Snapes dunkle Augen, hatten einen kälteren Glanz denn je, doch ehe ich mich mit Worten aus der Situation winden konnte, war ich schon hinein in den Raum gezogen worden. Die Türe schloss sich hörbar. "Seid ihr zwei nicht mal in der Lage, einen Schweigezauber über uns zu legen?", beschwerte sich der Schwarzhaarige und schwang seinen Zauberstab. Die Wände des Raumes waren durch die Massen an Regalen nicht zu sehen, er war klein, ja, hatte aber dennoch genügend Platz, um einen runden Tisch zu fassen, an dem drei erwachsene Männer Platz finden konnten. Die anderen beiden, bei denen meine Sorge schon hoch war, stellten sich nun als Sirius und Remus heraus. Kurz hätte man womöglich bemerken können, wie von mir etwas Spannung abfiel. "Sie hat sich draußen herumgetrieben und gelauscht." Obwohl Snape so ernst wirkte und definitiv unerfreut mich zu sehen, konnte ich das nahezu zufriedene Grinsen auf den Lippen des Animagus sehen.
Dennoch war es, wenn ich es mal so betrachtete, etwas unangenehm, beim Lauschen erwischt worden zu sein. Während Snape, aber auch Professor Lupin, irgendwelche Sachen an mich ran beteten, hielt ich einen angenehm intensiven Augenkontakt mit Sirius. Seine grauen Augen, wirkten keineswegs so leblos, wie Harry sie einst beschrieben hatte, viel mehr sprühten sie fast vor Lebendigkeit. Ein verschmitztes Grinsen wanderte über das Gesicht des ehemaligen Gefangenen, während er mit seinen Fingern Kreise auf dem harten Holz des Tisches fuhr. "Lasst sich doch einfach unsere neue Gesellschaft sein", schlug der Schwarzhaarige also vor. Auf Snapes Gesicht kräuselten sich Falten der Unzufriedenheit. "Ich denke nicht, dass Miss Granger das wollen würde", maßte er sich an, über mich zu bestimmen. "Woher wissen sie denn, was ich möchte, Professor." Eindrücklich musterte ich die Fledermaus, die wohl dachte, sie wüsste alles über mich. Man, ich wollte gerade Sirius weiter anschmachten, der so attraktiv wirkte, wie er lässig auf dem Stuhl saß, mich mit seinen Blicken gefühlt auszog... Schnell strich ich mir ein paar Haarsträhnen nach hinten. Nicht auffallen Hermine, nicht auffallen. Mich selbst zu mahnen, machte es noch schwieriger, keine auffällige Bemerkung zu machen oder mich einfach auf einen dieser Männer zu stürzen.
Meine Augen schweiften nun zu Remus, der bisher noch fast gar nichts gesagt hatte, außer mich zwei-, dreimal zurechtzuweisen. Seine Augen waren von einem unbekannten Hunger gefüllt, der mich, ohne mich auch nur im Geringsten zu berühren, bereits auffraß. Aufmerksam betrachtete ich seine angespannte Haltung, die einem Tier auf der Jagd ähnelte, stellte mir vor, wie wohl seine Brust aussehen musste, unter der diese animalische Muskulatur lauerte, nur darauf wartete, entdeckt zu werden. "Sie haben gutes Timing, Miss Granger", wand Snapes Wort sich wieder an mich. Dieser hatte die letzten Minuten damit verbracht, mit Sirius darüber zu diskutieren, ob meine Anwesenheit wirklich eine Bereicherung wäre. Scheinbar waren sie zum Schluss gekommen, dass es für heute so wäre.
"Wen ersetze ich denn?", hakte ich schließlich nach, interessierte es mich nun doch, mit wem die Drei zuvor in Gesellschaft waren. "Lucius Malfoy", erwiderte Remus als erster. Hätte ich mich nicht wenigstens ein bisschen im Griff, wäre mir die Kinnlade heruntergeklappt. "Der war hier?", fragte ich inzwischen doch fassungslos. Als ob dieses hochnäsige Arschloch sich mit zwei Halbblütern (einer sogar ein Werwolf) und einem verbannten Reinblut treffen würde... freiwillig... zum Spaß. Kurz verschlug es mir wirklich die Sprache, denn der groß gebaute Mann, mit dem Elfenbeinfarbenen Haar, sah jetzt wirklich nicht so aus, als ob er das Tun würde. Doch wenn ich den drei Männern hier Glauben schenkte, dann blieb mir nichts anderes, als mir Malfoy Senior hier mit den Drein vorzustellen, wie er sich (womöglich) fröhlich betrank und seine dummen Sprüche riss. Still verharrte ich also in meiner Position. Fast bedrückte Stille herrschte. Snape war der, der sie durchbrach. "Also, Miss Granger", der Kerl ließ es sich wirklich nicht nehmen meinen Namen in jedem Satz zu erwähnen, "Bleiben sie nun, oder wollen sie gehen?" Obwohl ich erwartet hätte, dass er weitaus genervter klingt, konnte man meinen, einen winzigen Schimmer von Hoffnung in der Stimme des alten Professors zu hören. "Ich bleibe", sagte ich entschlossen. Allerdings meine Lupin sogleich noch etwas anmerken zu müsse: "Sie können aber jederzeit aussteigen." "Du spielst jetzt mit den großen Jungs", ergänzte Sirius seinen Kindheitsfreund, auch wenn ich in seinen Augen die Selbstzufriedenheit funkeln sah. Ich wusste nicht, woher eben diese kam, aber zugegeben, störte es mich nicht. "Ich weiß. Vielen Dank, Professor", wahrte ich die Höflichkeitsfloskeln.
Bevor ich überhaupt dazu kam, meinen Zauberstab zu zücken und mir nun endlich auch etwas von den wunderbar, alkoholischen Flüssigkeiten in ein Glas einzulassen, wurde mir ein solches bereits zugeschoben. In diesem eine grüne Flüssigkeit, die immer mal wieder, einfach so, Wellen schlug. "Trink! Das erste Glas ist für die Einweihung!", meinte der Black fast so aufgeregt wie ein kleines Kind, doch fasste sich keine Sekunde später wieder. Also tat ich, was mir gesagt wurde. Irgendwie fühlte sich all das sehr seltsam an. Snape, wie er auf seinem Stuhl rumrutschte und mit einem kleinen Glasstab immer wieder in dem Getränk rumrührte. Remus, dessen Augen einen ungewohnten, giftgrünen Glanz hatten und Sirius, der mich gerade dazu aufforderte, irgendwelchen seltsamen Alkohol zu trinken. "Was in diesem Raum ist, bleibt in diesem Raum", mahnte Severus inzwischen doch nochmals. Still nickte ich, versuchend zu erschmecken, was da in meinem Getränk war. Doch bevor ich mir noch länger Gedanken machen konnte, klärte Sirius mich auf: "In diesem Raum gibt es die Wahrheit und nur die Wahrheit." Okay, also "Aufklären", war definitiv das falsche Wort dafür. Andeuten traf es wohl eher. Allerdings war nun klar, dass die drei mir gerade Wahrheitsserum verabreicht hatten und mich somit wehrlos gegenüber ihren Angriffen machten.
Leise seufzte ich auf. Also sitzen sie jetzt nur hier rum... oder spielen sie etwas... Irgendwas müsse sie doch machen. So langweilig kann doch keiner sein. Vor allem mit Sirius durfte es doch nicht langweilig werden, richtig? Gerade als ich mich nach diesem umsehen wollte, um mich an ihn zu richten, spürte ich einen warmen Atem an meinem Ohr, der angenehme, kribbelnde Schauer durch meinen Körper jagte. Ich begann auf meiner Unterlippe herumzukauen, erfüllt von Spannung. "Weißt du, in zwei Tagen ist Vollmond", hauchte die warme, raue Stimme von Sirius in mein Ohr. Erneut ging ein Schauer durch meinen Körper. Es hingen so viele Spannungen in der Luft und die meisten davon waren auch noch sexuell. Meine Haut kribbelte wie verrückt an den Stellen, wo ich mit Sirius in Kontakt gekommen war. Also hauptsächlich mein Handgelenk, an welchem er mich vorsichtig näher an sich dirigiert hatte, aber auch mein Hals, an den sein Atem geprallt war. Immer noch erschauderte ich, wenn ich daran dachte, wurde aber abgelenkt.
"Remus, teil doch bitte die Karten aus."
"Bestimmst du jetzt wieder irgendwelche irrsinnigen Regeln, Black?"
"Womöglich."
Snapes Stimme war dem Zischen einer Schlange so nah, dass es eine kalte Welle des Schrecks über meinen Rücken jagte. Ein fragender Blick an den Brünetten mit den seichten Locken reichte, damit er mir erklärte, was wir jetzt eigentlich vorhatten zu spielen. Das Spiel nannte sich "51 tot". Jede Karte hatte einen Wert, der nach der Reihenfolge bei Skat war. Somit war ein Ass eine Eins, eine Dame eine Drei und so weiter. Wer die 50 als Erstes überschritt war der Verlierer. Allerdings hatte Sirius das Spiel so abgeändert, dass der, der vor der Person gelegt hatte, dieser eine Pflicht stellen durfte. Da es mit vier Personen sehr schlecht aufging, galt ebenso die Regel, dass man legen durfte, sobald man konnte und es keine wirkliche Reihenfolge gab. Das einzige Verbot war, dass man nicht zweimal hintereinander, legen durfte. Zwischen den gelegten Karten durften maximal 10 Sekunden liegen, ansonsten musste jeder einen Shot trinken.Ein amüsiertes Grinsen wanderte kurz verworren über meine Lippen. Das würde den Abend nun doch um einiges interessanter machen...
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Begierde [HarryPotter FF] || 18+
FanficDer Krieg ist vorüber, wir schreiben das siebte Schuljahr von Hermine Granger, Dezember. Die junge Hexe steht kurz vor ihrem Abschluss, doch dann erreicht sie ein seltsamer Traum, der sie fürs Erste verfolgt. Wer wird ihr nur ihr Liebhaber? Eine Fa...