𝑲𝒂𝒑𝒊𝒕𝒆𝒍 𝒆𝒊𝒏𝒔

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𝑹𝒐𝒔𝒆

*Ring* *Ring* *Ring*

Mein Wecker nervt mich wie jeden Morgen mit seinem lautem Klingeln. Er spielt drei Mal mein Lieblingslied, bevor ich hart gegen ihn schlage. Ich krieche geräuschvoll aus meinem Bett und gehe Duschen. Vorm Föhnen schminke ich mich, damit meine Haare währenddessen trocknen können. Ich habe mich für einen Fledermaus Eyeliner mit einem Kreuz darunter entschieden und finde, dass er mir heute besonders gut gelungen ist.

Ich habe mich zusätzlich dazu entschieden eine kurze Hose mit zerrissener Strumpfhose, Overknees und einen weiten rosa Hoodie anzuziehen. Ich muss gestehen, dass ich meinen Style liebe und mir nichts aus der Meinung meiner Mitschüler mache, denn die sind nur eingebildet und machen deswegen alle runter, die nicht ihrem Schönheitsideal entsprechen. Deswegen machen sie mich auch runter, weil ich eben nicht so bin, wie alle wollen das ich aussehe.

Meinen Namen hassen die Leute auch, denn er ist Rosetta und ich weiß selbst, dass er altmodisch und kitschig ist, aber damit muss ich leben denn, den hat mir meine Oma gegeben. Ich sage den Leuten meistens nur mehr meinen Spitznamen Rose.

Aber naja, was soll ich machen, muss dann auch los gehen sonnst komm ich zu spät. Ich nehme mir einen Apfel, ziehe meine schwarzen Converse an und mach mich auf den Weg in die Schule.

Mein Vater schläft wie jeden Tag um diese Uhrzeit, deswegen habe ich nicht die Chance, ihm Tschüss zu sagen. Gestern ist er wieder spät nach Hause gekommen. Er ist seiner Lieblingsbeschäftigung nach gegangen, mit seinen Saufkumpels trinken. Ich hasse es, wenn mein Vater etwas trinkt. Denn er hat ein großes Alkoholproblem und ist dann immer sehr aggressiv.

Manchmal so sehr, dass ich Angst habe, dass er handgreiflich wird. Einmal ist es mir passiert, dass er es geworden ist. Er war sehr betrunken und so wütend über meinen Vorschlag bei meiner Oma einzuziehen, dass er mir mit all seiner Kraft eine Packpfeife gegeben hat. Ich war knallrot auf meiner Wange und es begann nach einigen Stunden blau zu werden. Danach habe ich eine auf die rechte Seite meiner Lippe bekommen, weswegen sie auch aufgeplatzt ist und stark zu Bluten begonnen hat. Ich bin ins Zimmer gerannt und habe nie wieder ein Wort über das Thema oder den Vorfall gewechselt. Besser ich vertreibe alle Gedanken zu dem Vorfall, denn ich will ihn einfach vergessen und einmal mit meinem Vater normal reden können. Das schaffe ich aber leider nicht. Vielleicht wird irgendwann einmal meine Angst vor ihm verschwinden.

Bevor ich in der Schule ankomme, statte ich meiner Oma einen Besuch ab und hole meine tägliche Schuljause ab. Zu meiner Oma habe ich ein gutes Verhältnis. Ich kann mit ihr über alles reden und sie sagt nichts dagegen und verurteilt mich nicht. Sie kann sogar sehr gut zuhören, hat immer ein offenes Ohr für meine Probleme und immer den perfekten Ratschlag. Zeit mit ihr zu verbringen ist immer das Schönste, was es gibt und ich liebe es mit ihr Puzzle zu bauen, Musik zu hören und zu reden. In Puzzles ist sie unschlagbar, ihre Augen sind so scharfsinnig wie die eines Luchses. Ich sehe immer die Freude in den Augen meiner Oma, jedes Mal, wenn ich bei ihr vorbeikomme. Sie liebt mich von ganzem Herzen und lässt es mich jeden Tag aufs Neue wissen. Sie schreibt mir täglich, wie es mir geht, wie es in der Schule war oder ob ich gut geschlafen habe.

Gerade als ich die Tür zu meiner Oma aufmachen will, macht meine Oma sie auf und begrüßt mich mit einem großen Lächeln und meiner Jausenbox in der Hand. Heute ist es ein gemischter Salat mit Mozzarella und Kürbiskerndressing. Ich liebe ihre Salate über alles, sie schmecken einfach köstlich. Durch ihr Lächeln bin ich sofort besser drauf. Sie schafft es immer wieder aufs Neue meine Stimmung zu heben. „Hey Schätzchen, hier für dich", begrüßt sie mich mit ihrer lieblichen, freundlichen Stimme und drückt mir die Box in die Hände.

Ich bedanke mich freundlich und mache ein Treffen nach der Schule aus. Wir habe geplant ein neues Puzzle anzufangen, dass ich vor kurzem extra gekauft habe. Die anderen haben wir alle schon dreimal gemacht. „Tschüss Oma, ich habe dich lieb. Wir sehen uns nach der schule", verabschiede ich mich.

𝐖𝐚𝐬 𝐢𝐧 𝐏𝐚𝐫𝐢𝐬 𝐩𝐚𝐬𝐬𝐢𝐞𝐫𝐭 𝐛𝐥𝐞𝐢𝐛𝐭 𝐢𝐧 𝐏𝐚𝐫𝐢𝐬!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt