Bittersüßer Abschied

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"How lucky I am to have something that makes saying goodbye so hard"
- Winnie the Pooh

Der Morgen graute schon, als ich über den See blickte und eine innere Ruhe empfand, die ich nur dann verspürte, wenn die Nacht zum Tag wurde

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Der Morgen graute schon, als ich über den See blickte und eine innere Ruhe empfand, die ich nur dann verspürte, wenn die Nacht zum Tag wurde. Komisch, ich weiß, von jemanden wie mir würde man genau das Gegenteil erwarten. Das ich es lieben würde, wenn der Tag sich dem Ende neigte und der Mond seinen Platz am Himmel einnehmen würde. Aber bei mir war das noch nie der Fall. Ich nahm einen tiefen Atemzug nach dem anderen und der Geruch von frisch gemähten Gras und Morgentau füllte meine Sinne. Dieser Ort ist der schönste hier in unserem Rudel und er gehörte nur mir und ihm alleine. Er war mein Anker, mein Beschützer und mein Zuhause, ein Zuhause das sich im Begriff ist zu verändern und das gefiehl mir gar nicht. Die Bank neben mir ist noch leer, er verspätete sich, wie immer. Die Erkenntnis, dass es in der nächsten Zeit nicht mehr so sein wird, lässt mich traurig zurück und mein Lächeln schwand.

Mein Blick glitt an mein Handgelenk, meine Uhr zeigte an das er schon 20 Minuten zu spät dran war, langsam hatte ich Angst das er unser Treffen vergessen hatte. Er war mein bester Freund seit ich denken kann, er war ein sehr großer Teil meines Lebens. Als ich mit 4 Jahren hier her in das Nightfall Rudel kam, klein, zerbrechlich und mit keiner Erinnerung an meine Eltern war er, der mich beschützte und mir das Gefühl von Zugehörigkeit gegeben hatte. Ich lebte seit dem bei meinem Onkel und dessen zweiter Frau, die aber nicht Tante von mir genannt werden möchte. Sie hat eine Tochter aus einer früheren Beziehung Dijana, sie trägt aber trotzdem den Nachnamen meines Onkels, da er sie angenommen und adoptiert hatte. Mein Onkel hatte auch mich adoptiert und mir dadurch einen Namen und eine Familie gegeben, denn Familie war wichtig, sie war alles.

Onkel Leander und Lilith waren keine wahren Gefährten, keine ,,fated Mates", aber man merkte, dass sie sich liebten, dennoch fehlte ihnen ein Teil ihrer Seele, denn beide haben ihre wahren Gefährten in einem unnötigen und blutigen Krieg verloren, genau wie ich meine Eltern an diesen Krieg verloren hatte. Meine Mutter und Onkel Leanders erste Frau, seine Schicksalsgefährtin waren Schwestern, die aber bis zu meinem Auftauchen und deren Tod keinen Kontakt mehr hatten. Daher konnte mir Onkel Leander auch nichts über meinen Vater erzählen, nur so viel das er Fynn Parker hieß und das er 26 Jahre alt war als er starb. Das konnte er auch nur wissen, da meine Mutter ihrer Schwester kurz vor meiner Geburt geschrieben hatte und er sich nicht an mehr von diesem Brief erinnerte. Er wusste auch nicht, warum meine Mutter und ihre Schwester gestritten hatten. Onkel Leander sagte mir immer wieder, ich sollte nicht darüber nachdenken, denn die Vergangenheit könnte man nicht ändern.

Mein Blick schweifte wieder zu meiner Uhr, mittlerweile war er 36 Minuten zu spät. Ich wurde nun langsam wirklich unruhig, das war jetzt auch für ihn untypisch. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und hoffte auf eine Nachricht. Als ich den Bildschirm entsperrt hatte, sah ich keine Nachricht, mein Blick blieb auf dem Bild von ihm und mir kleben, meine Finger glitten unbewusst über sein Gesicht. Mir war aufgefallen, dass ich das jetzt schon des Öfteren tat, dass mein Blick auf ihn ganz anders gerichtet war, vor allem seit unserem 20 Geburtstag. Meine Gedanken schweiften zu dem Abend und ich merkte wie ich zu lächeln begann. Um es kurz zu sagen, auf meinem Geburtstag fanden wir heraus, dass wir Contender waren. Die Contender werden einem am 20. Geburtstag offenbart, ein Jahr bevor wir unseren wahren Seelengefährten finden würden, aber auch nur, wenn sie sich in der Nähe aufhielten. Jeder Wolfswandler hatte mindestens 2 Contender und aus diesen zegte sich die wahre Seelenpartnerverbindung.

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