KAPITEL 10 📈

626 16 0
                                    


"Alles gut bei dir?" fragt sie verdutzt.

"Oh, Ja, tut mir wirklich leid." bringe ich hervor und laufe weiter in den nächsten Fahrstuhl. Ok, ich muss mich konzentrieren. Ich drücke auf EG für Erdgeschoss, dort muss der Ausgang sein. 

Raus aus dem Fahrstuhl versuche ich einen Fluchtweg zu finden und finde den Haupteingang direkt vor meiner Nase. Perfekt, denke ich mir und laufe durch die große Eingangshalle durch die Glastüren nach draußen. Weit komme ich aber nicht, denn ich stehe auf einmal vor Charlotte, welche mich entgeistert anschaut. 

"Was machst du denn hier?" sie schaut auf meine nackten Füße und lässt ihren Blick über mein OP-Kittel bis zu meinem Gesicht schweifen.

Schon wieder verfalle ich in eine Schockstarre, ich kann mich nicht bewegen. 

"Du verstehst nicht! Ich muss hier weg, bitte. Er wird mich finden und dann.." meine Stimme stockt und in tränen aufgelöst falle ich vor Charlotte auf die Knie.

Charlottes Sicht

Ich traue meinen Augen kaum. Was hat sie vor und wo wollte sie hin.

Fast apathisch steht sie vor mir als sie zusammenbricht. Ich knie mich zu ihr und nehme sie fest in den Arm. 

Was ist ihr Wiederfahren, dass sie eine solche Angst hat und niemanden vertrauen kann. Es zerbricht mir das Herz sie so weinen zu sehen.

"Wollen wir vielleicht rein gehen? Es ist schon spät und du unterkühlst mir noch Kleine." sage ich vorsichtig und lockere meine Umarmung, um den Blickkontakt mit ihr zu suchen.

Sie wehrt sich nicht als ich ihr hoch helfe und wir in Richtung Eingang gehen, wo Tabea verwirrt steht. 

"Sie hat mich grade fast umgerannt, ist alles in Ordnung?" fragt Tabea ebenfalls besorgt. Josie schaut gleich beschämt zu Boden. 

"Alles gut. Ich nehme sie wieder mit zur Intensivstation." 

"Alles klar. Wenn was sein sollte sag bescheid Charlotte." 

ich nicke 

Josies Sicht


Auf der Intensivstation wenig später

 Ich lege mich zurück in das Krankenbett und Charlotte sieht sich vorsichtig meine operierte Wunde am Bauch an und drapiert alle Kabel wieder dahin wo sie vorher waren.

Ich beobachte sie die ganze Zeit auch wie sie sich einen Stuhl nimmt und sich neben mich an mein Bett setzt und meine Hand nimmt.

"Ok Kleine, irgendetwas stimmt nicht, mhm." ich lausche weiter ihren beruhigenden Worten "Deine Verletzungen entstammen einer starken Gewalteinwirkung und ich glaube es hat was mit der Person zu tun vor der du fliehen willst,  richtig?"

Wie bereits gesagt ich möchte meine Probleme nicht auf eine andere Schultern abladen, aber Charlotte macht es mir wirklich schwer. Doch möchte ich sie nicht in meine kaputte Welt hineinziehen. Also schweige ich, nur meine Tränen kann ich nicht mehr zurück halten. 

Charlotte nimmt mich in den Arm "Ich bleib bei dir." sagt sie

Ich fühle mich geborgen in ihrem Arm und ich muss gestehen ich möchte auch das sie bleibt, aber meine Probleme kann ich ihr nicht zumuten.

Etwas später

Ich wache auf und stelle zu meiner Erleichterung fest, das Charlotte immer noch neben mir liegt und schläft. Beruhigt mache ich die Augen wieder zu, nur geht mir Stefan nicht aus dem Kopf. Ob er mich schon sucht frage ich mich als ich in einen tiefen Schlaf falle.


Bleib Bei Mir -KaS-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt