Flucht

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Die Gedanken kreisten. Linn blieb die Luft aus. Jeder Atemzug viel ihr schwerer. Es drehte sich alles. Ihre Sicht verschwamm. Ihr war, als würde sie sogleich in Ohnmacht fallen, doch wurde sie plötzlich mit dem donnernden Aufschlagen der Tür aus ihrer Panik entrissen. Sie wollte schon zu beten beginnen und hoffte sich vor den Wachen noch erklären zu dürfen, doch waren es nicht die Wachen, die die Tür so aufschlugen.

Eine schreckliche Stille breitete sich aus, die nur durch das grässliche, ohrenbetäubende und fiese Lachen der Person, die ihm Türrahmen stand, durchbrochen wurde. Die Person, die soeben die Tür aufriss, schien Felizia zu sein, doch stand die Prinzessin auch bei ihrem Bruder. Linn schaute ungläubig hin und her. Es befanden sich nun zwei Felizias im Raum. „Wer seid Ihr!", empörte sich der Prinz, doch seine Stimme enthielt dabei eine ungewohnte Kraftlosigkeit. „Tja, tja, das wüsstet ihr wohl gerne, nicht wahr? Doch ich muss euch leider enttäuschen. Die Frage wer ich bin ist momentan eine eurer geringsten Sorgen. Außerdem ist es doch nicht sehr adelig, wenn eine Prinzessin, wie ich es bin, eine Unterhaltung mit drei Ridikülen pflegt.", lachte die mysteriöse Person spöttisch. Bevor ein weiteres Wort gewechselt werden konnte, schnippte die Person mit ihren Fingern und wie auf Kommando rannten mehrere Wachen in den Audienzsaal. „Das sind die Eindringlinge, die ich erwähnte.", sagte sie. Ohne auch nur zu zögern, griffen die Wachen nach dem Prinzen, der Prinzessin und Linn. Ein Schock breitete sich unter den dreien aus. „Lasst mich und meine Schwester augenblicklich los!", befahl der Prinz, „Wie könnt ihr es nur wagen euch gegen die königliche Familie zu richten?" Die einzige Reaktion, die sein Befehl auslöste, war ein leicht verspottendes Gelächter unter den Wachen. Die Person, die sich als Felizia ausgab entgegnete dem Prinzen, Linn und der Prinzessin ein Lächeln, dass einem in Albträumen begegnen würde und winkte, was das Abführen der drei symbolisierte.

Keiner der drei könnte seine Gedanken ordnen. Das Geschehene zuzuordnen schien unmöglich. Ein plötzliches auftauchen einer zweiten Felizia, das Gehorchen der Wachen und das Ignorieren des Prinzens. Der Rauch und seine eventuelle Verbindung zu alldem. Nichts ergab im Überfluss der Gefühle, insbesondere der Angst, einen Sinn. Rein Garnichts schien wie erhofft zu funktionieren. Es ist unklar welches der Gefühle den Prinzen zu dieser Aktion bewegten, doch es muss ihn entbrannt haben. Zum Schock aller entriss der Prinz sich aus den Fängen der Wachen, griff nach dem Schild, was als Wanddekor vorgesehen war, und schmetterte dieses gegen die Köpfe der Wachen. Er packte seine Schwester und begann aus dem Schloss zu flüchten. Linn ergriff ebenso ihre Chance und lief dem Prinzen hinterher. 



(Es tut mir wirklich sehr leid, dass es so lange keine Updates mehr gab. Leider war ich sehr mit meinem privaten Leben beschwäftigt. Ich versuche jedoch bald wieder regelmäßige Updates zu veröffentlichen^^.) 

Wie die Lichter sich trafenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt