Haus am See

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Ich fand in der örtlichen Grundschule von Sligo eine Anstellung als Musiklehrerin und gab nebenbei noch Nachhilfe in Geige. Mein Leben machte langsam wieder Spaß.
Ich erholte mich wunderbar und auch Brandon, war nie so glücklich wie hier. Die ersten Tage und Wochen hatte er noch nach seinem Vater gefragt, aber seine Erinnerung an ihn schien zu verblassen. 

Manchmal nachts hörte ich ihn weinen im Schlaf. Ich wusste nun das er doch mehr mitbekommen hatte, als mir lieb war. Die erste Zeit die er in den Kindergarten ging war schwierig, er konnte sich nicht von mir trennen, aber nur aus dem Grund, weil er Angst um mich hatte. 
Mark redete lange mit ihm und er schien zu verstehen, das er sich nun hier keine Sorgen mehr um mich machen musste.

Meine äußerlichen Wunden waren verheilt, aber die auf meiner Seele würden bleiben. Diese Demut würde ich immer spüren. Ob ich wollte oder nicht. 

Eines Nachmittags nach meiner Arbeit saß ich bei Natalie zuhause. Draußen war es mittlerweile schon Herbst und in 4 Wochen würde Weihnachten sein. Melody war wie mein eigenes Kind, ich liebte die kleine total. Wir saßen in der Küche von Nicky und Nat und backten einen  Kuchen. 
"Was ist eigentlich mit dir und Mark? Ich wohnt zusammen, seid ihr nun eigentlich auch zusammen, also ich meine so richtig?"
"Wer will das wissen?" fragte ich
"Alle." lachte Natty
Ich musste auch schmunzeln. "Nein sind wir nicht."
"Warum wohnst du dann immer noch bei ihm?"
"Weil wir Freunde sind und Brandon es gern möchte."
"Nur Brandon?" fragte Nat und zog eine Augenbraue hoch
"Ja, nein ich auch." stotterte ich.
"Jenny, was ist mit dir und Mark?" sagte sie nun ernst
"Ach ich weiß es auch nicht Natty, wo fange ich an. Du weißt das ich ihn liebe, aber ich musste mich erstmal innerlich von Matt lösen."
"Und hast du das?" 
"Ja."
"Was hindert dich dann daran, Mark endlich zu sagen  was du für ihn empfindest?"
"Mark."
"Versteh ich nicht."
"Also es ist so, ich weiß nicht ob er schon über Kevin hinweg ist. Wir reden nachts lange über unsere alten Beziehungen, aber keiner sagt ob er bereit ist etwas neues zu beginnen."
"Warte, hab ich das richtig verstanden, ihr redet nachts über eure Verflossenen?"
"Ja er schläft häufig in meinem Bett, immer dann wenn ich oder er keinen Schlaf finden."
Natty schlug sich mit der flachen Hand an die Stirn und stöhnte.
"Was ist los?" fragte ich sie
"Gott Jenny, ihr zwei." sie musste lachen
"Was ihr zwei?"
"Ich glaube man muss euch beiden etwas nachhelfen."
"Was meinst du damit?" fragte ich sie, aber bekam keine Antwort weil Nicky plötzlich in der Küche stand.
Er küsste Natty zärtlich und drückte mich dann.
"Na ihr beiden alles gut?"
"Immer." lachte ich ihn an.
"Aber ich muss los, Brandon aus dem Kindergarten holen. Bye ." sagte ich und winkte den beiden nochmal zu und verließ dann das Haus.

Natalies PoV

"Warst du bei Mark?" fragte ich Nicky als wir uns ins Wohnzimmer zurück gezogen hatten.
"Ja war ich." sagte er
"Hast du mit ihm über Jenny reden können?"
"Ja hab ich und die zwei, ich sags dir Baby, die stellen sich an, das ist schon fast zum lachen. Er hat mir gesagt, das er sie über alles liebt. Und sie nie wieder her geben will, aber er hat Angst einen Schritt weiter zu gehen. Er will sie nicht verletzten. Sie reden nicht über ihre Gefühle, wir müssen da nachhelfen Schatz."
"Ha ja Jenny erzählte mir fast genau das selbe. Wir sollten sie irgendwo einsperren, damit sie endlich über ihre Gefühle sprechen." sagte ich
"Das ist es Baby." sagte Nicky stand auf und ging in die Küche zum telefonieren.

Mark's PoV

Nicky hatte ja Recht, ich musste mit Jenny reden. Ihre Nähe tut mir so gut, aber schmerzt auch. Ich will sie ganz, ich will sie küssen, berühren, einfach alles. Sie ist das was ich scheinbar immer wollte. Und nun, schaffe ich es nicht einmal diese Worte auszusprechen. 

Jennys PoV

Ich stand im Kindergarten und wartete darauf das Brandon aus der Gruppe raus kam. Ich war total mit meinen Gedanken bei dem Gespräch von Natty und mir. Sie hatte Recht, ich musste mit Mark reden. Entweder es geht endlich einen Schritt weiter in unserer Beziehung oder nicht, aber es musste nun endlich mal darüber gesprochen werden. Vor was hatte ich eigentlich Angst? Wir lieben uns und das schon seit Jahren.
Plötzlich sprang mir Brandon in die Arme. Ich küsste ihn und lächelte ihn an.
"Na mein Schatz, wie war dein Tag?"
"Gut Mummy."
Brandons Erzieherin kam auf mich zu und begrüßte mich.
"Hallo Mrs. Warren."
"Hallo Mrs Smith, wie war Brandon heute?"
"Lieb wie immer." sagte sie und streichelte Brandon über den Kopf
"Ich habe mal eine Frage, wir haben nächste Woche ein kleines Weihnachtssingen und Brandon spielt ja schon ziemlich gut Geige, da wollte ich sie fragen, ob er uns auf der Geige begleiten kann?"
"Ich denke das sollte kein Problem sein, geben sie mir eine Liste der Lieder mit und ich werde sie üben mit ihm."
"Ich lege es ihnen Montag ins Fach. Schönes Wochenende." sagte sie und ging zurück in die Gruppe
"Na Spatz meinst du, du schaffst das?"
"Klar Mummy ich bin doch schon groß!"
Ich lachte "Ja das bist du mein Schatz."

Später saßen Mark und Brandon vor der Wii und zockten, während ich ein Abendessen machte. 
Eigentlich war ja alles schon so als wären wir ein Paar. Wir wohnten zusammen, wir aßen zusammen, wir unternahmen viel gemeinsam. Es klingelte und ich rief, ob den nicht mal einer von beiden zur Tür gehen konnte, aber die waren viel zu beschäftigt. Es klingelte erneut und ich ging mit einem Murren zur Tür.
"Hallo Shane was gibt es?"
"Darf ich rein kommen?"
"Klar." sagte ich und ließ ihn eintreten.

Er ging ins Wohnzimmer wo Mark und Brandon waren.
"Hey Buddy." sagte Shane zu Brandon. Der ihm gleich in die Arme sprang.
"Hallo Onkel Shane."
Er hielt den kleinen und setze sich neben Mark.
"Hey Feehily alles gut?"
"Klar." sagte Mark
"Du kannst du mir einen Gefallen tun?"
"Was immer du willst."
"Du kennst doch das Holzhaus oben am See von Gillians Eltern, dort wurde eingebrochen, ich muss da mal nach dem Rechten schauen, würdest du morgen früh mitkommen? Ach und wir sollten Jenny auch mitnehmen, der Ausblick da oben wird dir gefallen."
"Klar können wir machen!"
"Und Brandon nehmen wir auch mit." sagte Mark
"Nein der ist schon verplant." sagte Shane
"Wie verplant?" fragte ich
"Gillian wollte Morgen früh mit Nicole und Brandon auf den Rummelplatz."
"Ja, ja darf ich Mummy? Mark?" fragte der kleine
"Na klar darfst du." sagte ich lachend....

Am Morgen, nachdem wir Brandon abgeliefert hatten, machte wir uns auf den Weg. Shane fuhr das Auto und nach einer knappen Stunde waren wir da. Das Wetter heute war perfekt. Die Sonne schien und ließ das bunte Laub noch schöner erstrahlen. Die Jungs gingen zu der Hütte und ich lief auf den Steg zu. Am Ende setze ich mich und schaute über den See. Ich atmete einmal tief ein und genoss die frische aber fast noch sommerliche Luft.
Ich hörte wie ein Auto weg vor, ich wollte mich gerade fragen was das sollte, als mein Handy klingelte.
"Ja?"
"Hi Sweety, ich bin's Shane."
"Was tust du wo fährst du hin?"
"Also Sweety, du und Mark bleibt das Wochenende da draußen und redet endlich mal über euch, wir alle wissen das ihr zusammen gehört, also unternehmt was. Der Kühlschrank ist voll, ich hol euch Sonntag Abend wieder ab und mach dir keine Gedanken über Brandon dem geht es gut bei uns."
"Aber Shane...:"
"Nix aber Shane, Mark weiß auch schon Bescheid, also bye."
Er legte einfach auf. Was sollte ich jetzt tun. Ich war total nervös erst Recht als ich sah das Mark auf mich zukam....

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