KAPITEL 9

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Auf der Intensivstation

Das nächste was ich mitbekomme ist, dass ich mich in einen Krankenbett befinde und bis auf die Geräusche der Maschinen an denen ich dran hänge ist es still. Eine Bettdecke liegt über meinen schmerzenden Körper. 

So langsam klart mein Kopf ein wenig auf. Ich war bei Anastasia im Badezimmer und nach einem Schwindelanfall knallte ich mit dem Kopf auf das Waschbecken. Beim Versuch die Blutung zu stoppen wurde mir schwarz vor Augen. Ich muss zu geben, dass das momentan etwas zu oft für meinen Geschmack passiert. 

Die Türklinke bewegt sich und Charlotte Engel sowie eine Krankenschwester kommen rein.

"Heyy, du bist wach. Wir haben uns große Sorgen um dich gemacht Josie." sie stoppt kurz und fasst mir an die Stirn.

"Deine Temperatur ist immer noch hoch und wir haben neben Alkohol noch harte Drogen in deinem Blut nachgewiesen. Was deinen Zustand aber nicht ganz erklärt. Wir mussten dich schnell in den OP bringen, um dich zu operieren." sie schaut mich besorgt an "Du befindest dich jetzt auf der Intensivstation an der Klinik am Südring." fügte sie hinzu. 

Ich verstehe nicht ganz. Ich habe keine Drogen genommen und warum eine OP. Sie scheint zu sehen wir verwirrt ich bin und fährt fort: "Du hattest einen Riss in der Milz, welchen wir versorgt haben. Zum Glück konnten wir deine Milz retten, aber du musst dich jetzt auf jeden Fall ausruhen."Gefühlvoll streichelt sie mir über den Arm "Hast du Schmerzen?"

"Danke das sie mir geholfen haben, aber ich muss wirklich los." sage ich stumpf und denke dabei schon daran, das Stefan mich finden könnte.

"Du kannst mich ruhig Charlotte nennen, aber ich werde dich nicht gehen lassen Josie. Du bist frisch operiert und wir müssen dich zum überwachen hier behalten."

" Außerdem musst du uns unbedingt sagen wen wir anrufen sollen. Wir haben keinen Notfallkontakt finden können." sagt die Krankenschwester. Sie heißt Birgit, zumindest steht das auf dem Namensschild auf ihrer Brust. Schon wieder fühle ich mich hilflos.

"Ich verstehe das alles nicht. Ich habe nur Alkohol getrunken und keine Drogen genommen und einen Notfallkontakt habe ich nicht." während ich das sage schaue ich Charlotte in die Augen. Ich überlege kurz. Warum Drogen und wer könnte mir die eingeflößt haben. Das muss ein Streich von Anastasia gewesen sein. Naja, jetzt weiß ich zumindest das ich niemanden trauen sollte. Ich bin auf mich alleine gestellt, wie immer.

Ich muss zugeben der letzte Teil war gelogen, eigentlich wäre Stefan mein Notfallkontakt. Aber er ist die letzte Person die ich sehen will. Allein der Gedanke stresst mich und das merkt Charlotte wohl "Beruhig dich erstmal. Schwester Birgit gibt dir jetzt noch ein paar Schmerzmittel und dann kommen wir später nochmal und reden mit dir." sagt Charlotte und streichelt noch einmal meinen Arm.

Charlottes Sicht

Nachdem ich mit Birgit bei Josie war, behielt ich das ungute Gefühl das etwas bei ihr nicht stimmte. Den Riss in ihrer Milz konnte sie nur durch eine große Gewalteinwirkung bekommen haben, genauso wie die sämtlichen Prellungen, welche ihren Körper bedecken. Ich mache mir wirklich Sorgen um sie, nur leider scheint sie mir noch nicht zu vertrauen.

Morgen werde ich versuchen mit ihr über die Prellungen zu reden und Informationen zu bekommen, denn warum stand sie unter solchen Drogen. Aber als sie mich mit ihren blauen Augen ansah vertraute ich ihr, dass sie die Drogen nicht eingenommen hatte. Aber was war passiert und wer hat ihr das angetan?

Ich muss ihr einfach helfen.

Josies Sicht

Etwas später

Ich muss kurz eingenickt sein. Beide sind weg. Das ist meine Chance die Flucht zu ergreifen bevor mich Stefan findet und ich bin mir sicher das würde nicht gut ausgehen. 

Ich holte tief Luft und reiße sämtliche Kabel von meinem Körper, springe aus dem Bett und schlüpfe aus der Tür auf den Flur. Ich spüre wie das Adrenalin durch meine Adern fließt und renne Richtung Fahrstuhl, welcher grade noch weit genug geöffnet ist das ich mich rein zwängen kann. Niemand hier. Ich warte kurz ab bis die Fahrstuhl Tür aufgeht und ich weiter renne.

Ohne zu wissen wo ich bin oder wo ich hin muss renne ich weiter verfolgt von geschockten Blicken der Krankenschwestern und den Ärzten. Kurz passe ich nicht auf und stolpere in eine Ärztin...


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