Kapitel 6: Hilfe

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POV-Kyojuro
Meine Kräfte waren am Ende. Was ist das nur für ein Dämon? Weder die Anzahl seiner Klone hat mit der Zeit abgenommen, noch seine Kraft. Die 9. Form ist mein letzter Trumpf...ich habe versagt…
“Steh auf Rengoku-san!” Mh? Jemand stellte sich vor mich und erschlug einige der Kopien. “Los! Aufgeben sieht dir nicht ähnlich!” Von der Seite kam eine weitere Person. “Müssen wir irgendwas über diesen Teufel wissen?” Ich sah zu Tomioka-san auf. “Wie ihr bestimmt bemerkt habt kann er Kopien von sich selbst erstellen. Soweit ich das gemerkt habe stehen sie dem Original im Punkt Stärke in nichts nach und ihre Ausdauer scheint ebenfall unerschöpflich. Seine Kopien lassen sich jedoch leicht töten, da sie scheinbar eine begrenzte Intelligenz haben.” Shinobu nickte mir lächelnd zu. “Du kannst es jetzt uns überlassen diesen Dämon auszuschalten.” Sie stürzte sich, genau wie Tomioka, in den Kampf. Aber einfach hier rumsitzen und abwarten kann ich auch nicht. Also stand ich, mehr oder weniger sicher, wieder auf. Von neu gewonnener Kraft durchströmt viel eine Kopie nach der anderen meinem Katana zum Opfer.
Nach ungefähr einer weiteren Stunde des Kampfes hatten wir das Original endlich festgesetzt. “Wieso kannst du dich im Sonnenlicht aufhalten?” Fragte Shinobu ihn scharf. Der Dämon grinste sie jedoch nur an und fing an zu lachen. “Antworte!” 
“Ihr werdet schon bald untergehen! Ihr mickrigen, schwachen Menschen!” Kaum hatte er das gesagt trennte Shinobus Katana seinen Kopf von seinen Schultern und sein Körper begann sich aufzulösen. Mit einem entnervten Seufzen drehte sie sich zu mir. “Bringen wir dich erstmal zum Schmetterlingsanwesen.” Ich schüttelte direkt den Kopf und erntete einen verwirrten Blick von Shinobu. “Wieso nicht?” 
“Ich werde woanders erwartet und habe schon viel zu viel Zeit verloren.” Erneut seufzte die junge Frau vor mir. “Dann lass mich wenigsten deine Wunde sehen.” Sie deutete auf meinen Bauch und ich zog kurzerhand mein Oberteil aus. Dem Blick Shinobuˋs nach zu urteilen, war die Verletzung nicht allzu schlimm. Sie holte eine Salbe aus einer ihrer Taschen und strich sie vorsichtig auf mein Verletzung. Bei ihrer Berührung zuckte ich leicht zusammen und ich fühlte mich als ob ich Yu hintergehen würde. Meiner Meinung nach ließ sich Shinobu auch etwas zu lange Zeit ihr Vorhaben zu beenden, sodass ich mich wieder anziehen konnte. “Danke…” Ich legte mir meinen Umhang um. “Ich begleite dich noch. Giyu du kannst ja schon mal Bericht erstatten gehen.” Der angesprochene nickte und verschwand dann auch. “Wo musst du denn hin?” Ich sah sie fragend an, bis mir wieder einfiel, dass sie mich begleiten wollte. “Zum Anwesen meiner Familie…” gab ich monoton von mir und lief los. Um ehrlich zu sein passte es mir gerade gar nicht, dass sie mich begleiten wollte. Doch nach einigen Schritten wurde mir schwindelig und ich drohte das Gleichgewicht zu verlieren. Hätte mich Shinobu nicht gestützt, hätte ich Bekanntschaft mit dem Boden gemacht. Na super...jetzt war ich definitiv auf ihre Hilfe angewiesen…

Endlich! Ich sah wie Senjuro gerade aus der Tür trat und sich umsah. Wir waren ununterbrochen gelaufen und auch Shinobu sah etwas mitgenommen aus. Wer kann es ihr auch verübeln? Immerhin habe ich mich die ganze Zeit auf sie gestützt um überhaupt laufen zu können. “Senjuro!” Der Blick meines Bruders legte sich auf mich. “Du bist wieder da!” Er kam zu uns gerannt, blieb jedoch ein paar Meter vor uns stehen und sah Shinobu durchdringlich an. Danach heftete sein Blick wieder an mir. “Du wurdest schon wieder verletzt...?” Ich löste mich von Shinobu und kniete mich vor Senjuro. “Keine Sorge das ist ganz schnell wieder verheilt!” Nachdem ich ihm kurz durch die Haare gewuschelt hatte richtete ich mein Aufmerksamkeit wieder auf die Frau hinter mir. “Danke Shinobu. Wenn du möchtest kannst du dich erstmal ausruhen bevor du dich auf den Rückweg machst.” Sie nickte mir dankend zu. Wir gingen nach drinnen, ich überließ Shinobu erstmal in Senjuros Obhut und machte mich auf den Weg in mein Zimmer. Als ich die Tür aufschob wurde mir augenblicklich warm ums Herz. Yu lag, die Decke umklammernd, auf dem Futon und schlief seelenruhig. Ich schloss die Tür hinter mir, schlich auf Zehenspitzen zu ihr und kniete mich neben sie. Mich leicht über sie beugend, strich ich ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Ihre Augenlider bewegten sich leicht, welche sie letztendlich öffnete. “Kyo..?” Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, bei ihrer verschlafenen Stimme. “Morgen Kleine.” Sie rieb sich die Augen und richtete sich langsam auf, nur um sich gegen meinen Oberkörper fallen zu lassen. “Warte die Sachen sind dreckig..” Ich schob sie widerwillig von mir weg, damit ich aufstehen konnte, ging zu meinem Schrank und holte mir einen weiten Pulli und eine bequeme Hose aus diesem (Ich weiß, dass die sowas nicht anhaben, aber das ist mir jetzt scheiß egal…). Kaum hatte ich mein Oberteil ausgezogen, was zugegeben mehr weh tat als ich gedacht hätte, wurde ich von hinten umarmt, zuckte jedoch leicht zusammen, als sie an meine geprellten Rippen kam. Sie machte dann auch kurzen Prozess und drehte mich zu sich. Ihre Augen weiteten sich, als sie den blau-lilanen Fleck sah. Oder sollte ich eher sagen, dass meine linke Seite komplett blau war. “Was ist passiert?” Fragte sie, während sie meinen Körper besorgt musterte. “Ich wurde auf dem Rückweg von einem Dämon angegriffen..” Sie sah mir in die Augen. “Hat die Versammlung bis Abends gedauert?” Ich schüttelte den Kopf und fuhr mir mit der Hand durch die Haare. “Ein Dämon der Tagsüber aktiv ist und kein Schaden durch Sonnenlicht nimmt?” Yuˋs Augen leuchteten besorgt. “Keine Sorge, Kleine. Er ist tot.” Ich hatte meine rechte Hand an ihre Wange gelegt. “Komm her.” In einer flüssigen Bewegung zog ich sie an meinen Körper und legte mein Kinn auf ihrem Kopf ab. Nach ein paar Momenten entspannte sie sich auch endlich und legte behutsam ihre Arme um meinen Bauch. So standen wir eine Zeit lang, bis Yu ihren Blick zu mir hob. “Hast du das schon versorgt?” 
“Shinobu hat vor einigen Stunden eine Salbe aufgetragen.” Ich sah wie sich etwas in ihrem Blick veränderte, ging jedoch nicht weiter darauf ein. Ich kenne diesen Ausdruck…
Yu wendete sich wieder von mir ab und verschwand einige Augenblicke lang aus dem Zimmer, bis sie mit Verbandszeug und einigen Kräutern zurückkam. “Leg dich bitte hin, Kyo.” Nickend legte ich mich auf den Futon und beobachtete Yu wie sie einige Kräuter zu einer Salbe verarbeitete. Sie kniete sich zu mir und verteilte langsam und extrem vorsichtig die grüne Kräutermasse auf dem verletzten Teil meines Oberkörpers. Ungewollt stöhnte ich leicht auf, als ihre Hände über meine Haut strichen, während sie mich nur an grinste und anwies mich aufzusetzen, damit sie die Bandage anlegen konnte. Als sie dann endlich fertig war zog ich sie auf meinen Schoß und vereinte unsere Lippen in einem verlangenden Kuss. 

Back to life-Alles wie es war?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt