8. Kapitel

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pov Alice


Eine Woche ist seit dem Vorfall mit Ethan und Sarah vergangen. Ich habe versucht ihn zu vergessen und bin froh ihn nicht wieder getroffen zu haben.

Am Montag hab ich endlich meine Aufgaben zur Renaissance bei Mister Johnson abgegeben. Er war denke ich zufrieden, aber irgendwie auch komisch. Egal, es geht mir ja nicht um den Lehrer, sondern um die Kunst und meinen Abschluss. Gemeinsam mit Jenny habe ich die Tage gelernt und wir haben uns auf die bevorstehenden Prüfungen vorbereitet. Auch wenn sie meine besteFreundin ist habe ich ihr immer noch nichts von Ethan erzählt, was auch erstmal so bleiben wird. Aber sie ist meine beste Freundin, wir kennen uns und ich denke sie spürt trotzdem etwa. Jedenfalls ist sie für mich da und im Moment eine gute Ablenkung.

Langsam wird es immer herbstlicher und die Blätter im Central Park beginnen sich rot und braun zu färben. Ich mag diese Jahreszeit besonders, da es Spaß macht die wundervollen Farben der Natur auf eine Leinwand zu bringen. Ich sollte wieder anfangen öfters draußen in der Natur zu malen. Mein Traum ist es irgendwann ein eigenes Kunst Atelier hier in der New Yorker Innenstadt zu führen und dort meine Bilder zu verkaufen. Ich finde Kunst ist das einzige was an uns erinnert, auch wenn wir schon gestorben sind, unsere Kunstwerke werden immer weiter existieren und andere Menschen erfreuen.

"Na an was denkst du, oder sollte ich eher fragen an wen?" weckt mich Jenny aus meinen Gedanken. Ich muss schmunzeln, da sie mich schelmich von der Seite angrinst und mit den Augenbrauen wackelt. "Ich frage mich gerade was wir dieses Wochenende machen, wenn wir beide mal frei haben?" versuche ich sie abzulenken. Jenny überlegt keine drei Sekunden und schaut mich strahlend an "Wie wäre es mit einem shopping und Spaziergang Wochenende? In der Innenstadt hat ein neuer japanischer Spa Laden aufgemacht und diesen Monat eine Rabatt Aktion."

"Shopping und Spa klingt toll, vielleicht kann ich somit meinen kopf mal wieder frei bekommen und neue Ideen fürs Zeichnen sammeln" entgegne ich ihr.

Nach der letzten Unterrichtsstunde verlassen wir so schnell wie möglich das Schulgebäude, um das schöne Wetter noch zu genießen. Jenny ist manchmal das komplette Gegenteil von mir, sie ist ziemlich offen, hat blonde Haare, ist immer modern angezogen und liebt shoppen gehen. Aber das macht sie aus und Gegensätze ziehen sich eben an.

Eigentlich hatte ich es gerade geschafft nicht mehr an Ethan zu denken, aber seitdem mich Jenny so komisch gefragt hat in der Schule sind meine Gedanken wieder bei ihm.

Was er wohl gerade macht? Wahrscheinlich arbeiten, ich weiß gar nicht was er arbeitet. Aber die schicken Hemden und Anzüge, als auch seine Schuhe sahen immer so aus, als hätte er irgendeinen höheren Bürojob. Mal ganz abgesehen von seiner schönen Wohnung. "Ach komm Alice, hör auf mit diesen Gedanken und konzentriere dich auf dein Leben und deine Zukunft", versuche ich meine Gedanken loszuwerden.

Gleich Samstag Morgen treffen Jenny und ich uns zum Frühstück im Café Queens und Jenny stellt mir ihren Tagesplan vor. "Wir gehen erst shoppen, dann haben wir von 16 Uhr bis 18 Uhr den Spa Termin und ich habe mir überlegt, dass wir Abends noch zur Party ins Zero gehen."

"Was gibt es denn im Zero? Oder sollte ich eher fragen Wen?" schaue ich sie fragend an.

"Eine Liveband spielt und danach legen DJ's auf, komm schon das wird dir sicher gefallen und du wolltest neue Inspiration. Vielleicht findest du sie ja dort." zwinkernd lächelt sie mich an. Ich weiß genau was sie denkt. Ihrer Meinung nach sollte ich viel mehr Partys besuchen und dort Typen den Kopf verdrehen. Wobei im Zero eigentlich eher so schicki micki Partys stattfinden, aber egal, Hauptsache etwas Ablenkung von meinen Gedanken. Vielleicht hat sie ja dieses Mal recht, also nicke ich ihr zu und wir starten unseren Mädelstag.

Die Shoppingtour war ein Erfolg. Auch wenn ich etwas aufs Geld achten muss hab ich gute Schnäppchen gemacht und mir ein schönes nachtblaues Kleid gekauft. Jenny meinte, dass es mir Ultra steht, meine Hüften betont, die ich sonst gerne verstecke und ich allen Typen damit den Hals verdrehen werde. Eigentlich trage ich keine auffallenden Kleider oder ähnliches, aber Jenny hat mich überredet etwas neues zu probieren und mich nicht länge r zu verstecken. Früher im Waisenhaus wurden wir jüngeren oft von den älteren gemobbt wegen unseren frühpubertären Körpern, ich glaube daher kommt dieser Scham.

Das einzige mal wo ich diesen Scham nicht gespürt habe war, als ich in Ethan Nähe war. Er hat mich so akzeptiert wie ich bin. Bei dem Gedanken wird mir etwas warm ums Herz und ich merke, dass ich wahrscheinlich nicht so leicht über diesen Mann hinweg kommen werde. Ich sitze in einer Sackgasse.

"Egal, heute Abend wird lustig und ich hab ja immerhin Jenny an meiner Seite", versuche ich mein Gefühlschaos zu unterdrücken.





why him (verbotene Liebe)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt