Ungewisse Stille

7 1 1
                                    

Immer noch schockiert kämpfte sich Linn an das Ufer. Plötzlich befand sie sich in einem See, doch wie war das nur möglich? Es gab keinen See in der Nähe des Schlosses. Es gab noch nicht einmal einen See in der Nähe der Stadt. Ungläubig und von schmerzen ergriffen strampelte sie weiter vor sich hin. Jeder Zug durch das Wasser ließ die Schmerzen vom Aufprall nur noch schlimmer werden, doch kämpfte sich weiter voran, bis sie endlich das schützende Ufer erreichte. Endlich könnte sie sich ausruhen und ihre Gedanken ordnen. An der anderen Uferseite waren Silhouetten war zunehmen, die Linn nicht bemerkte. Sie schienen jedoch Linn zu bemerken. Noch zu kraftlos, um nach einem sicheren Versteck zu suchen, oder überhaupt zu denken, lag sie nur dort. Sie konzentrierte sich auf ihre schwere, aber auf paradoxe Art auch kraftlose Atmung. Nichts ergab mehr Sinn. Alle Anstrengungen, die Linn aufbringen konnte, um zu überlegen was soeben alles Geschah endeten im Nichts.

Während Linn nun dort vor sich hin lag, am Ufer eines prächtigen Sees, der von schönen Pflanzen und in die Höhe ragenden Bäumen nur so umgeben war, näherten sich die Silhouetten. Als diese sich näherten und aus den Schatten der Bäume hervortaten könnte Linn erkennen, dass es sich um den Prinzen und die Prinzessin handelten. Erleichterung machte sich in ihr breit. „Geht es euch gut?", fragte die Prinzessin besorgt, „Sie atmet noch,", entgegnet Sylvain, „also kann es ihr nicht allzu schlecht gehen." Linn versuchte sich aufzurichten, um keine deutliche schwäche zu präsentieren. „Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Ich habe nur noch leichte schmerzen vom Aufprall.", versuchte Linn mit einem aufgezwungenen Lächeln auszudrücken. Ein Lächeln, dass zu ihrem Unglück jedoch zu aufgesetzt wirkte. „Ich sehe doch, dass ihr euch quält. Ich kann euch heilen, also bitte lasst mich euch helfen.", merket Felizia an. Linns Herz begann deutlich zu klopfen. Machte sich die Prinzessin sorgen um sie? Linn wurde nachdenklich, doch hielt es nicht lang an. Mit einem klaren Verstand kam sie zu dem Entschluss, dass sich eine Prinzessin sicherlich um all ihre Bürger sorgte. Ohne ein glückliches und umsorgtes Volk kann das Königshaus nicht lange existieren. Jedoch wollte sich Linns Herz trotz des Entschlusses nicht beruhigen. „Felizia, gerade kann das warten. Wir müssen nach einem Versteck suchen und können uns DANN auf weiteres konzentrieren.", warf Sylvain mit strenger Stimme ein. Es kamen keine Widerworte von der Prinzessin, doch schien sie ebenso nicht begeistert zu sein Linn in schmerzen zu lassen.

Ohne ein weiteres begann der Prinz einen Weg einzuschlagen, die anderen folgten. Eine unangenehme Atmosphäre der Sorge, der Verwirrung und des Misstrauens machte sich breit, die sich anhand der Stille nährte. Um sich von den Schmerzen abzulenken, behielt Linn den Prinz und die Prinzessin im Auge. Sie fokussierte auf ihr verhalten wehrend der Suche. Sie wirkten angespannt, was unter solchen Umständen zu erwarten ist, doch der Prinz schien zu schwanken. Eine immer noch anhaltende Nebenwirkung dieser Seltsamen Substanz vielleicht? Seine Hände waren zusammengeballt. Schwäche zu zeigen wollte er wohl um jeden Preis vermeiden. Für einen Prinzen wohl nichts Ungewöhnliches. Der Prinzessin konnte man nichts ansehen sie schien, wenn auch besorgt, noch immer eine Aura der Gracie, um sich zu scheren. Würde man sie so treffen, so könnte man meinen, dass nichts unüblich ist, dass sie soeben eine Rutine durchlaufe, dass alles so wie immer ist. Auch das scheint normal. So muss eine Prinzessin sein. Sie ist ein Lichtblick für ihre Untertanen und muss dies auch ausstrahlen. 

Du hast das Ende der veröffentlichten Teile erreicht.

⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 10, 2022 ⏰

Füge diese Geschichte zu deiner Bibliothek hinzu, um über neue Kapitel informiert zu werden!

Wie die Lichter sich trafenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt