer Mitschüler. Möchtest du vielleicht etwas von dir erzählen?" sprach die Frau, welche am Lehrerpult stand zu mir gewandt.
„Also ich bin Harry... Harry Styles und ich bin achtzehn. Ich bin vor kurzem hier her gezogen, komme aber eigentlich aus... aus Doncaster." Ich spürte schon ein dumpfes Schlagen im Kopf, welches von meinem Herzen kam.
„Gut. Setz dich bitte auf einen er freien Plätze." Ich nickte und sah mich um. Dieses Mädchen von vorhin winkte mich zu ihr und ich setzte mich dankend auf den Platz neben ihr. Ich hatte wirklich ein Glück, dass hier noch ein Platz frei war.
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Freedom ~ Larry Stylinson
FanficEine kurze Geschichte! Harry und Louis sind beste Freunde. Das waren sie schon seit sie denken konnten und man meinte, sie niemals trennen zu können. Sie gaben sich ein lebenslanges Versprechen. Wird dieses aber wirklich für immer halten? Für Harry...