Sixth Chapter🥃

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Nächster Morgen

Charlottes Sicht

Ich hatte grade eine harte Schicht hinter mir als ich wieder an Josie denken muss. Ob es ihr wohl gut geht. Ich hoffe, dass ich sie noch einmal wieder sehen kann und mich vergewissern kann das es ihr gut geht. 

Geschafft von meinem Tag lege ich mit vielen Gedanken in mein Bett, denn Abends würde ich die nächste Schicht antreten müssen.

Josies Sicht

Etwas später

Die Nacht war unangenehm. Immer wieder bin ich voller Schuldgefühle aufgewacht. Es ist jetzt schon 13:54 Uhr. Ich habe also sehr lange geschlafen.

Die Tür geht auf und Stefan kommt rein. Er sieht fertig aus, er hat Augenringe und sein Blick ist nicht so stark wie sonst, eher etwas trüb. Er wirkt schon fast schwach. "Weißt du, ich will nicht das du denkst ich wäre nur ein Säufer." sagt er leicht benommen. Ich nicke ihn an, ich möchte mich nicht falsch verhalten. " Ich dachte wenn ich ein Kind adoptiere werde ich clean, aber ich habs nicht geschafft." jetzt lacht er leicht. Ich nehme an das er ziemlich betrunken ist und trotzdem berühren mich seine Worte irgendwie. "Ich werde mich bestimmt bessern. Versprochen."

Die Worte hab ich schon oft gehört, aber vielleicht meint er es diesmal wirklich ernst. Zumindest scheint er es zu versuchen. Ohne ein weiteres Wort geht er raus. 

Ich falle zurück in mein Kissen und male mir eine Zukunft mit Stefan aus. Ohne den Alkohol und ohne seine Aggressionen. Vielleicht ist er eigentlich wirklich nett und ich muss mich einfach mehr anstrengen. 

Stefan scheint das Haus zu verlassen. Wahrscheinlich holt er sich neue Zigaretten und geht zu seiner Stammbar. 

Mir fällt auf das ich eigentlich nichts über Stefan weiß, also überlege ich mir in sein Schlafzimmer zu gehen und nach Informationen zu suchen. Ich warte kurz an seiner Tür, um mir wirklich sicher zu sein das keiner da ist.

In seinem Schlafzimmer stinkt es noch mehr nach Zigarettenrauch als im Wohnzimmer. Ich war noch nie in diesem Raum und ich glaube wenn er wüsste das ich in seinem Zimmer bin wäre er sehr sauer, was mich zusammenschrecken ließ.

Trotzdem siegte die Neugier und ich durchsuchte jede Schublade und fand auch etwas, ein altes Fotoalbum. Ich glaube meinen Augen nicht was dort sehe. Stefan scheint bereits eine Familie gehabt zu haben. Es sind viele Kinderfotos und auch Familienbilder mit Stefan, einer Frau und zwei Kinder. Ich blättere weiter.

Ein Zeitungsartikel zeigt ein Bericht über eine Frau, welche mit ihren zwei Kindern bei einem Verkehrsunfall mit einem Bus ums Leben kam. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. War das die Familie von Stefan? Jetzt fühlte ich mich schlecht in seinen Sachen umgewühlt zu haben. Vielleicht hat ihm der Tod seiner Familie so sehr zu schaffen gemacht, das er angefangen hat zu trinken. Haben Stefan und ich dann doch etwas gemeinsam?

Ich habe wohl nicht gemerkt das er zurück gekommen ist, denn auf einmal steht er vor mir und ist sehr sauer und diesmal hatte ich ihn auch noch einen Grund gegeben sauer zu sein. Erst schlägt er mich dann schreit er so laut das ich nicht einmal höre was er schreit. Perplex stehe ich vor ihm und kann mich nicht regen als es plötzlich an der Tür klingelt. 

Stefan schaut mich an und sagt: "Geh in dein Zimmer. Wir sind noch lange nicht fertig. Hast du mich verstanden?" Ich nicke und geh in mein Zimmer und schließe die Tür hinter mir und drücke ein Ohr ran, um zu lauschen.

"Guten Tag, wir sind von der Polizei. Wohnt hier eine Josie?" sagt eine fremde Stimme und ich ahne was kommt. "Kommt drauf an" wehrt sich Stefan immer noch sauer. "Sie wurde beim Diebstahl von Alkohol erwischt..." mehr höre ich nicht oder mehr will ich nicht hören. Ich weiß, dass mir Stefan das nicht verzeihen wird. Also bleibt mir nur ein Ausweg, ich muss hier weg bevor er das Gespräch beendet und kommt. Da fällt mir die Party von Anastasia wieder ein. Ich schnapp mir meinen Rucksack ein paar Klamotten, mein Handy und klettere aus dem Fenster.

Mir bleibt keine andere Wahl als wegzulaufen und bei Anastasia sucht mich wirklich niemand.




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